1. FC Kaiserslautern II - Wuppertaler SV
2:4 (0:0)
Regionalliga West, 31. Spieltag 2011/2012



Datum: Sonntag, 08.04.2012, 14:00 Uhr
Zuschauer: 200 im Waldstadion an der Kaiserlinde
Schiedsrichter: Arno Blos (Deizisau)
Tore:   1:0 (58.) Steven Zellner
            1:1 (62.) Christian Knappmann
            1:2 (65.) Christian Knappmann (Foulelfmeter)
            1:3 (70.) Christian Knappmann
            1:4 (73.) Christian Knappmann
            2:4 (88.) Patrick Freyer

1.FC Kaiserslautern II
Wuppertaler SV
  • Keilmann
  • Becker (71.Grammel)
  • Modica
  • Orban
  • Heintz (46.Rizzuto; 75.Lensch)
  • Himmel
  • Lindner
  • Linsmayer
  • Saiti
  • Zellner
  • Freyer
Trainer: Alois Schwarz
Trainer: Hans-Günter Bruns

Knappi-Gala in der Pfalz: Torjäger erzielt alle Treffer beim 4:2


Was für ein Auswärtssieg: Mit einem sensationellen Viererpack innerhalb von knapp 20 Minuten besiegte Torjäger WSV-Torjäger Christian Knappmann die U23 des 1. FC Kaiserslautern im Alleingang. Der Wuppertaler SV, mit dem letzten Aufgebot in die Pfalz gereist, zeigte eine tolle Mannschaftsleistung. Von Müdigkeit nach den harten englischen Wochen keine Spur, stattdessen überzeugte die Mannschaft von Hans-Günter Bruns durch Spritzigkeit, Spielfreude und Willensstärke.

Das Torjäger-Duell fiel aus, da Lauterns Andrew Wooten gestern bei den Profis zum Einsatz kam und sich am Ostersonntag erholen durfte. Freie Fahrt also für Wootens Konkurrent um die Torjägerkanone – und Knappi ließ sich nicht zwei Mal bitten. Nach dem üblichen Abtasten zu Beginn nahm der WSV das Heft in die Hand, angetrieben durch den überragenden Maciej Zieba. Der Deutsch-Pole, der mal wieder im Zentrum ran durfte, war der Aktivposten im Spiel der Gäste. Balleroberer und Ballverteiler zugleich, zudem immer anspielbar. Das zahlte sich in Chancen aus: In der zwölften Minute konnte Knappi mit einem Zieba-Anspiel noch nicht viel anfangen. Vier Minuten später war es erneut Zieba, der einen sehenswerten Angriff über die rechte Seite einleitete. Nach einer Flanke von Raschid El Hammouchi zog Tom Moosmayer aus der zweiten Reihe ab – knapp vorbei. In der 18. Minute versuchte es Marcel Landers aus der Distanz, sein Schuss fiel FCK-Keeper Chris Keilmann genau in die Arme. In dieser Drangphase wäre die Wuppertaler Führung verdient gewesen. Auch in der Defensive stand der WSV gut und kam meist nur durch unnötige Ballverluste in Bedrängnis. So wie in der 33. Minute, als Patrick Freyer einen Fehler von Robert Fleßers beinahe nutzen konnte – sein Schuss aus 16 Metern ging knapp am linken Pfosten vorbei. Vier Minuten später wieder die Bergischen: Benjamin Baltes versuchte es nach einer Landers-Flanke mit einer Direktabnahme, die zur Ecke abgefälscht wurde. Und diese Ecke, ausgeführt von Moosmayer, hatte es in sich: Felix Haas kam mit gefühlten 50 Metern Anlauf zum Kopfball und zielte nur knapp drüber.    

Was dem Spiel in der ersten Hälfte fehlte, waren die Tore. Doch dafür gab´s ja noch weitere 45 Minuten. Der erste Treffer war den Roten Teufeln vorbehalten: Steven Zellner tankte sich an sämtlichen Gegenspielern vorbei und ließ Martin Klafflsberger bei dessen zweitem Regionalliga-Spiel keine Chance. Gut gespielt und doch verloren? So wie zuletzt in Dortmund? Die wenigen WSV-Fans in der WM-Arena fühlten sich zu diesem Zeitpunkt wohl an das 0:3 in der Roten Erde erinnert. Doch diesmal schlug Rot-Blau zurück. Besser gesagt: Knappi schlug zurück. Zunächst verwertete er eine mustergültige Moosmayer-Flanke per Kopf (62.). Drei Minuten später wurde der Goalgetter von Lauterns Modica regelwidrig gestoppt. Klar, dass sich der Gefoulte den Ball selbst zurechtlegte – und verwandelte. Knappmanns 22. Saisontreffer, den Andrew Wooten übrigens nicht mehr miterlebte. Der US-Boy sah sich nach dem Auslaufen der Profis nur die erste Hälfte an – und konnte später vermutlich nicht glauben, was sich auf dem Betzenberg noch abspielte. Denn Knappi hatte noch nicht genug: Mit einer Kopie seines ersten Treffers, also nach Flankenvorlage von Moosmayer, ließ er in der 70. Minute das 3:1 folgen. Zur Abwechselung kam die Vorlage zum 4:1 (83.) mal von rechts – Landers sicherte sich den Scorerpunkt. Binnen zehn Minuten war das Spiel gedreht, eine unglaubliche Leistung. So wie früher die Lauterer ihre Gegner überrollten, als der „Betze“ noch eine Festung war. Noch zu erwähnen, wenn auch nicht mehr entscheidend: Patrick Freyer gelang noch Ergebniskosmetik (88.).

Hans-Günter Bruns:Wir machen solche Fahrten ja nicht, um die Punkte abzuliefern. Die ersten zehn Minuten waren wir in den Köpfen wohl noch im Bus, aber dann haben wir das Spiel kontrolliert. Nach der Pause haben wir dann das Gegentor gefangen, aber gut darauf reagiert. Entscheidender als die Tore an sich war für mich die Tatsache, wie wir sie herausgespielt haben. Wir waren sehr druckvoll, besonders über die Außen. Tom hat mir auf der Sechser-Position gut gefallen, er konnte spielerische Akzente einbringen."