Vor einer für die Oberliga außergewöhnlichenKulisse kämpfte der WSV den FC Kray mit 2:0 (1:0) nieder und feiert einen gelungenen Einstand.
Der erste Schritt auf dem neuen Weg ist auch sportlich gemacht. Als Marvin Ellmann nach 34 Minuten das erste Saisontor für den WSV in der Oberliga erzielte, war es wie eine Explosion im Stadion am Zoo, wo 3023 erwartungsfrohe Zuschauer schon vorher für viel Stimmung gesorgt hatten.
Die Fans waren dann auch der entscheidende Pluspunkt in einem Spiel, in dem der jederzeit um jeden Ball kämpfende WSV sich nach der Pause auch spielerisch steigerte und durch den kurz zuvor eingewechselten Nino Saka zum 2:0-Endstand kam.
„In der ersten Halbzeit waren meine Spieler wie eine Horde Wildpferde.“
Peter Radojewski sieht noch viel Steigerungspotenzial
„Damit sind wir super glücklich“, bekannte Trainer Peter Radojewski nachher, denn spielerisch habe ihm noch nicht alles gefallen. „In der ersten Hälfte war das eher wie eine Horde Wildpferde“, sprach Radojewski eine aus seiner Sicht zunächst zu große Nervosität an – eventuell bedingt durch diese ungewöhnliche Kulisse. Das Spiel hatte mit 15-minütiger Verzögerung begonnen, weil sonst noch zu viele Zuschauer an der Kasse angestanden hätten. Offenbar war der WSV noch nicht auf einen solchen Andrang eingestellt gewesen und offenbarte genau wie die Elf auf dem Feld noch einige Abstimmungsschwierigkeiten (siehe Randbericht).
„Wir haben das aber durch den Kampf wettgemacht“, meinte Mittelfeldrenner Tim Manstein, der genau wie Eric Yakhem auf Rechtsaußen keinen Ball verloren gab und dafür von Günter Pröpper auf der Tribüne ein Sonderlob erhielt. „Die beiden haben mich sehr positiv überrascht“, sagte der „Meister“, der vor dem Spiel in einer bundesligareifen Choreographie von den Ultras auf der Nordtribüne als einer aus der (Halb-) Jahrhundert-Elf des WSV aus einem stilisierten Spielfeld hervorgezaubert wurde.
„Absolut außergewöhnlich“, nannte das auch Gästetrainer Christoph Klöpper nachher und fügte lobend an: „Das zeigt, dass der WSV nicht in diese Liga gehört. „Spielerisch merkt man aber dann doch ab und zu, dass es fünfte Liga ist“, bemerkte Tribünengast Holger Fach, der am Vortag Hochzeit gefeiert hatte. Vom Rahmen im Stadion war er beeindruckt.
Schröder und Saka bringen nach der Pause neue Schwung
Fach saß auf der Tribüne neben Kumpel Alex-Löbe. Beide hatten wohl auf eine Einwechslung der Löbe-Söhne Janos und Jannik gehofft. Zwei andere Einwechselspieler waren es dann aber, die für den WSV den Grundstein zum Sieg in einer weiter intensiven aber auch spielerisch besseren zweiten Hälfte legten. Benni Schröder kam herein und strahlte endlich so etwas wie Torgefahr aus. Und als der WSV mehrere gute Chancen nicht genutzt hatte und Kray nun gefährlicher wurde, sorgte Nino Saka nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung für die Entscheidung. Vorausgegangen waren die gute Vorarbeit von Rechts durch Kämpfer Yakhem, der seinem Gegenspieler nun immer wieder das Nachsehen gab, und ein schöner Doppelpass mit Benni Schröder.
Eine Schrecksekunde hatte der WSV noch zu überstehen, als sich der fehlerfreie Torhüter Klafflsberger bei zwei Abschlägen hintereinander wohl an der Leiste verletzte und der für ihn eingewechselte Bastian Sube prompt im Eins gegen Eins gegen Bumbullies die Null festhalten musste.
„Da hatten wir Glück“, bekannte Peter Radojewski, sagte aber auch: „Man hat gesehen, dass wir wohl eine der besten Abwehrreihen der Liga haben. Nun wünscht er sich, dass die Mannschaft in den Rhythmus kommt. Das sei allerdings extrem schwer, wenn man nur alle zwei Wochen spiele. Droht da nächste Woche die nächste Absage? Doch das sollte zumindest am Sonntag die Freude nicht trüben.