Beim 2:0-Heimerfolg über den MSV Duisburg II zeigten die Wuppertaler vor 1740 Zuschauern eine solide Leistung.
Auch die dritte englische Woche hintereinander und eine kurioser Spielunterbrechung konnte den Lauf des Wuppertaler SV in der Fußball-Oberliga am Mittwoch nicht stoppen. Mit 20-minütiger „Verspätung“ besiegte der WSV den bisherigen Tabellenvierten – die Zweitvertretung des MSV Duisburg – hoch verdient mit 2:0 (1:0) und baute seinen zweiten Tabellenplatz aus. Zu Hause weiter ungeschlagen, der vierte Sieg in Folge: Die Bilanz der jungen Mannschaft kann sich wahrlich sehen lassen, auch wenn bis zu glorreichen Zeiten (die WSV-Fans erinnerten mit Plakaten an den einzigen WSV-Erfolg im Europapokal – 5:4 gegen Königshütte –, der sich heute zum 40. Mal jährt) noch ein sehr weiter Weg ist.
Linienrichter muss ausgewechselt werden
Für die Szene der ersten Halbzeit sorgte allerdings kein WSV-Spieler, sondern Linienrichter Frank Tammschick. Nach 25 Minuten signalisierte er, das er wegen einer Muskelverletzung nicht weitermachen könne. Ersatz war zum Glück schnell gefunden, und so konnte es nach 20 Minuten weitergehen. Dem WSV, der zuvor bereits durch Eric Yakhem eine Großchance gehabt hatte, hatte diese Zwangspause offensichtlich besser getan, als den Gästen. Nach schöner Vorarbeit des erneut starken Davide Leikauf, der von links in den Strafraum eindrang, brauchte Yannik Löbe am zweiten Pfosten nur noch einzunicken – 1:0 (37.).
Jannik Löbe bei seinem ersten Saisontor leicht verdutzt
Der 19-Jährige war vor seinem ersten Saisontor so verdutzt, dass er den Ball aus fünf Metern zunächst an die Latte köpfte. Von dort ging er aber ’rein, und es durfte gejubelt werden.
Auch nach dem Wechsel ließ der WSV ganz zur Freude der begeistert mitgehenden 1740 Zuschauer keine Müdigkeit erkennen. Trainer Peter Radojewski hatte seine Formation erneut auf einer Position ändern müssen, weil Rechtsverteteidiger Michael Bemben mit Magen-Darm-Infekt ausgefallen war. Dessen Rolle übernahm Dirk Jasmund, zuletzt überragend in der Innenverteidigung. Dort spielte dafür Maximilian Nadidai erstmals nach seiner Gehirnerschütterung und gleich wieder solide.
Mit zunehmendem Spielverlauf wirkte das Team immer eingespielter. Das 2:0 fiel nach einem Standard: Eine abgewehrte Ecke brachte Kevin Weggen erneut herein, am zweiten Pfosten legte Dirk Jasmund überlegt per Kopf zurück auf Abwehrkollege Christian Hausmann, der aus acht Metern einschoss. Klasse! Torjäger Marvin Ellmann hätte das Ergebnis sogar noch hochschrauben können, doch der sonst so treffsichere Stürmer scheiterte allein vor Torwart Marcel Lenz. Den Fans war es egal. Sie feierte bis zum Abpfiff durch. Ihr WSV hat wieder einen Schritt nach vorne gemacht und konnte die Ergebnisse der übrigen Mittwochsspiele (Oberhausen II - Jahn Hiesfeld 3:1, Ratingen – VfB Hilden 3:1) gelassen beobachten. Der nur noch einen Punkt entfernte Tabellenführer Hönnepel spielt erst am Donnerstag.