Wuppertaler SV - FC St.Pauli
3:1 (1:0)
Regionalliga Nord, 1.Spieltag 2006/2007



Datum: Samstag, 05.08.2006, 14:00 Uhr
Zuschauer: 8567 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Karl-Josef Metzger (Aachen)
Tore:   1:0 (05.) Dirk Heinzmann
            2:0 (86.) Richmar Siberie
            3:0 (88.) Michael Lejan
            3:1 (90.) Thomas Meggle (Foulelfmeter)

Wuppertaler SV         FC St.Pauli
  • Pliquett
  • Lechner (70.Schultz)
  • Morena
  • Rothenbach
  • H.Brückner (46.Eger)
  • Takyi
  • Boll
  • Meggle
  • Bruns (60.Stendel)
  • Mazingu-Dinzey
  • Luz
Trainer: Uwe Fuchs
Trainer: Andreas Bergmann


Befreiungsschlag durch "Rocky"

Quelle: Westdeutsche Zeitung, 07.08.06

Dirk Heinzmann, Richmar Siberie und Michael Lejan sorgen mit ihren Treffern für einen tollen Saisonstart. Der WSV freut sich über 8567 Zuschauer im Stadion am Zoo.


Wuppertal. Der Druck, der vor der Saisonpremiere gegen den Aufstiegsfavoriten St. Pauli auf der Mannschaft des WSV lastete, muss sehr groß gewesen sein. Anders sind Jubelszenen, wie sie nach dem entscheidenden Treffer von Rocky Siberie zum 2:0 zu sehen waren, nicht zu erklären. Zweifel und Selbstzweifel hatte es schließlich nach den ordentlichen, aber nicht überragenden Testspielen im Lager des WSV genug gegeben. Und diese Zweifel betrafen vor allem die Offensive. Kein Wunder, dass zwei Stürmertore durch Heinzmann (5.) und Siberie (86.) sowie eine Zugabe durch Lejan (88.) Freudentänze bei den Spielern und Trainern auslösten. Rocky Siberies Treffer entschied eine spannende Partie und wirkte wie ein später Befreiungsschlag.

Es gibt Siege, die ziehen Probleme wie Selbstüberschätzung und Leichtsinn nach sich. Ein solcher Erfolg war es gegen St. Pauli mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, obwohl der WSV die beste Leistung seit Monaten bot. "Es gab zwei Phasen, nach der Pause und zwischen der 70. und 80. Minute, da hat St. Pauli viel Druck auf uns ausgeübt", sprach WSV-Trainer Uwe Fuchs die Probleme gegen einen starken Gegner an. In diesen Phasen wirkte der WSV zu passiv. Gut, dass Schlussmann Christian Maly eine unglaubliche Sicherheit auf seine Vorderleute ausstrahlte.

Doch ansonsten lief es optimal für die Gastgeber, denen sich nun die Chance eröffnet, für längere Zeit in höheren Tabellenregionen zu rangieren. Dirk Heinzmanns früher Führungstreffer hatte St. Pauli gezwungen, die Initiative zu ergreifen. Und so konnte der WSV seine Stärken in der Defensive ausspielen, wobei die gesamte Mannschaft mit taktischem Geschick verteidigte und das Konzept mit den beiden defensiven Mittelfeldspielern Manuel Bölstler und Michael Stuckmann aufging.

Die besseren Torchancen hatte insgesamt der WSV und deshalb war der Sieg auch verdient, obwohl St. Pauli die größeren Spielanteile hatte. Doch gefährlich waren die Gäste zumeist nur bei hohen oder zu kurz abgewehrten Bällen.

"Vor dem Spiel ist mir bei der schwülen Hitze fast die Luft weggeblieben", wies Außenverteidiger Dennis Malura auf die schwierigen äußeren Bedingungen hin. "Dennis hat von sich aus seine Kräfte gut eingeteilt", lobte Uwe Fuchs den Nachwuchsspieler. Auf der linken Seite bot Sven Schaffrath eine ähnlich starke Leistung, die er mit der Flanke auf Michael Lejan beim Treffer zum 3:0 in der Schlussminute krönte. Eine weitere Maßflanke von Schaffrath hätte Martin Oslislo schon in der 56. Minute verwerten müssen, doch seine Direktabnahme ging über das Tor. Effektiver als Oslislo spielte Mike Rietpietsch im offensiven Mittelfeld auf, wo der WSV im Vergleich zur vergangenen Saison den vielleicht größten Qualitätssprung zu verzeichnen hat. In dieser Form ist Rietpietsch, der seine Nebenleute einzusetzen weiß, ein Gewinn für den WSV. Das gilt auch für Innenverteidiger Thomas Litjens, der ebenfalls überzeugen konnte.