WSV von Jena böse ausgebremst
02. Aug 2005
Quelle: www.wz-wuppertal.de
Vor
5054 Zuschauern legten die Wuppertaler im Stadion am Zoo einen
Fehlstart hin. Die 1:3 (0:1)-Niederlage gegen den Aufsteiger war
verdient.
Wuppertal. Woran wird es wohl gelegen
haben? Nach harter Trainingsarbeit in den vergangenen Wochen
enttäuschte die Mannschaft des Wuppertaler SV Borussia zum
Saisonauftakt die erwartungsfrohen Fans gewaltig. Dem WSV fehlte gegen
das eingespielte Team aus Jena die körperliche Frische und
geistige
Beweglichkeit, um die Partie in den Griff zu bekommen.
Nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Policella (56.) sah es kurz
nach einer Wende aus, aber die kalte Dusche folgte, als die WSV-Abwehr
über rechts ausgespielt wurde und Zimmermann (70.) freistehend zum
1:2
traf.
Die Erfolge des WSV in der Rückrunde der vergangenen Saison bauten
auf
eine sichere, kompromisslose, topfite und eingespielte Abwehr auf.
Davon konnte gegen Jena keine Rede sein. Der Einsatz von Michael
Stuckmann mag einem medizinischen Wunder gleichen und Respekt für
die
Energieleistung des Abwehrstrategen hervorrufen, zusätzliche
Sicherheit
und Selbstvertrauen brachte er der Mannschaft nicht.
Wie sollte er auch, denn Stuckmann hatte bei zahlreichen
Trainingseinheiten gefehlt und nur das erste Testspiel bestritten.
Seine Mitspieler mussten von Beginn an einplanen, dass Stuckmann
aufgrund der fehlenden Spielpraxis Probleme bekommen würde. Die
Ungewissheit wurde zur Unsicherheit, was auf Stuckmanns zentraler
Abwehrposition schwerwiegende Folgen hat. Weniger problematisch
wäre
es, einen Stürmer mit einer ähnlichen Vorgeschichte ins kalte
Wasser zu
werfen.
Es ist bezeichnend, dass Stuckmann gegenüber den meisten
Mannschaftskameraden nicht einmal deutlich abfiel. Die hatten zwar
viele, viele Trainingskilometer und Ballkontakte mehr in den Beinen,
wirkten aber trotzdem überfordert.
Fast alle Zweikämpfe wurden verloren, im Spielaufbau war die
Fehlerquote zu hoch. Auf der rechten Mittelfeldseite (Nils Pfingsten)
herrschte Funkstille. Das Flügelspiel über links sah nur in
Ansätzen
besser aus. Auch Markus Bayertz und Björn Mehnert gingen unter.
Kein
Wunder, dass nach dem Spiel unter den WSV-Anhängern die Frage
kursierte, warum Jean Louis Tavarez nicht im Aufgebot gestanden hatte.
Jena siegte durch die Treffer von Kunze (43.) und Zimmermann (70./84.)
verdient und wird auch anderen höher eingeschätzten Teams das
Leben
schwer machen. Der WSV erwischte einen schwarzen Tag. Das Startprogramm
ist nach der Auftaktpleite noch schwerer geworden.