Wuppertaler SV | SV
Werder Bremen II |
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Trainer: Uwe Fuchs |
Trainer:
Thomas Wolter |
Die Tagesform und der Hunger auf Erfolg geben derzeit in der Regionalliga Nord den Ausschlag. In beiden Bereichen war der WSV vor nur 2265 Zuschauern im Stadion am Zoo den Gästen von Werder Bremen II weit voraus. "Ein komisches Gefühl hatte ich schon beim Warmlaufen", gestand Werder-Trainer Thomas Wolter nach der enttäuschenden Leistung seiner zuletzt so treffsicheren und spielstarken Jungstars ein. Werder lag nach einer guten halben Stunde durch Tore von Mike Rietpietsch und Andre Wiwerink mit 0:2 zurück und kam auch nach zwei frühen Auswechslungen nie in Tritt.
Mit vier Veränderungen in der Anfangsformation hatte WSV-Trainer Uwe Fuchs schon vor dem Anpfiff auf die Schlappe in Lübeck reagiert. Hoch gepokert wurde von Fuchs in der Abwehr, wo er mit dem Rückkehrer Andre Wiwerink und dem Debütanten Andreas Kohlhaas für Sven Schaffrath und Björn Mehnert zwei Spielern das Vertrauen schenkte, die als Wackelkandidaten gelten mussten.
Das Experiment hätte schief gehen können. Es ging aber nicht schief, da beide tadellose Leistungen boten. Auch Gustav Policella und Tim Jerat enttäuschten nicht, was wieder einmal unter Beweis stellt, dass der WSV zurzeit über einen äußerst ausgeglichenen Kader verfügt, dem vielleicht der eine oder andere Topspieler fehlt, der aber durchweg über Regionalligaformat verfügt.
Ob es zur Spitze reicht, hängt nicht zuletzt von Spielern wie Mike Rietpietsch ab, die fußballerisch einen Tick mehr zu bieten haben als andere Regionalligakicker. Rietpietsch machte den Unterschied zwischen beiden Teams aus, denn nicht nur bei seinem herrlichen Führungstreffer nach Vorarbeit durch Policella bewies er seine Klasse. An fast allen gefährlichen Angriffen des WSV war der Kapitän auch nach der Pause beteiligt, als die Bremer optische Vorteile hatten. Die Gäste drängten auf den Anschlusstreffer, doch der Sieg des WSV hätte angesichts der klareren Torchancen sogar noch höher ausfallen können.
Mit "Uwe-raus-Rufen" reagierten einige Fans trotzdem lautstark auf die Treffer des WSV. Angefeuert wurde nur Andreas Gensler, der aber gar nicht im Kader stand. Damit reagierten die Fans auf die vermeintliche Ausbootung Genslers durch Cheftrainer Uwe Fuchs. Heute wird intern der "Fall Gensler" beim WSV zur Sprache kommen. Ein "Fall Fuchs" ist aus dem "Fall Gensler" nach diesem Spielausgang jedenfalls nicht geworden.