Wuppertaler SV - 1.FC Union Berlin
2:1 (2:0)
Regionalliga Nord, 18.Spieltag 2006/2007



Datum: Samstag, 11.11.2006, 14:00 Uhr
Zuschauer: 3041 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Otterndorf)
Tore:   1:0 (19.) Andreas Kohlhaas
            2:0 (44.) Tim Jerat
            2:1 (58.) Sebastian Bönig (Foulelfmeter)

Wuppertaler SV         1.FC Union Berlin
  • Glinker
  • Stuff
  • Göhlert
  • D.Schulz
  • Ruprecht
  • Bönig
  • Zschiesche (79.Bergner)
  • Biermann
  • Kaiser (72.Rogoli)
  • Spork
  • Benyamina
Trainer: Uwe Fuchs
Trainer: Christian Schreier


WSV richtet den Blick nach oben

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 13. November 2006 

Mit 2:1 (2:0) setzen sich die Wuppertaler in einem hart umkämpften Spiel gegen Union Berlin durch.
 Torschütze Kohlhaas steht gleich zweimal im Blickpunkt.

Wuppertal. Für einen Wuppertaler ist es kein Problem, in einem einzigen Satz sowohl grenzenlosen Optimismus als auch abgrundtiefen Pessimismus auszudrücken. "In der 2. Liga kannste die Mannschaft aber vergessen", ist solch ein Satz, der während des Regionalligamatchs zwischen dem Wuppertaler SV und Union Berlin zu hören war.

Der WSV führte zur Halbzeit nach Treffern von Andreas Kohlhaas und Tim Jerat verdient mit 2:0, was Grund genug war, sich auf der Tribüne mit dem Thema Aufstieg zu beschäftigen. Ein Thema, das auch nach dem Abpfiff aktuell bleibt, denn mit großem Einsatz brachte der WSV einen 2:1-Sieg über die Runden.

Der WSV ist auf einem guten Weg, aber es ist ein weiter Weg, um in der Saison 2007/08 wirklich die "Chance" zu haben, aus der 2. Liga abzusteigen. Dass sich die Spieler darüber klar sind, dass sie bisher nur Etappenziele erreicht haben, macht die Einschätzung von Andreas Kohlhaas deutlich.

Der freute sich zwar über seinen ersten Regionalligatreffer, als er nach einem Fehler von Berlins Keeper Glinker abstaubte, aber seine Freude rückte in den Hintergrund, weil der Nachwuchsspieler den Elfmeter auf dem Gewissen hatte, der durch Bönig zum 1:2 führte. "Ich war vorne, aber leider auch in der Abwehr an zwei entscheidenden Situationen beteiligt", meinte "Kohle", der als Abwehrspieler mit dieser Bilanz nicht zufrieden sein konnte.

Positiv fiel die Einschätzung von WSV-Trainer Uwe Fuchs aus. Fuchs sah den WSV vor dem Seitenwechsel sogar "in einer anderen Klasse" als Union. Mit seinem Kommentar reagierte Fuchs auf die Versuche von Union-Trainer Christian Schreier, die Berliner nachträglich stark zu reden.

Vorteile hatte Union Mitte der zweiten Halbzeit, als die Kräfte bei den Mittelfeldrennern des WSV nachließen, und Gustav Policella gegen die baumlangen Berliner Abwehrspieler kaum noch einen Ball sichern konnte. In dieser Phase stärkten die WSV-Fans ihrer Mannschaft den Rücken. "Im Namen der Mannschaft möchte ich mich dafür bedanken", sagte Fuchs.

Der WSV überstand die kritische Phase nach dem Anschlusstreffer, weil die Mannschaft kaum gefährliche Szenen der Berliner zuließ. So blieb allein die Angst bei Standardsituationen, wenn die Union gleich mit mehreren baumlangen Abwehrspielern im WSV-Strafraum auftauchten. Mit der Einwechslung von Jean Louis Tavarez und Dirk Heinzmann konnte sich der WSV wieder befreien. Es folgten eine Reihe von Torchancen des WSV, die aber nicht den entscheidenden Treffer brachten.

Da konnte sich der WSV bei Torhüter Christian Maly bedanken, der Sicherheit ausstrahlte. Auch Tim Jerat drehte in der Schlussphase auf, obwohl sein Akku leer zu sein schien. "Andere Vereine haben vielleicht die besser besetzte Bank, aber wenn bei uns Spieler nachrücken, dann kommen sie aus der Oberliga und bringen Spielpraxis mit. Das ist unser Plus", freute sich WSV-Präsident Friedhelm Runge.