Wuppertaler SV - Sportfreunde Lotte
0:1 (0:0)
Regionalliga West, 15.Spieltag 2012/2013



Datum: Freitag, 09.11.2012, 19:00 Uhr
Zuschauer: 1015 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Tore:   0:1 (46.) Dalibor Gataric

Wuppertaler SV         Sportfreunde Lotte
Semmler
Neppe (82.Abel)
Haas
 Wiwerink
Fleßers
Reichert
Moosmayer
Landers
Boztepe (60.Cornelius)
Wassinger
Knappmann
Buchholz
Dan.Gataric
Nauber
Willers
Hohnstedt
Chahed
Wingerter
Shapourzadeh (75.Schmidt)
Loose (90.+2 Tietz)
Dal.Gataric
Prokoph
Trainer: Hans-Günter Bruns
Trainer: Maik Walpurgis


Desolate Vorstellung: WSV verliert gegen Lotte


Sprachlos über ihren Wuppertaler SV verließen die gerade noch 1000 Zuschauer Freitagabend das Stadion am Zoo: Aus dem vermeintlichen Rückenwind durch den Sieg gegen Oberhausen vor einer Woche war noch nicht einmal ein laues Lüftchen geworden. Nach der verdienten 0:1-Niederlage gegen den Tabellennachbarn Sportfreunde Lotte bleibt der WSV zwar auf Platz sieben, kann der Spitzengruppe der Liga aber Ade sagen.

Angesichts der gezeigten Leistung vom Freitag, die nahtlos an die schwachen Vorstellungen der Wochen zuvor anknüpfte, verbietet sich der Blick nach oben ohnehin. Mutlos, ideenlos und fehlerhaft präsentierte sich die WSV-Elf. Trainer Hans-Günter Bruns hatte sich wieder eine neue Taktik einfallen lassen, ließ eine Art Dreierkette mit Felix Haas, Benjamin Reichert und André Wiwerink spielen. Marco Neppe, bisher als Rechtsverteidiger eingesetzt, sollte auf der linken Seite mehr aus dem Mittelfeld für Spielkontrolle sorgen, was aber weitgehend misslang. Und vorne zeigten sich Mehmet Boztepe und Laurenz Wassinger neben Christian Knappmann einmal mehr als zu durchsetzungsschwach.

Eine Standardsituation bringt Lotte den goldenen Treffer

Dass es das von Trainer Bruns prophezeite Spiel auf Augenhöhe wurde, lag einzig daran, dass auch Lotte nach flotten Anfangsminuten keine Bäume mehr ausriss. Die entschlossener wirkenden Gäste schlugen den WSV mit seinen eigenen Waffen, als gleich nach der Pause ein Standard (Freistoß von rechts, Kopfball am Fünfmeterraum) zum goldenen Treffer führte. Der WSV, diesmal auch bei Standards schwach, bemühte sich zwar um den Ausgleich, mehr als zwei Chancen durch Wassinger und Neppe sprang aber nicht dabei heraus. „Inzwischen ist es so, dass der Ball für uns zum Feind geworden ist“, sagte ein enttäuschter Trainer Bruns nachher und kündigte eine harte Trainingswoche an. Alle freien Tage seien gestrichen. Zum Trainer selbst wollte Präsident Friedhelm Runge am Freitag nichts sagen. „Wir haben genug analysiert, mir fehlen die Worte.“

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Runge lässt die Trainerfrage offen

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 12.11.2012

Am Sonntag ließ WSV-Trainer Hans-Günter Bruns seine Spieler zum Training antreten und wird nach der enttäuschenden 0:1-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte vom Freitag Montag, Dienstag und am Mittwoch je zweimal trainieren lassen. „Das ist kein Straftraining, die Jungs sollen sich einfach mehr Gedanken über den Fußball machen“, sagte Bruns, das Spiel habe ihm auf dem Platz zuletzt zu gedankenlos gewirkt. Muss sich Bruns nun selbst Gedanken um seinen Job machen?

Präsident Friedhelm Runge wollte das am Sonntag nicht ausschließen. „Die technische Leitung hat die Mannschaft zusammengestellt, wir haben uns finanziell weit aus dem Fenster gelehnt und jeder hat uns bestätigt, dass die Mannschaft die Qualität hat, oben mitzuspielen“, sagt Runge. Sonntag habe er nach seiner Chinareise (er war am Freitag vom Flughafen direkt zum Spiel geeilt) noch aufgearbeitet, was auf dem Schreibtisch in seiner Firma aufgelaufen sei. Mit dem WSV werde er sich später beschäftigen.

Dass es in den vergangenen 20 Jahren 21 Trainerwechsel gegeben hatte – sowohl nach auslaufenden Verträgen als auch vorzeitige – spiele für ihn keine Rolle. „Allerdings wäre ein Trainerwechsel auch eine finanzielle Sache“, so Runge. Der Etat sei ohnehin von geplanten 1,96 Millionen bereits auf mehr als 2,2 Milllionen ausgedehnt worden. Und Hilfe von außen gebe es nicht.