Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 25. Februar 2008
Regionalliga: Der WSV erlebt mit 0:4 (0:1) gegen Ahlen ein Debakel
im eigenen Stadion.
„Im
Vergleich zum Hinspiel haben wir uns weiterentwickelt", lautete ein
Kommentar nach dem Spiel. Dass dies eine Aussage von Ahlens Trainer
Christian Wück ist, lässt sich unschwer erahnen. Beim WSV
sind seit dem
Pokalspiel vor knapp einem Monat jedenfalls nur noch Rückschritte
erkennbar.
Von der 0:4 (0:1)-Niederlage gegen RWAhlen wurde
sogar die Freude über die Fertigstellung der Stehtribüne
für die
WSV-Fans völlig überlagert. Alles war angerichtet für
eine große Party
im Stadion am Zoo, aber die Mannschaft des WSV präsentierte sich
wie
zuletzt bei der Derby-Niederlage in Düsseldorf in einem
erschreckenden
Zustand.
Seine Stärken in der Offensive hat der WSV spätestens
seit dem Trainerwechsel komplett eingebüßt. In Kombination
mit den
bekannten Defensivproblemen (mehrere Patzer von Voigt, Schwächen
von
Wiwerink auf der Außenverteidigerposition) ist der WSV nur noch
ein
Durchschnittsteam in der Liga.
Zwar rangiert man weiterhin
auf einem Aufstiegsplatz, aber auch die Qualifikation zur 3.Liga
gerät
immer mehr in Gefahr. Mit 5:2 hatte der WSV in Ahlen im Hinspiel
gewonnen. Der „Traumsturm" mit Mahir Saglik, Tobias Damm,
unterstützt
durch Mike Rietpietsch als hängende Spitze, ist nur noch ein
Schatten
von einst. Das Trio spielte schwach und WSV-Trainer Wolfgang Frank nahm
sowohl Mahir Saglik als auch Tobias Damm vorzeitig aus dem Spiel.
„Ich
hatte nicht das Gefühl, dass ihnen noch ein Tor gelingen
würde",
rechtfertigte Frank die Maßnahme. Allerdings musste das auch
für den
Rest der Mannschaft gelten. Das Spiel des WSV ist in der Schablone
4-4-2 viel zu leicht auszurechnen, weil vielen Spielern dafür
einfach
das Tempo fehlt. In diesem Punkt hatte Ahlen weit mehr zu bieten.
Das
Experiment mit Mike Rietpietsch im linken Mittelfeld erklärte
Wolfgang
Frank als gescheitert. Sein Vor-Vorgänger Uwe Fuchs hatte es
einmal mit
Mike Rietpietsch auf der rechten Seite versucht - mit dem gleichen
Resultat. Doch beim WSV werden zurzeit noch ganz andere Fehler
wiederholt.
Beim 0:1 durch Gibson halfen Wiwerink und Lorenzon
kräftig mit. Das 0:2 leitete Daniel Voigt ein, der nach der
Natobremse
gegen Stahlberg die rote Karte sah. Den fälligten Freistoß
verwandelte
Heithölter zum 0:2. Bei den Treffern von Chitsuolo und Toborg
wurde der
WSV in Unterzahl ausgekontert. Tröstlich war nur, dass diese
Gegentreffer weit weg von der neuen, gutgefüllten
Fan-Stehtribüne
fielen.