Die Erleichterung war allenthalben zu spüren. Zwar wartet der WSV weiter auf den ersten Saisonsieg, doch am Samstag stand nach dem 1:1 (1:0) beim 1. FC Köln II für die Verantwortlichen wohl vor allem eine Erkenntnis im Vordergrund: Die Mannschaft kann doch Fußball spielen. Im Gegensatz zu den Magerkost-Vorführungen der ersten drei Saisonspiele bot der WSV gegen ein junges Kölner Team endlich einmal eine über weite Strecken ansprechende Leistung, die optimistisch für das morgige Heimspiel gegen den SV Elversberg (Anstoß 19 Uhr) stimmt. Dann soll im Stadion endlich über den ersten „Dreier“ gejubelt werden.

Gegen Köln lief der WSV zwar wieder im zuvor nicht unumstrittenen 4-2-3-1-System auf, doch diesmal waren die handelnden Personen auf den richtigen Positionen. Beispiel Benjamin Baltes, der nach bislang mäßigen Vorstellungen im linken Mittelfeld in die zentrale Rolle des Spielmachers wechselte, nach dem mit Maciej Zieba (siehe Randbericht) nun eine weitere Mittelfeld-Alternative zur Verfügung steht.

Marcel Landers: „Die Liga muss auf uns aufpassen“

Obwohl noch Luft nach oben ist, war Baltes die Spielfreude anzumerken. „Nachdem wir vorher sehr statisch gespielt haben, war gegen Köln viel mehr Leben drin. Ich will nicht sagen, dass das an mir lag, aber ich habe mich wohl gefühlt in der Mitte. Ich brauche viele Bälle und muss am Spiel teilnehmen“, sagte Baltes. Das gelang fast allen Spielern auf dem Platz. Auch Marcel Landers, der erneut rechter Verteidiger spielte. „Wir sind im Aufwärtstrend, die Laufwege stimmten, die Leidenschaft war da“, sagte Landers. In Richtung Konkurrenz meinte er: „Die Liga muss auf uns aufpassen. Wir wollen am Ende oben stehen.“

Noch steht der WSV aber unten in der Tabelle. Für einen Sieg müssen neben dem nötigen Quäntchen Glück, das auf nicht leicht bespielbarem Rasen in Köln fehlte, jetzt noch am Abschluss und der absoluten Konzentration in der Defensive gearbeitet werden. Die ließ gegen Köln kaum etwas zu, dennoch war der FC durch Christopher Buchtmann (33.) in Führung gegangen. Christian Knappmann traf erst 50 Minuten später per Kopf zum verdienten Ausgleich. „Ich kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Jeder hat alles abgerufen. Leider schaffen wir es noch nicht, uns für den Aufwand zu belohnen“, sagte WSV-Trainer Karsten Hutwelker.