Wuppertaler SV | Hertha
BSC Berlin II |
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Trainer:
Wolfgang Jerat |
Trainer:
Jochem Ziegert |
Wuppertal. Im kollektiven Schockzustand verließen die WSV-Fans nach der 1:3-Niederlage gegen den bisherigen Tabellenletzten Hertha BSC II das Stadion am Zoo.
Wurde vor dem Spiel auf den Rängen noch lebhaft über das vorläufige Ende des Stadionumbaus diskutiert, so musste nach dem Abpfiff das Ende aller Aufstiegsträume beklagt werden. „Das war es. Wir können den Aufstieg abhaken", zog WSV-Präsident Friedhelm Runge stellvertretend den Schlussstrich.
Der Kniefall von WSV-Innenverteidiger Andy Habl, der den entscheidenden Gegentreffer zum 1:2 einleitete, war der Moment, in dem die letzten Hoffnungen des WSV auf den Aufstieg platzten. Habl, der seit seinem Stellungsfehler beim 0:1 durch Christian Müller verunsichert wirkte, geriet in Ballbesitz unter Druck, stolperte und konnte dem Torschützen Robert Müller nur noch verzweifelt hinterherschauen.
Verzweiflung machte sich im Stadion breit, denn der Riesenpatzer von Habl beendete den Sturmlauf des WSV, der nach dem Ausgleichstreffer von Reichwein endlich Powerplay spielte und kurz davor war, das Spiel zu drehen. „Andy Habl sollte Impulse im Spielaufbau setzen, deshalb hat er den Vorzug vor André Wiwerink bekommen", erklärte Trainer Wolfgang Jerat die entscheidende Personalie nach dem Spiel.
Doch allein an der Unerfahrenheit und Unsicherheit eines Spielers, der fatalerweise auf einer Schlüsselposition spielte, lässt sich der verpasste Aufstieg nicht festmachen. Die vierte Heimspielniederlage gegen den Nachwuchs eines Bundesligisten hat tieferliegende Gründe.
Dem WSV fehlte über die gesamte Saison spielerische Qualität, zumal mit dem gesperrten Michael Stuckmann, Mike Rietpietsch, Gaetano Manno und Tim Jerat (alle verletzt) erneut vier Stammspieler ausfielen.
Bis zum Ausgleichstreffer von Marcel Reichwein, der vor seiner besten Aktion neben Habl, Bölstler und Oslislo Kandidat für eine frühzeitige Auswechslung war, bot der WSV eine schwache Leistung. Torchancen blieben Mangelware.
Erst nach dem Treffer von Reichwein schienen die Spieler selbst an die Wende zu glauben. Erneut spielte der WSV im 4-3-3-System, doch diesmal fehlte ein Teil des Glücks, das man beim 2:1 in Bremen hatte. Während die Bremer Fahrkarten in Serie schossen, nutzten die Berliner praktisch jede Chance.