Beim 2:1-Erfolg des WSV gegen Leverkusen II überzeugt der Torjäger nach beendetem Wechseltheater mit Einsatz.

Nach einer turbulenten Woche mit dem geplatzten Wechsel zu Borussia Dortmund II war Christian Knappmann klar, dass er am Samstag im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen II etwas Besonderes würde leisten müssen. „Wenn ich Mist gespielt hätte, hätten mich die Leute gelyncht“, sagte er atemlos nach seiner bisher besten Saisonleistung.

In den 92 Minuten vorher war der Torjäger vor 1531 Zuschauern der mitentscheidende Mann beim 2:1-Arbeitssieg gewesen. Der vierte Erfolg in Serie hält den WSV auf Platz vier in der Spitzengruppe und war besonders wichtig, da alle Teams von oben gewannen.

Auch mit Kopfverband im Luftkampf nicht geschont

Per Elfmeter sein viertes Saisontor erzielt, viele Bälle geholt, geackert wie ein Arbeitspferd und noch in der letzten Minute mit Kopfverband nach einem Cut an der Stirn den Ball aus dem eigenen Strafraum geköpft – besser konnte Knappmann nicht dokumentieren, dass seine volle Konzentration künftig wieder dem WSV gehören soll.

WSV-Treffer fallen beide nach Standardsituationen

Und das Spiel zeigte auch, wie sehr die Mannschaft ihn braucht. Fast alles beim WSV sieht derzeit nach harter Arbeit aus, insbesondere im Offensivspiel, wo trotz guter Ansätze mehrmals die Genauigkeit fehlte. So musste gegen die technisch versierten Bayer-Bubis wieder einmal ein Standard her, um zur Führung zu kommen. Fleßers fiel im Strafraum über ein Leverkusener Bein, und Knappmann donnerte den Strafstoß mit Macht in die Maschen.

Ebenso mächtig war sein Antritt anschließend Richtung Trainerbank, um Hans-Günter Bruns abzuklatschen. „Ich wollte ihm signalisieren, unter Männern gibt man sich die Hand und dann ist das Gewesene vergessen“, erläuterte der Mittelstürmer die Aktion und räumte auch ein, dass er zuletzt, als Bruns ihn mehrfach auf der Bank gelassen hatte, nicht immer seine beste Leistung gezeigt hatte. „In der Form von heute geht an ihm kein Weg vorbei“, meinte der Trainer nachher und freute sich auch über die Geste seines Torjägers.

Durch eine Schwächephase kurz nach der Halbzeit hätte sich der WSV aber fast um den „Dreier“ gebracht, als Leverkusen nach einem Konter über die rechte WSV-Abwehrseite der Ausgleich gelang. Doch die Hausherren gaben die richtige Antwort. Nach einer der gefährlichen Moosmayer-Ecken nickte Verteidiger André Wiwerink ein. Herausgeholt hatte die Ecke – natürlich – Christian Knappmann.

Trainer Bruns vergaß bei seinem Fazit aber auch den Rest des Teams nicht: „Wir müssen aktuell in jedem Spiel an die Schmerzgrenze gehen, um zu gewinnen. Das haben wir am Sonntag getan.“