Vom
Co- zum Cheftrainer: Vor dem Spiel in Siegen (Samstag, 14.30 Uhr) nimmt
Jörg Jung die Mannschaft in die Pflicht.
Mit der Trainerrolle
kennte sich Jörg Jung aus, genau wie mit dem nächsten
WSV-Gegner Sportfreunde Siegen (Sonntag, 14.30 Uhr, Leimbachstadion).
Seit 1997 stand der Ex-Profi von Borussia Mönchengladbach und SC
Freiburg bei acht Clubs in der Verantwortung, meist waren es
Oberligisten wie Siegen (2009). „Insofern musste ich nicht lange
nachdenken, als ich gefragt wurde, ob ich mir das auch hier zutrauen
würde“, sagt der bisherige Co. von Hans-Günter Bruns
über seinen plötzlichen Wechsel zum Cheftrainer.
Loyalitätsprobleme? Nein, die habe er nicht gehabt. „Bruno (gemeint ist Bruns, d. Red.) und ich sind bis Montag den Weg zusammen gegangen und hatten ein vertrauensvolles Verhältnis. Dann ist aber durch seine Beurlaubung eine neue Situation entstanden“, versichert der 46-Jährige, der als Interimstrainer gehandelt wird, aber eine Chance erhalten soll, sich zu bewähren.
Keine Systemänderungen: Offensiv verteidigen lautet die Devise
„Alles auf Null stellen und mit den einfachen Dingen wieder beginnen, Sicherheit aufzubauen“, ist die Devise des bescheiden wirkenden Fußballlehrers, die er in den ersten Trainingseinheiten verfolgt habe. „Natürlich gehört üblicherweise auch dazu, dass man ein paar Dinge im Ablauf ändert.“ Das Kreisspiel zu Beginn etwa habe er abgeschafft, mehr Wert auf Zweikampf- und taktische Übungen gelegt, die ein oder andere Wettkampfform eingestreut, die auch Spaß bringen soll. Jung: „Die Jungs wissen schon, dass sie in der Pflicht sind. Auch der Letzte hat kapiert, dass es so wie zuletzt nicht weitergeht.“
Mit welchem System er in Siegen antreten werde, ließ er offen. Seine generelle Philosophie laute „aktiv verteidigen“. „Ansonsten wäre ich schlecht beraten, neue Systeme einzuführen. Die Mannschaft hat Hans-Günter Bruns ja für bestimmte Systeme zusammengestellt, und große personelle Alternativen gibt es nicht.“
Eine neue Chance für Meier und El Hammouchi?
Das ein oder andere neue Gesicht dürfte in Siegen dennoch in der Startelf stehen, schon allein, weil neben den verletzten Thomas Schlieter, Marco Quotschalla und Felix Herzenbruch auch Robert Fleßers fehlt, der nach der fünften gelben Karte gesperrt ist. Gut möglich, dass Jan-Steffen Meier für ihn spielt. „Jan ist vom Typus her der Spieler, der uns helfen kann und bisher noch nicht so richtig zum Zuge gekommen“, sagt Jung zu dem WSV-Eigengewächs, das unter Bruns nach einigem Verletzungspech nur noch Einwechselspieler war. Auch der von Bruns aus disziplinarischen Gründen verbannte und dann auf die Bank gesetzte Rashid El Hammouchi („Er hat überragend trainiert“) dürfte auflaufen.
Mit
dem KFC Uerdingen hat Jung vor sieben Monaten in Siegen 0:0 gespielt.
Das habe seiner Mannschaft damals eine Menge Selbstvertrauen gegeben.
Auf einen ähnlichen Effekt hofft er nun mit dem WSV gegen den
Tabellenfünften, der nach Viktoria Köln bester Aufsteiger
ist. „Dann schauen wir mal, was herauskommt“, sagt er, wohl wissend,
dass auch die Dauer seiner Chefrolle davon abhängen könnte
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WSV löst Vertrag mit Jörg Jung auf
Quelle:
Westdeutsche Zeitung vom
12.01.2013
Der bisherige Co-Trainer Jörg Jung und
Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV haben sich auf eine
sofortige Auflösung des Vertrages geeinigt. Das teilte der Verein
am Freitagabend auf seiner Internetseite mit. Der WSV hatte Jung, der
zuletzt für vier Spiele die sportliche Leitung übernommen
hatte, wie berichtet als Interimstrainer weiterbeschäftigen
wollen. Der hatte aber abgelehnt, weil er einen Vertrauensbeweis und
den Titel Cheftrainer beanspruchte. Zunächst war der
47-Jährige deshalb wieder Co-Trainer gewesen hatte sich aber
zwischenzeitlich krankgemeldet.