Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 09. Mai 2008
Mit
so einem Erfolg haben vermutlich selbst die optimistischsten WSV-Fans
nicht gerechnet.
Der Verein hat offensichtlich einen Energieschub
bekommen.
Wuppertal. So viel
Energie hätten wohl selbst die optimistischsten WSV-Fans ihrer
Mannschaft nach dem herben Rückschlag in Bremen nicht mehr
zugetraut.
Doch mit dem Rücken zur Wand steigerte sich der WSV am
Mittwochabend im
Stadion am Zoo, glich gegen Energie Cottbus gleich zweimal einen
Rückstand aus und feierte nach dem von Mahir Saglik zum 4:3
verwandelten Strafstoß sogar noch den dringend benötigten
Sieg.
Es
war die erhoffte Energieleistung des WSV, bei der die Mannschaft
allerdings vor der Pause wieder eklatante Schwächen in der
Defensive
offenbarte.
Wie in Bremen begann es nach Maß für den WSV. Zur
Freude seiner vielen Fans stand Publikumsliebling Jean Louis Tavarez
nach einem Freistoß von Hammes, den Gästekeeper Männel
noch abwehren
konnte, am langen Eck goldrichtig.
Doch wie in Bremen drehte sich
viel zu schnell der Wind. Beim Ausgleichstreffer fühlte sich weder
Michael Stuckmann noch André Wiwerink für Schoppan
zuständig. Als dann
ein Freistoß von Wachsmuth von Bölstler abgefälscht ins
Tor rutschte,
bahnte sich ein erneutes Debakel an.
Doch selbst in dieser
schwierigen Phase entwickelte der WSV Spielfreude und kam zu weiteren
Torchancen. Das Entsetzen über den Rückstand mag auf dem
Rasen groß
gewesen sein, aber es war kein lähmendes Entsetzen.
Und als
Tobias Damm nach einem Kopfball von Michael Stuckmann an die Latte am
schnellsten schaltete, schien der WSV mit einem 2:2 schon vor der Pause
wieder auf Kurs. Allerdings nur wenige Minuten – dann fiel nach dem
Strickmuster des ersten Gegentreffers das 2:3 durch Hochscheidt.
WSV-Trainer
Wolfgang Frank leitete in der Pause mit den Einwechslungen von Mike
Rietpietsch und Victor Hugo Lorenzón die Wende ein. Beide hatten
einen
weit besseren Tag als Marco Neppe und Tim Jerat erwischt. Dem WSV
gelang es nun, die Cottbusser weiter vom eigenen Kasten weg zu halten,
was angesichts der bis dahin sehr wackeligen Abwehr nicht die
schlechteste Idee war.
Am Ende setzte sich die Mannschaft durch,
die die Punkte wohl dringender benötigt. Mahir Saglik schraubte
mit
einem Abstauber und einem verwandelten Strafstoß (Foul an
Rietpietsch)
das Punktekonto des WSV auf 51 Zähler hoch.
Der Abstand zu
Braunschweig und Magdeburg im Kampf um einen Platz in der 3. Liga
beträgt nun wieder fünf Punkte. Ob der WSV noch einmal im
Rennen um die
2. Liga eingreifen kann, ist fraglich, denn RWAhlen und RW Oberhausen
sind schon um sieben beziehungsweise fünf Punkte davongezogen.