Der WSV spielt nur 1:1 im Derby.Fassungslosigkeit beim WSV: Nach dem Schlusspfiff konnten wohl die wenigsten Wuppertaler unter den 1632 Zuschauern im Stadion an der Sonnenblume begreifen, warum ihr Verein soeben nur 1:1 (0:1) bei der SSVg Velbert gespielt hatte.

Auch WSV-Trainer Hans-Günter Bruns war konsterniert: „Unglaublich, hier nicht zu gewinnen.“ In einem auf insgesamt mäßigem Niveau stehenden bergischen Derby vergab der WSV die gute Chance, auf den dritten Tabellenplatz der Regionalliga vorzurücken, um so Spitzenreiter Viktoria Köln enger auf den Pelz zu rücken.

Mehmet Boztepe als feiner Techniker ein Gewinn für den WSV

Dabei hätte es aus WSV-Sicht nicht besser anfangen können. Neuzugang Mehmet Boztepe, am Sonntag bester WSV-Spieler, passte nach einem Fehler von Erhan Zent auf Torjäger Christian Knappmann, der Velberts Torhüter Manuel Lenz nach zwei Minuten aus kurzer Distanz bezwang.

So konnte es weitergehen, dachten die WSV-Fans. Und tatsächlich machte die Bruns-Elf ein ordentliches Spiel gegen ein in der Abwehr desolat agierendes Team. Im Mittelpunkt des Geschehens standen in der Folge zwei WSV-Spieler: Zum einen Mehmet Boztepe, der ein feiner Techniker ist und als zentraler Ballverteiler und Ideengeber überzeugte.

Zum anderen Knappmann, der ebenfalls gut spielte, aber auch zwei gute Kopfballchancen nicht verwertete. Möglichkeiten boten sich aber auch Tom Moosmayer und Marco Quotschalla, der dazu neigt, in aussichtsreichen Situationen zu eigensinnig zu agieren und keinen Blick für den besser postierten Nebenmann zu haben. So blieb es beim mageren 1:0 für den WSV, und manchem Zuschauer schwante schon Böses nach den ausgelassenen Chancen.


Und so kam es auch: Der WSV baute in der zweiten Halbzeit ab, erst recht, als Boztepe nach 64 Minuten den Platz verließ. Knappmann hatte zwar weitere gute Möglichkeiten, doch entweder fehlten nur wenige Zentimeter oder Torhüter Lenz parierte glänzend.

Als der eingewechselte Sebastian Janas die dicke Chance zum Ausgleich vergab (63.), hätte eigentlich ein Ruck durch den WSV gehen müssen. Nach dem Ausgleichstor von Marko Onucka fünf Minuten später war das böse Erwachen perfekt.