SC Düsseldorf-West - Wuppertaler SV
2:1 (0:1) n.V.
DIEBELS Niederrheinpokal, Achtelfinale 2007/2008



Datum:  Mittwoch, 03.10.2007, 15:00 Uhr
Zuschauer: 600 auf der Sportanlage Schorlemer Straße
Schiedsrichter: Roland Inderhees (Kaldenkirchen)
Tore:   0:1 (37.) André Wiwerink
            1:1 (74.) Tarek Ben Larbi
            2:1 (103.) Sebastian Schweers (Foulelfmeter)

        SC Düsseldorf-West
Wuppertaler SV
  • Clemens
  • Steinfurth
  • Hecker
  • Munteanu (78.Körs)
  • Franciamore
  • Gelzer
  • Schweers
  • Rossow
  • Bryks
  • Ben Larbi (108.Nahimi)
  • Kägebein (113.Matenar)
Trainer: Olaf Ketzer
Trainer: Wolfgang Jerat

Kostet Pokalaus Jerat den Job?

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 05. Oktober 2007

Der WSV-Trainer steht nach der Blamage von Düsseldorf im Kreuzfeuer der Kritik.


Wuppertal. Wie lange bleibt Wolfgang Jerat noch Trainer des WSV? Nach der 1:2-Pokal-Niederlage beim SC Düsseldorf-West könnte für WSV-Präsident Friedhelm Runge das Maß voll sein.

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagt Runge, der sich momentan aus beruflichen Gründen in Tschechien aufhält. Am Samstag kehrt er zurück. „Dann erwarte ich von Sportdirektor Achim Weber Vorschläge, wie wir mit den Dingen umgehen werden“, so Runge.

Damit meint er vor allem die Trainerfrage. Denn Runge wirft Jerat „verdammt viele Fehler“ vor. Nach den Vorkommnissen von Erfurt (Jerat traf erst zwei Stunden vor Spielbeginn bei der Mannschaft ein) und Essen (Jerat ging in der Halbzeitpause nicht sofort in die Kabine sondern telefonierte zunächst) hatte der Fußballlehrer nach zwei Krisengesprächen eine Bewährungschance erhalten.

Doch seine jüngsten Fehler dürften bei Runge das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Entgegen dessen klarer Anweisung reiste Jerat laut Runge erneut nicht im Mannschaftsbus zum Pokalspiel beim Düsseldorfer Verbandsligisten an.

Viel schlimmer noch: Jerat stellte nicht die stärkste Elf auf, sondern ein mit Nicht-Regionalliga-Stammspielern (Wiwerink, Dogan, Malura) ergänztes Oberliga-Team, das schlicht zu schwach war, Düsseldorf in die Knie zu zwingen. Folge: Dem WSV entgehen durch das Pokalaus Eintrittsgelder aus den möglichen nächsten Runden.

Jerat begründete seine Aufstellung damit, dass er den Regionalligaspielern eine Ruhepause haben gönnen wollen. Zeit zum Entspannen hätte es aber auch nach dem Pokalspiel gegeben.

So scheinen Jerats Tage beim WSV gezählt, auch wenn Runge sagt: „So einfach machen wir es uns nicht. Die Tür ist für ihn noch nicht komplett zu. Wir werden prüfen, ob er weiter für den Verein tragbar ist.“

Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass Sportdirektor Achim Weber derweil die Verfügbarkeit anderer Trainer prüft. Weber gibt sich verschlossen, sagt nur: „Wir werden keinen blinden Aktionismus betreiben.“

Spekulationen um Trainerkandidaten kann er damit nicht verhindern. So könnte zum Beispiel Ex-WSV-Coach Georg Kreß ein Thema sein. Dem Vernehmen nach pflegt Runge ein entspanntes Verhältnis zu ihm und schätzt seine sportliche Kompetenz. Gleiches gilt für Holger Fach. Bei Peter Neururer müsste der Verein wohl über seine finanzielle Schmerzgrenze hinaus gehen.

Dass Rudi Assauer, neuer Berater des WSV, in die mögliche Trainersuche eingebunden ist, schließt Runge aus. „Dass muss Achim Weber alleine durchziehen“, sagt Runge.