1.FSV
Mainz 05 II |
Wuppertaler
SV |
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Trainer:
Martin Schmidt |
Trainer: Hans-Günter Bruns |
Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 06.02.2012
Nach einem frühen Rückstand gewinnt der WSV in Mainz mit 2:1 und zeigt sich weiter gefestigt.Schlechter kann eine Partie nicht beginnen: Schon nach zwei Minuten lag der Wuppertaler SV am Samstag gegen die jungen Bundesliga-Amateure von Mainz 05 mit 0:1 hinten. Doch am Ende machte der WSV selbst aus diesem Gegentor noch etwas Gutes und offenbarte so eine neue Qualität. „Zum ersten Mal hat die Mannschaft in dieser Saison nach einem Rückstand noch gewonnen“, hob Trainer Hans-Günter Bruns nach dem 2:1-Sieg hervor.
Durch den schwachen Beginn nicht beeindrucken lassen
Und obwohl er und die gut 100 ins Bruchwegstadion mitgereisten Fans
mit der Anfangsphase nicht zufrieden sein konnten, stand unter dem
Strich die nächste „Weiterentwicklung“. Der fünfte Sieg aus
den vergangenen sechs Spielen und der Sprung von Platz sechs auf
fünf waren das Resultat.
Mit einem 2:1 (1:1) bei der Zweitvertretung von Mainz 05 hat der Wuppertaler SV seine Erfolgsserie in der Regionalliga-West fortgesetzt und ist seit nunmehr sechs Spielen ungeschlagen, holte seitdem 16 Punkte. Der WSV ist nun 5.
In der Hinrunde hatten Gegentore die Mannschaft noch regelmäßig total verunsichert. In Mainz fing sie sich, obwohl die Gastgeber am Anfang klar besser waren. Auf dem, von der Rasenheizung nur in der Tiefe erwärmten, oberflächlich aber bei Minus vier Grad teilweise sehr harten Boden, brachte insbesondere Zoltan Stieber die WSV-Defensive ins Schwitzen. Schön sein Zuspiel auf Luka Tankulic, der zwischen Herzenbruch und Flottmann in den Strafraum eindrang und gekonnt vollstreckte. Und auch danach kam Stieber mehrmals zum Flanken und vergab selbst freistehend.
Nach einer Ecke entscheidend nachgesetzt
Doch nach und nach kam der WSV besser in die Partie. Mehr Impulse kamen dabei zunächst über die linke Seite mit Tom Moosmayer. Auf Rechts mühte sich Marcel Landers redlich und versuchte seine Chance zu nutzen, nachdem der zuletzt dort starke Maciej Zieba für den verletzten Marco Quotschalla wieder zweite Spitze spielen musste. Doch ihm fehlt oft die Genauigkeit beim Flanken.
Die bewies Tom Moosmayer als er Abwehrrecke Thomas Schlieter bediente, und der nach 37 Minuten zum jetzt verdienten Ausgleich einköpfen konnte. Nach einer zunächst abgewehrten Ecke hatte der WSV gut nachgesetzt. FSV-Trainer Martin Schmidt sprach nachher vom größeren Siegeswillen jedes einzelnen WSV-Spielers.
Das galt vor allem für die zweite Halbzeit, als es zwar auch
wenige Chancen gab, die aber fast alle auf Seiten des WSV lagen. Dass
ausgerechnet Maciej Zieba den verdienten Siegtreffer markierte, war
Lohn für seine sehr starke Vorstellung nach der Pause.
Es war ein Tor zum mit der Zunge schnalzen, das verdeutlichte, welches Potenzial in Maciej Zieba steckt: Technisch perfekt nahm er nach 71 Minuten den Flankenball von Raschid El-Hammouchi im Strafraum an und hatte dann noch die Ruhe abzuwarten, wie sein Gegenspieler reagiert, ehe er die Kugel aus zwölf Metern mit dem Innenspann in den Winkel zirkelte.
„Tom hat neben mir gerufen, ich soll noch warten“, erzählte der kleine Deutsch-Pole nach der Partie von dem „geplanten“ Kunstschuss. „Normal geht der Gegenspieler danach einen Schritt zur Seite und versucht, den Pass zu verhindern, und das hat er auch hier getan“, beschrieb Zieba den Augenblick, in dem sich für ihn der Weg zu seinem dritten Saisontor öffnete.
„Er ist manchmal noch zu verspielt“, sagt Trainer Bruns
Die Krönung, aber bei weitem nicht die einzige gute Szene, an der der 25-Jährige aus Leverkusen gekommene Stürmer in der zweiten Halbzeit beteiligt war. Während Torjäger Christian Knappmann weiterhin gut abgeschirmt war, sich auf dem harten Boden schwer tat und auch selten präzise Bälle erhielt, nutzte Zieba nun die Räume, die Knappmann freisperrte.
Ein Tor hätte bereits sein Querpass nach 50 Minuten verdient gehabt, als er im Augenwinkel den anstürmenden Moosmayer sah und im Strafraum blank spielte. Aber der Ball hoppelte etwas, so dass Moosmayer ihn nicht hundertprozentig traf.
Vor der Pause war Zieba kaum produktiv in Erscheinung getreten. Daran, dass er zur Abwechslung wieder zweite Spitze spielen musste, habe es nicht gelegen, versicherte er. „Ich bin die Umstellungen gewohnt. Im Angriff muss man alles spielen können“, sagte er selbstbewusst. Sein Trainer, der auf Zieba große Stücke hält, bemängelte einen Rückfall in alte Fehler: „Da hat er wieder gespielt wie ein Jugendspieler, ohne Körpereinsatz und die letzte Konsequenz“, sagte Bruns. Seine entsprechende Pausenansprache an Zieba trug wohl Früchte. In den nächsten Wochen dürfte es auch eine Ansprache anderer Art geben. Bisher endet Ziebas Vertrag noch zum Saisonende . . .