Datum: Samstag, 11.11.2006,
14:00 Uhr Zuschauer: 3041 im Stadion am Zoo Schiedsrichter: Thorsten Schriever
(Otterndorf) Tore: 1:0 (19.) Andreas Kohlhaas
2:0 (44.) Tim Jerat
2:1 (58.) Sebastian
Bönig (Foulelfmeter)
Mit 2:1
(2:0) setzen sich die Wuppertaler in einem hart
umkämpften Spiel gegen Union Berlin durch.
Torschütze Kohlhaas steht
gleich zweimal im Blickpunkt.
Wuppertal.
Für einen Wuppertaler ist es kein Problem, in einem einzigen Satz
sowohl grenzenlosen Optimismus als auch abgrundtiefen Pessimismus
auszudrücken. "In der 2. Liga kannste die Mannschaft aber
vergessen",
ist solch ein Satz, der während des Regionalligamatchs zwischen
dem
Wuppertaler SV und Union Berlin zu hören war.
Der WSV führte zur Halbzeit nach Treffern von Andreas Kohlhaas
und
Tim Jerat verdient mit 2:0, was Grund genug war, sich auf der
Tribüne
mit dem Thema Aufstieg zu beschäftigen. Ein Thema, das auch nach
dem
Abpfiff aktuell bleibt, denn mit großem Einsatz brachte der WSV
einen
2:1-Sieg über die Runden.
Der WSV ist auf einem guten Weg, aber es ist ein weiter Weg,
um in der Saison 2007/08 wirklich die "Chance" zu haben, aus der 2.
Liga abzusteigen. Dass sich die Spieler darüber klar sind, dass
sie
bisher nur Etappenziele erreicht haben, macht die Einschätzung von
Andreas Kohlhaas deutlich.
Der freute sich zwar über seinen ersten
Regionalligatreffer, als er nach einem Fehler von Berlins Keeper
Glinker abstaubte, aber seine Freude rückte in den Hintergrund,
weil
der Nachwuchsspieler den Elfmeter auf dem Gewissen hatte, der durch
Bönig zum 1:2 führte. "Ich war vorne, aber leider auch in der
Abwehr an
zwei entscheidenden Situationen beteiligt", meinte "Kohle", der als
Abwehrspieler mit dieser Bilanz nicht zufrieden sein konnte.
Positiv fiel die Einschätzung von WSV-Trainer Uwe Fuchs
aus. Fuchs sah den WSV vor dem Seitenwechsel sogar "in einer anderen
Klasse" als Union. Mit seinem Kommentar reagierte Fuchs auf die
Versuche von Union-Trainer Christian Schreier, die Berliner
nachträglich stark zu reden.
Vorteile hatte Union Mitte der zweiten Halbzeit, als
die Kräfte bei den Mittelfeldrennern des WSV nachließen, und
Gustav
Policella gegen die baumlangen Berliner Abwehrspieler kaum noch einen
Ball sichern konnte. In dieser Phase stärkten die WSV-Fans ihrer
Mannschaft den Rücken. "Im Namen der Mannschaft möchte ich
mich dafür
bedanken", sagte Fuchs.
Der WSV überstand die kritische Phase nach dem
Anschlusstreffer, weil die Mannschaft kaum gefährliche Szenen der
Berliner zuließ. So blieb allein die Angst bei
Standardsituationen,
wenn die Union gleich mit mehreren baumlangen Abwehrspielern im
WSV-Strafraum auftauchten. Mit der Einwechslung von Jean Louis Tavarez
und Dirk Heinzmann konnte sich der WSV wieder befreien. Es folgten eine
Reihe von Torchancen des WSV, die aber nicht den entscheidenden Treffer
brachten.
Da konnte sich der WSV bei Torhüter Christian Maly
bedanken, der Sicherheit ausstrahlte. Auch Tim Jerat drehte in der
Schlussphase auf, obwohl sein Akku leer zu sein schien. "Andere Vereine
haben vielleicht die besser besetzte Bank, aber wenn bei uns Spieler
nachrücken, dann kommen sie aus der Oberliga und bringen
Spielpraxis
mit. Das ist unser Plus", freute sich WSV-Präsident Friedhelm
Runge.