RW Essen - Wuppertaler SV
1:2 (0:1)
Regionalliga West, 36.Spieltag 2012/2013



Datum: Freitag, 10.05.2013, 18:30 Uhr
Zuschauer: 8775 im Stadion Essen
Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden)
Tore:   0:1 (02.) Ramiz Pasiov
            1:1 (49.) Kevin Pires-Rodrigues
            1:2 (65.) Laurenz Wassinger
          
RW Essen
Wuppertaler SV
Schwabke
Telch
Denker
Nakowitsch (46.Klauke)
Grund
Grummel
Pires-Rodrigues (84.)
Soukou
Lemke (87.Arenz)
Sawin
Ellmann (90.Wiese)
Semmler
Schumacher
El Hammouchi
Schlieter
Boztepe (52.Neppe )
Reichert
  Knetsch
Fleßers (57.Meier)
Abel
Pasiov
Wassinger (90.Herzenbruch)
Trainer: Waldemar Wrobel
Trainer: Reinhold Fanz


2:1-Erfolg im Derby: WSV rettet sich in Essen

Nach dem 2:1-Erfolg bei RWE ist der Klassenerhalt seit Freitag fast perfekt.Essen. Einen besseren Ort hätte sich der Wuppertaler SV wohl nicht aussuchen können, um nach bangen Wochen den sportlichen Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Mit 2:1 (1:0) gewann der WSV am Freitagabend dank einer couragierten Leistung beim ewigen Rivalen Rot-Weiss Essen und das ausgerechnet beim ersten Auftritt im neuen Stadion.

Ob es dort in der kommenden Saison wieder einen geben wird, muss sich nun an anderer Stelle entscheiden, nämlich nach der Mitgliederversammlung am 24. Mai. Mit 46 Punkten kann der WSV nun zumindest kaum mehr auf einen Abstiegsplatz rutschen.

Ramiz Pasiov gelingt nachdem späten jetzt ein frühes Tor

Vor knapp 9000 Zuschauern erwischte der WSV einen Traumstart. Ramiz Pasiov, der zuletzt gegen Siegen in letzter Sekunde getroffen hatte, knüpfte nach drei Spielminuten genau da wieder an. Nach einer Ecke kam der Ball zu dem langen Stürmer, und er schob ein. Vor allem über Standardsituationen, aber auch mit seiner reiferen Spielanlage brachte der WSV die Gastgeber in der Folgezeit mehrfach in Bedrängnis und hätte bereits zur Halbzeit höher führen können.

Erst erwischten Robert Fleßers und Laurenz Wassinger zwei Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig, dann schaffte es Mehmet Boztepe kurz vor der Pause nicht, die Kugel aus aussichtsreicher Position im Tor unterzubringen.

So kamen die in der Abwehr stark ersatzgeschwächten Gastgeber nach der Pause mit neuem Angriffsmut aus der Kabine und durch Kevin Pires-Rodrigues schnell zum Ausgleich.

Aber der WSV hielt dagegen. Mit den beiden Spitzen Pasiov und Wassinger war das Spiel ohnehin offensiv ausgerichtet, Sven Knetsch erwies sich auf der rechten Seite als Belebung. Im Mittelfeld hatte Trainer Reinhold Fanz zunächst Jan-Steffen Meier draußen gelassen, dessen Wechsel zu Schalke 04 fast perfekt sein soll (ebenso wie der von Felix Herzenbruch nach Leverkusen).

Meier kam dann für Fleßers (Magenbeschwerden), und kurz darauf fiel das 2:1. Wassinger erlief sich einen weiten Abschlag des starken Christoph Semmler und überwand Essens Schwabke.

Danach drückte RWE, es wurde hektisch. Schiri Florian Steuer zückte insgesamt sieben Gelbe Karten und eine Rote, als RWE-Torschütze Pires-Rodrigues Marco Neppe von hinten foulte.

Doch der Rest war Jubel in der Höhle des Löwen, wohin den WSV wohl 500 Fans begleitet hatten. „Riesenkompliment an das Team, wie es sich nach dem 1:1 gewehrt hat“, sagte Trainer Reinhold Fanz, für den es der erste Sieg mit dem WSV war.

Neppe gibt sich kämpferisch

                                                                                                                  Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 12.05.2013

                                                                                                                                                                  Erster WSV-Sieg bei Rot-Weiss Essen seit 1997.

Nein, Richard Mademann war Marco Neppe kein Begriff. Der Mittelfeldspieler des WSV war schließlich erst elf Jahre alt, als Mademann am 29. August 1997 mit zwei Treffern binnen vier Minuten (75./78.) für ein 2:1 bei Rot-Weiss Essen sorgte. Es war bis vergangenen Freitag der letzte Sieg an der Hafenstraße.

Nach über 15 Jahren also durfte endlich mal wieder über einen Erfolg bei RWE gejubelt werden. Es war erst der fünfte im 20. Spiel in Bergeborbeck, aber für den Klassenerhalt ein umso wichtigerer. „Wir haben uns diesen Sieg als Team erkämpft“, sagte Neppe und ergänzte: „Dass er nach so langer Zeit gelang, ist für die Fans sicher besonders schön. Aber für uns ist er einfach nur eine Erleichterung und für das Selbstvertrauen ganz wichtig.“

Zwar ist der Klassenerhalt trotz des Sieges noch nicht ganz sicher, denn WSV-Mitkonkurrent Fortuna Düsseldorf II gewann am Samstag, doch Marco Neppe glaubt fest an ihn und sieht in Trainer Reinhold Fanz einen wichtigen Grund dafür. „Als er kam, konnte man sofort merken, dass er viel Erfahrung besitzt. Er hat eine Philosophie und kann Dinge gut vermitteln. So hat er jedem von uns in einem Einzelgespräch seine Rolle auf dem Spielfeld erklärt“, sagte Neppe, der beim WSV noch Vertrag bis 2014 hat.

Den hat Fanz nicht und er will ihn auch gar nicht haben. „Das ist egal. Wir haben im Verein ganz andere Probleme zu lösen als die Trainerfrage“, sagte Neppe und merkte mit Blick auf die nächste Saison an: „Wir kämpfen nicht umsonst um den Klassenerhalt und wenn er gelingt, wollen wir dafür auch in der Form belohnt werden, dass es in der Regionalliga weitergeht“, so der 26-Jährige.

Genau das empfahl auch „Feuerwehrmann“ Fanz dem WSV. „Ein Verein sollte stets so hoch spielen wie möglich, denn ein Aufstieg ist nicht planbar und auch immer schwieriger als eine Klasse zu halten.“

Einer wird in der kommenden Saison in jedem Fall Regionalliga spielen. Jan-Steffen Meier hat seinen Wechsel zu Schalke 04 II inzwischen bestätigt. Er unterschrieb am Freitag einen Amateurvertrag bis 2015, wie er der WZ sagte .