Wuppertaler SV - RW Essen
2:2 (0:0)
Regionalliga West, 17.Spieltag 2012/2013



Datum: Samstag, 24.11.2012, 14:00 Uhr
Zuschauer: 5480 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Tore:   1:0 (52.) Maik Rodenberg (Eigentor)
            2:0 (61.) Chrtistian Knappmann
            2:1 (69.) Kerim Avci
            2:2 (79.) Konstantin Sawin

            In der 90.+2 Minute hält Christoph Semmler einen Foulelfmeter von Marvin Ellmann!!!

Wuppertaler SV         RW Essen
Semmler
  El Hammouchi
Schumacher
 Wiwerink
Fleßers
Reichert
Moosmayer
  Neppe (84.Cornelius)
Boztepe (75.Quotschalla)
Meier
Knappmann (90.Wassinger)
Lamczyk
Dombrowka
Laletin
Rodenberg
Guirino (84.Toktat)
Heppke
Avci
Pires-Rodrigues (62.Lemke)
Grund
Sawin
Koep (73.Ellmann)
Trainer: Jörg Jung
Trainer: Waldemar Wrobel


Das Heft wurde "wegen technischer Probleme" im Stadion im Zoo nicht verkauft!

WSV liefert einen TV-Krimi

In einer packenden Partie trennen sich WSV und RWE mit 2:2. Der WSV verspielt eine 2:0-Führung. Torwart Semmler hält in der Schlussminute einen Elfmeter.Der alte Westschlager hielt am Ende, was er versprach: Vor 5480 Zuschauern im Stadion am Zoo und einigen Tausend Fernsehzuschauern in ganz Deutschland (Sport 1 übertrug direkt, die exakte Quote stand am Sonntag noch nicht fest) mussten sich der Wuppertaler SV und Rot-Weiß Essen am Samstag nicht verstecken und trennten sich leistungsgerecht mit 2:2.

Dass WSV-Torwart Christoph Semmler in der letzten Minute noch einen Elfmeter hielt, setzte das i-Tüpfelchen auf einen Krimi, der vor allem in der zweiten Hälfte von der Dramaturgie her nichts zu wünschen übrig ließ.

Ausgeglichene erste Hälfte mit wenig Torchancen

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, in der sich Essen allerdings nur zwei, der WSV gar keine Torchance erarbeiten konnte, schienen die Gastgeber kurz nach der Pause auf der Siegerstraße zu sein. Wieder einmal zündeten die Standards. Beide Male brachte Tom Moosmayer eine Ecke von rechts scharf herein.

Beim 1:0 verlängerte Christian Knappmann so vor das Tor, dass der von Andre Wiwerink bedrängte Maik Rodenberg die Kugel mit der Hacke unglücklich ins eigene Netz lenkte. Beim 2:0 nach einer Stunde sah RWE-Torwart Dennis Lamczyk nicht gut aus, als er den Eckball unterlief und Christian Knappmann per Kopf seinen elften Saisontreffer ermöglichte.

Nun war Stimmung im Stadion, in dem die WSV-Anhänger, trotz etwa 2700 mitgereister RWE-Fans (laut Polizei) nicht in der Minderheit waren. Und der WSV spielte zunächst auch nicht auf Ergebnishalten.

Das neue 4–1–4–1-System mit den Mittelfeldspielern Marco Neppe, Robert Fleßers, Tom Moosmayer und Mehmet Boztepe in der zweiten Viererkette hinter der einzigen Spitze Knappmann erwies sich dabei als sehr variabel. Doch als zunehmend weniger WSV-Kicker bei Gegenstößen mitgingen, übernahm Essen immer mehr das Kommando.

„Schade, dass wir das 2:0 nicht länger halten konnten.“

Jörg Jung, WSV-Trainer

„Schade, dass wir das 2:0 nicht länger halten konnten“, ärgerte sich WSV-Trainer Jörg Jung nachher. Der Anschlusstreffer fiel mehr als unglücklich, als ein Kullerball von Kerim Avci aus 25 Metern durch die gesamte Abwehr rutschte und im Tor landete.

Ob Markus Heppke noch dran war, spielte keine Rolle mehr. Der Ex-WSV-Spieler, der im RWE-Spiel im zentralen Mittelfeld vorne wie hinten Dreh- und Angelpunkt war, spielte aber die entscheidende Rolle beim 2:2. Mit viel Übersicht schickte er Konstantin Sawin durch die Nahtstelle der WSV-Viererkette in die Gasse und der verwandelte kühl.

Semmler ärgert sich und behält trotzdem die Nerven

Nun war es ein echter Derby-Kampf, in dem auch der WSV nicht ängstlich zurücksteckte. Trainer Jörg Jung brachte frische Offensivkräfte, doch der Schlussakkord blieb seinem Keeper vorbehalten. Als Semmler in der Schlussminute nach einer Essener Ecke mit hohem Bein aus dem Kasten stürzte und Kevin Grund am Kopf erwischte, entschied der nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter Thorben Siewer auf Strafstoß. Dabei war der Ball längst ins Toraus gesegelt.

Semmler protestierte, fasste sich aber schnell und fischte den von Marvin Ellmann gar nicht schlecht geschossenen Elfmeter mit einer sehr guten Parade aus dem Eck. Der Rest war Jubel unter den Zuschauern, die dem WSV am Ende eine gute Leistung attestieren durften.

Das 2:2 bringt die weiter auf Rang sieben rangierende Mannschaft zwar nicht in Richtung Spitzengruppe, lässt sie allerdings auch nicht viel Boden verlieren, zumal von den Top-Teams nur Fortuna Köln (stürzte durch ein 3:1 im Duell Viktoria Köln mit seinem neuen Coach Wolfgang Jerat von der Tabellenspitze) gewinnen konnte.

Die Chance, sich im Fernsehen gut zu präsentieren, hatte die Mannschaft jedenfalls genutzt. Präsident Friedhelm Runge ärgerte sich nur über die eigenen Fans (Ultras), die den Fernsehsender Sport 1 und den DFB mit vulgären Transparentaufschriften beschimpft hatten.

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Ärger um Bengalos und Beschimpfungen

Runge droht mit Stadionverboten. Polizei nach Spiel gegen RWE zufrieden.

Hunderte Polizisten und Ordner, viele Dutzend Helfer des DRK und 5500 Fans – das emotionsgeladene Regionalliga-Spiel zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen am Samstag im Stadion am Zoo (Endstand: 2:2) war auch außerhalb des Feldes ein Großereignis. „Dennoch ist unser Konzept weitgehend aufgegangen“, meldete die Polizei gestern: Es sei nur vereinzelt zu kleineren Zwischenfällen gekommen.

Obszöne Beschimpfungen gegen den DFB und den Sender Sport 1

Weil die Polizei Gruppen gewaltbereiter Fans strikt trennte, spielten sich diese Zwischenfälle laut Christof Billen, Dienstgruppenleiter der Leitstelle in Wuppertal, auch eher auf dem Weg zum und vom Stadion ab. Insgesamt seien vier Strafanzeigen verteilt worden, unter anderem wegen des unerlaubten Abbrennens von Pyrotechnik und Widerstands gegen Beamte.

So leuchteten nicht nur im WSV-Ultra-Block in der zweiten Halbzeit kurzzeitig Bengalos auf. Auch vor dem Bergischen Haus an der Sonnborner Straße, wo sich die Fans vor und nach dem Spiel reffen, sei Pyrotechnik abgebrannt worden. Auch weil das Lokal in der Nähe des Anfahrtsweges der RWE-Fans liegt, hielt die Polizei vor dem Spiel eine Reihe von Fans dort für längere Zeit fest.

Stadionheft mit Rücksicht auf die Fans nicht verteilt?

WSV-Fans seien es auch gewesen, die nach dem Spiel einen der Sonderzüge aus Essen bei der Durchfahrt durch den Vohwinkeler Bahnhof mit Pyrotechnik beworfen hätten. Dort seien aber noch keine Täter ermittelt.

Die An- und Abfahrt der Essener Fans – insgesamt etwa 2700 laut Polizei – sei weitgehend friedlich verlaufen. Für Aufsehen sorgte vor dem Spiel ein Essen-Fan, der im Zug Bundespolizisten angriff und festgenommen wurde. Wie sich herausstellte, leidet er an einer ansteckenden Hautkrankheit. Er wurde ins Bethesda-Krankenhaus gebracht – und auch die Beamten, die mit ihm Kontakt hatten, müssen nun untersucht werden.

Beim WSV sorgte indes für Verärgerung, dass die Fans nicht nur Bengalos zündeten, sondern vor laufenden Kameras (Sport 1 übertrug live) auch den DFB und das Fernsehen auf Plakaten obszön beschimpften. Präsident Friedhelm Runge kündigte Untersuchungen an und drohte mit Stadionverboten gegen die Urheber.

Bisher hatte Runge oft die schützende Hand über die Fans gehalten. So kursierte das Gerücht, dass die Vereinsführung mit Rücksicht auf die Fans das fertige Stadionheft zum Spiel nicht verteilen ließ. Der angebliche Grund: Die Mannschaft soll sich im Vorwort über Beschimpfungen durch die Fans in Siegen beschwert haben. Manager Tobias Gebert wollte das am Sonntag nicht bestätigen, sprach von „technischen Problemen.“

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Aufgespießte Schafsköpfe: Makaberer Fund vor dem Derby

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 27.11.2012

Wie berichtet, kam es beim Derby zwischen dem WSV und Rot-Weiss Essen am vergangenen Samstag nur zu kleineren Zwischenfällen. Die Polizei zog ein insgesamt zufriedenes Fazit. Einen schaurigen Fund machte allerdings am Samstagmorgen ein Anwohner im Bereich S-Bahnhof Sonnborn. Auf Holzlatten und Zäunen fand er zehn aufgespießte und skelettierte Schafsköpfe. Sie wurden von der Bundespolizei und Mitarbeitern der AWG vor Eintreffen der Essener Fans entfernt und entsorgt. Zur Herkunft der Kadaver und den Verursachern konnte die Polizei am Montag noch keine Angaben machen. Ein Polizeisprecher sagte, dass die Ermittlungen dazu andauern würden. Ob die Tierschädel als Provokation gegenüber den RWE-Fans hätten dienen sollen, wollte der Sprecher nicht bestätigen.

Von dieser makaberen Aktion hatte Peter Drenks, seit vielen Jahren im Umfeld des WSV tätig und Kenner der Fanszene, nichts mitbekommen. Er war vielmehr mehrere Stunden auf Achse, um sich um die gut 200 WSV-Anhänger zu kümmern, die nicht unbedingt zu den „lammfrommen“ im Lande zählen. Sie waren schon am Samstagmorgen Gäste der Fankneipe „Bergisches Haus“ an der Sonnborner Straße gewesen. Wie berichtet, hatte sie die Polizei am Vormittag gut eine Stunde lang am Verlassen des Lokals gehindert, weil in unmittelbarer Nachbarschaft die RWE-Fans Richtung Stadion marschierten. „Das ist alles sehr gut in Absprache mit der Polizei gelaufen. Es gab keine Randale, die WSV-Fans haben sich sehr diszipliniert verhalten. Der Verein kann dankbar dafür sein, dass es so gut gelaufen ist“, sagte Drenks.