Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 27. August 2007
Regionalliga: Dämpfer für den WSV nach dem
enttäuschenden 1:1 (1:1) gegen Borussia Dortmund II.
Wuppertal. Es gibt
Spiele, mit denen am Ende wirklich niemand zufrieden sein kann. Eines
von diesem Kaliber war das 1:1 des WSV gegen Borussia Dortmund II.
Ärgerlich für den WSV, der bis auf die Anfangsphase
enttäuschte.
Ärgerlich
für den BVB, der die Chance vergab, den ersten Saisonsieg
einzufahren.
Und bei soviel Ärger auf beiden Seiten bot sich Schiedrichter
Schempershauwe, der kleinlich pfiff und öfters mit seinen
Entscheidungen schief lag, als Sündenbock an.
Ihren Zorn ließen
die WSV-Fans an dem Unparteiischen aus, obwohl der keinen
spielentscheidenden Fehler gemacht hatte. Der Frust über die
Leistung
der Wuppertaler Spieler, die nur 20 Minuten lang an die Leistung von
Ahlen anknüpfen konnten, heizte unterschwellig die Stimmung an.
Erinnerungen
an die Rückrunde der vergangenen Saison wurden geweckt, als der
WSV
drei Heimspiele gegen Nachwuchsmannschaften von Bundesligisten in Serie
verloren hatte. Mehr Souveränität hätte man von der
aktuellen
Mannschaft schon erwarten dürfen, obwohl mit Mike Rietpietsch der
Kapitän und Schlüsselspieler fehlte.
„Bei uns haben heute
einige Spieler die Nerven verloren“, gestand WSV-Trainer Wolfgang Jerat
ein. Nach dem Superstart mit dem „35-Sekunden-Tor“ von Tobias Damm
schien der WSV die Erfolgsspur von Ahlen gefunden zu haben. „In den
ersten Minuten habe ich mir Sorgen um meine Mannschaft gemacht“,
verriet BVB-Trainer Theo Schneider.
Doch der WSV setzte nicht
entscheidend nach. Vielversprechende Angriffe wurden nicht zu Ende
gespielt. Manchmal hätte ein einfaches Zuspiel über fünf
Meter
ausgereicht, doch die Spieler wollten mehr. Mahir Saglik wirkte gegen
seinen früheren Verein übermotiviert und überdreht,
Hüzeyfe Dogan und
Tim Jerat fehlte die Zielstrebigkeit beim Spiel in die Spitze. Pech kam
hinzu, als Tobias Damm nur die Latte traf.
Spätestens nach dem
Ausgleichstreffer durch Njambe, der völlig unbedrängt
zwischen Daniel
Voigt und André Wiwerink zum Kopfball kam, tankten die jungen
Gästespieler von Minute zu Minute Selbstvertrauen.
Der WSV
behielt sein offensiv ausgerichtetes 4-3-3-System bei, wurde allerdings
immer häufiger ausgekontert. Auch das hinterließ Wirkung bei
Spielern
und Fans. Vom Selbstbewusstsein eines Aufstiegsfavoriten war weder auf
dem Platz noch auf den Rängen viel zu spüren. Der Liga-Alltag
hat den
WSV wieder eingeholt. Und am Samstag geht es gegen den vermeintlichen
Angstgegner Emden.