WSV leistet sich zu viele Fehler
08. Aug 2005
Quelle: www.wz-wuppertal.de
Mit
1:4 (0:2) unterliegen die Wuppertaler dem VfL Osnabrück. Vor 3970
Zuschauern im Stadion am Zoo profitiert der Aufstiegsaspirant von
Abwehrfehlern.
Wuppertal. "Pele" Wollitz hatte deutlich
mehr vom WSV erwartet. In diesem Punkt war sich Osnabrücks
Trainer, der
den WSV beim 0:0 in Kiel "wahnsinnig stark" gesehen hatte, einig mit
allen anderen Zuschauern im Stadion am Zoo. Haarsträubende
Abwehrfehler
führten zum 0:2-Rückstand des WSV durch Schütte (6.) und
Reichenberger
(22.) und entschieden die Partie, in der sich für die
verunsicherten
Gastgeber das Debakel vom Saisonauftakt gegen den FC CZ Jena
wiederholte.
Sieben Gegentore in zwei Heimspielen die Abwehrprobleme drücken
sich
ganz deutlich in Zahlen aus. Die Verunsicherungen, die durch das
verletzungsbedingte Fehlen von Michael Stuckmann und die Umstellungen
beim Experiment mit dem Brasilianer Chiquinho (landete inzwischen beim
österreichischen Erstligisten Pasching) in der Saisonvorbereitung
in
die Mannschaft getragen wurden, haben sich zu einem hartnäckigen
Problem entwickelt.
Symptomatisch war das kollektive Durcheinander beim 0:1 nach einer
Ecke, als drei Möglichkeiten zur Kopfballabwehr ungenutzt blieben.
Oder
beim 0:2, als Andre Wiwerink Addy-Waku Menga zunächst frei stehen
ließ
und ihn dann zu spät angriff, um den Pass auf Reichenberger zu
verhindern. Zu allem Übel lief Björn Mehnert der
Torschütze auch noch
im Rücken davon.
Gegen den Aufstiegsfavoriten VfL Osnabrück hätte der WSV
schon eine
fehlerfreie Leistung bieten müssen, um eine reelle Chance gegen
den auf
fast allen Positionen besser besetzten Gegner zu haben. Angesichts der
Vielzahl der fatalen Fehler, wie auch beim Eigentor von Vladimir Hyza
(48.) oder dem Würgegriff von Daniel Embers gegen Reichenberger,
der zu
Björn Joppes Strafstoßtreffer zum 1:4 führte, gab es an
der Niederlage
nichts zu rütteln. Das kuriose Spiel mit drei Elfmetern (einen
vergab
Markus Feldhoff vor der Pause) hätte trotzdem eine Wende erfahren
können, wenn Björn Mehnert seinen Strafstoß zum 2:3
verwandelt hätte.
Doch Tino Berbig hielt. So blieb ein Kopfballtreffer durch Tibor Tokody
(51.) nach Flanke von Gaetano Manno die einzige Ausbeute des WSV.
Das ernüchternde Resultat dürfte den WSV weitere Zuschauer
kosten. Mit
3970 Besuchern war die Kulisse ohnehin nicht berauschend. Obwohl das
Spiel mit fünf Treffern, drei Strafstößen und einigen
weiteren
turbulenten Szenen einiges zu bieten hatte, wanderten viele Wuppertaler
schon vor dem Abpfiff ab. Andere Fans stimmten Rufe nach Jean Louis
Tavarez an. Das kam einer Ohrfeige für Trainer Uwe Fuchs und die
Spielern gleich, weil "Tava" gar nicht im Aufgebot stand. Das
Stimmungsbarometer vor dem Gastspiel am Freitag in Wattenscheid ist
somit schon in ungeahnte Tiefen gesunken. Ähnlich war die Lage in
der
letzten Saison, als die Mannschaft nach der Niederlage in Lübeck
mit
einem Heimsieg gegen Chemnitz den Hebel umlegte. Eine ähnliche
Reaktion
ist Voraussetzung, im am Freitag in Wattenscheid zu bestehen.