SC Wiedenbrück 2000 - Wuppertaler SV
4:0 (2:0)
Regionalliga West, 9.Spieltag 2012/2013



Datum: Dienstag, 25.09.2012, 19:00 Uhr
Zuschauer: 389 im Jahnstadion
Schiedsrichter: Philipp Hüwe (Coesfeld)
Tor:   1:0 (07.) Dominik Jansen
          2:0 (35.) Dominik Jansen
          3:0 (65.) Soner Dayangan
          4:0 (81.) Marwin Studtrucker
          
SC Wiedenbrück 2000
Wuppertaler SV
Hölscher
Kücükyagci
Sumelka
Czyczszon
Hermes
Strickmann
Zech
Muhovic
Dayangan (84.Daglar)
Studtrucker (89.Garcia)
Jansen (75.Brisevac)
Semmler
El Hammouchi (61.Abel)
Schlieter
Wiwerink
Schumacher (66.Neppe)
Reichert
Moosmayer
Landers
Boztepe
Quotschalla (73.Wassinger)
Knappmann 
Trainer: Dirk Wißel
Trainer: Hans-Günter Bruns


0 : 4 - WSV enttäuscht in Westfalen

0:4-Pleite in Wiedenbrück. Aber auch Spitzenreiter Viktoria Köln unterliegt Bochum II überraschend mit 2:3.

Der WSV hat die große Chance verpasst, sich vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Viktoria Köln (Freitag, 19.30 Uhr, Stadion am Zoo) eine bessere Ausgangslage zu verschaffen. Mit 0:4 (0:1) unterlagen die Rot-Blauen am gestrigen Dienstagabend nach sieben Spielen ohne Niederlage beim SC Wiedenbrück (Tabellenplatz 15) klar und enttäuschten auf ganzer Linie.

Kleiner Trost: Spitzenreiter Viktoria Köln kassierte unerwartet im Heimspiel gegen den VfL Bochum II mit 2:3 die erste Saisonniederlage. Köln bleibt Erster mit 24 Punkten, der WSV ist nun Vierter (20 Zähler).

Vielleicht war das kommende Spitzenspiel für den WSV gestern Abend genau das Problem. Die Idee, vorher mal eben Wiedenbrück zu schlagen, war mit dem frühen 0:1 schnell zu den Akten gelegt. Ein abgefälschter Schuss landete vor den Füßen von Mittelstürmer Dominik Jansen, der aus kurzer Distanz ins kurze Eck traf (6.). Die Gastgeber, die seit drei Spielen ohne Gegentreffer waren, spielten aggressiver, nutzten auch in der Folgezeit jede Gelegenheit zum Kontern und hatten weitere Torchancen.

Der WSV bemühte sich um einen kontrollierten Spielaufbau, doch klare Möglichkeiten kamen gegen die sehr gut organisierten Westfalen dabei kaum heraus. Die größte vor der Pause gab es nach einem Moosmayer-Freistoß, als der starke Andre Wiwerink den Ball an die Latte köpfte. Kurze Zeit später aber das 0:2: Der WSV ließ eine Flanke von links zu, Studtrucker legte den Ball per Kopf an den zweiten Pfosten, und dort schoss wieder Jansen ein (36.). Gleich nach der Pause fast der endgültige K.o., als Muhovic Torwart Semmler schon überspielt hatte, aber nur den Pfosten traf.

Fehlendes Bemühen war dem WSV auch weiter nicht vorzuwerfen und Pech war ebenfalls dabei, als Schumacher nach einem Freistoß per Kopf zum zweiten Mal nur Aluminium traf. Kurz darauf dann aber das 0:3. Der sonst so sichere Semmler wehrte eine Flanke nach vorne ab, und Wiedenbrücks kleinster Spieler Soner Dayangan köpfte ein. Durch Studtruckers 4:0, bejubel von 350 Heimfans, kam der WSV dann noch vollends unter die Räder. „Das Spiel haben wir im Kopf verloren. Dabei habe ich eindringlich vor der Leidenschaft der Wiedenbrücker gewarnt. Nur gut, dass wir in drei Tagen die Möglichkeit haben, vieles wieder glatt zu bügeln“, sagte ein tief enttäuschter WSV-Trainer Hans-Günter Bruns.
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WSV-Kapitän vor dem Top-Spiel: „Es gibt keine Ausreden mehr"

WSV-Kapitän Tom Moosmayer ist gespannt, wie sich sein Team am Freitag gegen Spitzenreiter Viktoria Köln verkauft.„Freitag sollten wir gewinnen, allein schon, um Viktoria Köln zu zeigen, dass sie auch verlieren können.“ Auch im Kopf von WSV-Kapitän Tom Moosmayer dreht sich auch schon vor der Partie in Wiedenbrück bereits alles um das Spitzenspiel an diesem Freitag. Dann stellt sich die bis Dienstagabend noch makellose Viktoria im Stadion am Zoo vor (Anstoß 19.30 Uhr). Moosmayer ist sicher: „Wenn die einmal anfangen zu verlieren, dann geht es auch so weiter. Fortuna Köln etwa schätze ich spielerisch stärker ein.“ Dadurch dass aber auch die Fortuna am Montag in Oberhausen verloren hat, ergibt sich für den WSV die große Chancen, die Spitze der Regionalliga noch enger zusammenzuschieben.

Lob von „Moosi“ für die Personalpolitik des WSV

Moosmayer ist sich sicher, dass die Mannschaft inzwischen wieder gefestigt ist. So wie in der starken Rückrunde und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, denn damals erlaubte man sich etwa Patzer gegen Verl oder Koblenz. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, wir haben personell alles beisammen“, sagt der 31-Jährige, der mit zweieinhalb Jahren Dienstzeit beim WSV mittlerweile dienstältester Spieler ist, wenn man von Rückkehrer Andre Wiwerink einmal absieht. Nach dem sportlich erfolglosen ersten Jahr unter Michael Dämgen hat Moosmayer den totalen Umbruch erlebt. „Doch jetzt haben wir das Gerüst zusammengehalten und punktuell verstärkt. Ich denke, der Verein hat das gut gemacht“, sagt der Kapitän und sieht ein stetig wachsendes Selbstvertrauen der Mannschaft.

Mit 31 Jahren stellt sich so manches Zipperlein ein

Selbst hatte er in dieser Hinsicht selten Probleme, weil er ein sehr kommunikativer Typ ist. Im Mittelfeld hat er inzwischen die richtige Position gefunden, um seine Spielintelligenz einzubringen. „Da kann ich noch mehr am Spiel teilnehmen und der Mannschaft mehr helfen.“ Wie beim 1:0 gegen Schalke, als der Linksfuß plötzlich rechts am Strafraumeck auftauchte und Christian Knappmann bediente.

Mit Marcel Landers und Maciej Zieba ist „Moosi“ in der Rückrunde der beste Vorbereiter gewesen – vor allem seit ihn Trainer Hans-Günter Bruns von der linken Verteidigerposition ins Mittelfeld beordete. Seine Stärke bei Standardsituationen ist ohnehin bekannt, nicht erst seit er dem WSV noch mit Emden 2008 ein Freistoßtor zum 0:1 einschenkte. Und laufstark ist der Deutsch-Belgier (er wohnt 400 Meter hinter der deutschen Grenze und pendelt täglich 120 Kilometer nach Wuppertal) auch mit 31 Jahren noch, auch wenn er zugibt: „Ich bin fit, aber im Alter kommt doch schon mal das ein oder andere Wehwehchen hinzu.“ Da zwickt die Leiste, besonders zu Saisonbeginn.

Das und die englische Woche kann für ihn am Freitag keine Ausrede sein. „Natürlich ist die Spielansetzung ein Witz, besonders wenn man sieht, dass zwei Tage vorher unsere Zweite im Stadion gegen Uerdingen spielt und den Rasen umpflügt, aber da müssen wir durch.“ Köln werde den WSV das Spiel machen lassen und dann müsse sich zeigen, wie weit der WSV tatsächlich ist.