Beim 2:2 gegen Viktoria Köln war der WSV die bessere Mannschaft und holte zweimal einen Rückstand auf.

Es gibt doch manchmal Gerechtigkeit im Fußball. Eine Minute vor Schluss schien die dramatische Begegnung des Wuppertaler SV gegen Tabellenführer Viktoria Köln am Freitagabend mehr als unglücklich zu Gunsten der Kölner entschieden.

Mit einem Eigentor schien sich der WSV um den Lohn eines tapferen Spiels gebracht zu haben, in dem er schon einmal einen Rückstand aufgeholt hatte und die bessere Mannschaft war.

1:2 hieß es also und die Nachspielzeit brach an, als Tom Moosmayer die achte Ecke für den WSV hereinbrachte und Torjäger Christian Knappmann goldrichtig stand. Ausgleich, 2:2, und über Nacht wieder Platz drei, da Siegen gegen Schalke verlor.

2471 Zuschauer im Stadion waren am Ende begeistert

Da war Stimmung im Stadion am Zoo, das mit 2471 Zuschauern einen guten Besuch verzeichnete. Wie viele wären wohl gekommen, wenn der WSV am Dienstag nicht in Wiedenbrück verloren hätte?

Bei denen, die gekommen waren, dürften die Rot-Blauen am Freitag wieder Sympathiepunkte gesammelt haben. Obwohl es ähnlich unglücklich losging wie unter der Woche – nämlich mit einem frühen Gegentor (7. David Müller nach einem Konter) – ließen die Hausherren sich diesmal nicht unterkriegen und übernahmen das Kommando.

Überraschend, wie leicht die so stark eingeschätzte Viktoria sich in einigen Fällen von Rechtsaußen Marcel Landers überrennen ließ, überraschend auch, dass der WSV mit dem wieder genesenen Robert Fleßers und Benni Reichert im zentralen Mittelfeld auf der Gegenseite Größen wie Alexander Voigt oder Mike Wunderlich in den Schatten stellte.

Zählbares blieb aber vor der Halbzeit trotz 6:0-Ecken aus, weil Torjäger Christian Knappmann bei Propheter und Kukielka abgemeldet war und Landers die Genauigkeit fehlte.

Fleßers nutzt den Patzer des Torhüters gedankenschnell aus

Eine anderer wurde dann aber nach der Pause für seine gute Leistung belohnt: Mehmet Boztepe, den Trainer Hans-Günter Bruns diesmal etwas zentraler gestellt hatte und der ein ständiger Unruheherd für die Kölner Abwehr war.

Nach einer halben Stunde zog er nach einer Körpertäuschung aus 20 Metern ab, Torwart Dominik Poremba ließ den Ball fallen und Robert Fleßers spritzte dazwischen – 1:1.

Ein Ergebnis, mit dem die Welt für den WSV schon wieder anders aussah. Wie viel Kraft die Aufholjagd auf dem tiefen Boden gekostet hatte, zeigte sich an Marco Neppe, der nach 68 Minuten mit Wadenkrämpfen raus musste.

Beide Mannschaften gingen nun nicht mehr das allerletzte Risiko. Böse Vorahnungen schlichen sich in der 78. Minute ein, als Viktoria einen Giovanni Federico nachlegte. Die Befürchtungen schienen sich nach Schlieters Eigentor (er wollte vor Bouhaddouz klären) zu bestätigen, doch dann hatte der Fußballgott doch noch ein Einsehen.

„Ein unglaubliches Spiel meiner Mannschaft, sie hat viel Charakter gezeigt“, freute sich Trainer Hans-Günter Bruns nachher auch über den Teilerfolg. „Wir waren ständig überlegen und hätten eigentlich gewinnen müssen, aber so, wie es am Ende gelaufen ist, bin ich mit dem 2:2 aber hoch zufrieden“, sagte er.

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