Der Wuppertaler SV unterliegt gegen die Feierabendprofis des VfB Hüls mit 2:3.Dass Peter Radojewski dem Nachwuchs gerne eine Chance gibt, bestätigte er am Mittwochabend im Nachholspiel gegen den Abstiegskandidaten VfB Hüls. Der WSV-Trainer schickte bei der 2:3 (1:1)-Niederlage ein Team ins Rennen, das mit einem Durchschnittsalter von 23,27 Jahren noch nie so jung war in dieser Saison.

Statt etablierten Kräften gab Radojewski Spielern aus der zweiten Reihe und Mannschaft eine Chance. Das Experiment scheiterte, denn die veränderte Formation kassierte verdient die erste Niederlage in diesem Jahr und bot dabei vor 498 Zuschauern (Saison-Minus-Rekord) über weite Strecken eine schwache Leistung.

WSV-Defensive nicht sattelfest - auch die 1:0-Führung gibt keine Sicherheit

Die „jungen Wilden“ brauchten einige Zeit, um sich zu akklimatisieren. Insbesondere in der Defensive war der WSV zunächst alles andere als sattelfest. So musste Semmler-Ersatz Bastian Sube nach elf Minuten in höchster Not per Fuß gegen Andre Koch klären. Und hätten die Hülser konsequenter ihre guten Ansätze zu Ende gespielt, der WSV hätte sich über einen frühen Rückstand nicht beklagen dürfen.

So kam die WSV-Führung durch Hans Kyei einigermaßen überraschend. Nach einem langen Ball von Kevin Weggen, der im defensiven Mittelfeld teilweise überfordert wirkte, in die Spitze war Kyei einen Schritt vor dem Hülser Schlussmann Tobias Rantzow am Ball und lupfte das Spielgerät in die Maschen (20.).

Wirklich Sicherheit brachte die Führung dem WSV nicht. Hüls machte sich die vielen Abspielfehler im Aufbau der Gastgeber zunutze. So auch beim Ausgleich in der 29. Minute, die mit freundlicher Unterstützung von Torhüter Sube zustande kam. Er wandelte auf den Spuren von Nationalkeeper Manuel Neuer, der jüngst im Länderspiel gegen Kasachstan einen kapitalen Bock schoss, als er Heinrich Schmidtgal den Ball in den Fuß legte und der Danke sagte.

Schmidtgal hieß am Mittwochabend Kamil Bednarski, der ebenfalls keine Mühe hatte, zum 1:1 zu verwandeln. In einer auf mäßigem Niveau stehenden Partie hatte der WSV danach Glück, dass die Feierabend-Profis aus dem Ruhrgebiet nicht durch Bednarski in Führung gingen. Doch der Stürmer setzte den Ball aus 13 Metern über das Tor.

Nach dem Wechsel wirkte der WSV weiter meist planlos im Spiel nach vorne und leistete sich defensiv weitere böse Schnitzer. Nach einer Notbremse im Strafraum schickte Schiedsrichter Sven Heinrichs Benjamin Reichert korrekt mit Rot zum Duschen. Christian Erwig verwandelte den Elfmeter sicher.

Nach dem 1:3 durch Kadir Mutluer (84.) schien die Partie zugunsten der Hülser gelaufen. Kyei machte es mit einem verwandelten Foulelfmeter zwar kurz noch einmal spannend (89.). Jubeln durften aber zu recht die Hülser über Big-Points im Abstiegskampf.