Datum: Samstag, 12.08.2006,
14:00 Uhr Zuschauer: 4478 im Stadion am Zoo Schiedsrichter: Rainer Bippen
(Hamburg) Tore: 1:0 (27.) Martin Oslislo
1:1 (70.) Pavel
Dobry
Hätte der WSV gegen den Titelfavoriten aus dem Norden seine
Chancen
besser genutzt, wäre er weiter Spitzenreiter.
Doch nach der Pause
schwanden die Kräfte.
Wuppertal. Eine Halbzeit lang machte
der Wuppertaler SV den Kieler Störchen am Samstag Beine und durfte
nach
dem ersten Saisontreffer von Martin Oslislo hoffen, auch den dritten
Spieltag als Spitzenreiter der Regionalliga-Nord abzuschließen.
Schöne
Kombinationen, gute Chancen das ließ sich sehen und animierte das
Publikum mehrfach zu Szenenapplaus. Dass es gegen den
Meisterschaftsfavoriten dann doch "nur" zu einem 1:1 langte, war
allerdings erklärlich und zeigt dass in Wuppertal die Bäume
noch nicht
in den Himmel wachsen.
Die frühen verletzungsbedingten Ausfälle von Martin Oslislo
und Manuel
Bölstler und zunehmende Unkonzentriertheiten insbesondere der
jungen
Spieler nach einer harten englischen Woche machten sich nach der Pause
deutlich bemerkbar. Kein Zufall, dass Holsteins bärenstarker
Stürmer
Pavel Dobry nach einem Patzer von Dennis Malura, dem der Ball über
den
Spann rutschte, noch ausgleichen konnte (70.). Und wäre Christian
Maly,
der bereits in der ersten Halbzeit einen Elfmeter parierte, nicht
gewesen, hätte es gegen die sich steigernden Kieler auch noch ins
Auge
gehen können.
Apropos ins Auge gehen: Dass Martin Oslislo quasi einäugig aus gut
20
Metern zum 1:0 in die lange Ecke traf (27.), gehörte zu den vielen
Kuriositäten das abwechslungsreichen Spiels. Zu diesem Zeitpunk
war er
auf dem rechten Auge blind, nachdem er bereits nach drei Minuten einen
Ball davor bekommen hatte. Nach seinem Tor musste Oslislo dann raus.
Auch beidäugig keinen Durchblick bewies dagegen Gaetano Manno, als
er
kurz nach der Pause aus spitzem Winkel aufs leere Tor köpfen
konnte,
aber nur den Pfosten traf. "Es tut mir unheimlich leid für die
Mannschaft. Wenn ich das 2:0 mache, sind wir durch", kommentierte der
quirlige Stürmer bedröppelt diese Schlüsselszene. "Ich
bin nicht der
beste Kopfballspieler", entschuldigte er sich. Allerdings hätte
bereits
Michael Lejan aus kurzer Distanz den Ball im Tor unterbringen
können.
Kiels Preuß bekam aber noch die Hand an den Ball und lenkte ihn
zu
Manno.
Keine Schuldzuweisungen gab es von Trainer Uwe Fuchs, der wie es schien
ruhiger als üblich, das Spiel von der Seitenlinie aus verfolgte.
"Ich
war mit der Mannschaft in dieser Woche sehr zufrieden, einige Spieler
waren nach dem harten Programm einfach rasiert, große
Alternativen
haben wir nicht", suchte er nicht lange nach Erklärungen. Von der
Tribüne hätte er sich deshalb noch etwas mehr
Unterstützung erhofft.
Dass seine Mannschaft Kiel vor der Pause zeitweise ausgespielt und neue
Qualitäten gezeigt hatte, machte ihn stolz. " Mit sieben Punkten
haben
wir einen tollen Start hingelegt."