Der 3:0 (0:0)-Erfolg bei Union Berlin lässt einen kleinen
Hoffnungsfunken glimmen.
Warum hat der WSV im Verlauf der
Saison nicht immer eine solch engagierte Leistung geboten? Diese Frage
müssen sich die Spieler des WSV nach der überzeugenden
Vorstellung und
dem verdienten 3:0-Erfolg bei Union Berlin gefallen lassen. Zu stark
fällt der Kontrast zum Start in die „Berliner Woche" aus, als der
WSV
gegen Hertha BSC II wohl die entscheidenden Punkte verspielte. Seit
gestern Abend glimmt zwar wieder der Hoffnungsfunken im Kampf um den
Aufstieg, aber St. Pauli und Magdeburg können heute nachlegen.
Wolfgang
Jerat zur Lage nach dem Sieg: „Wir müssen jetzt nicht rechnen,
sondern
wollen jedes Spiel gewinnen und Pokalsieger werden. Dann werden wir
sehen, was dabei herauskommt. Ziel ist der 3. Platz."
Turbulenzen
hatte es im Umfeld des WSV durch die schwelende Trainerdebatte (siehe
unten) reichlich gegeben. Davon zeigten sich die Wuppertaler
unbeeindruckt. Der WSV wahrte sein „Strohhalmchance und feierte den
ersten Sieg im traditionsreichen Stadion „An der Alten Försterei"
durch
zwei Treffer von Mike Rietpietsch und ein Tor von Manuel Bölstler.
Ein
wenig Glück war dabei, denn der Berliner Stammkeeper Jan Glinker
hatte
sich beim Aufwärmen verletzt. Sein Ersatzmann Manuel Hinz machte
bei
zwei Treffern des WSV keine besonders gute Figur.
Mit der alten
Ordnung, der WSV begann im 4-4-2-System mit den Spitzen Damm und Manno,
schien die Ruhe ins Team zurückgekehrt zu sein. Trainer Wolfgang
Jerat
hatte im Mittelfeld Sicherheiten eingebaut und ließ
Mittelstürmer Dirk
Heinzmann zunächst auf der Bank Platz nehmen. Und in der Abwehr
durfte
der Haudegen André Wiwerink neben Michael Stuckmann von Beginn
an ran.
Nach
der enttäuschenden 1:3-Heimschlappe gegen Hertha BSC zeigte sich
der
WSV bei Dauerregen und schwerem Geläuf kampfstark und spielfreudig
und
begann offensiv. Der Sieg geht in Ordnung, obwohl die Berliner vor
allem über den schnellen Benyamina zunächst zu den klareren
Chancen
kamen. Doch der WSV überstand eine Durststrecke zum Ende der
ersten
Spielhälfte und zu Beginn der zweiten schadlos.
Einen möglichen
Rückstand verhinderten Manuel Bölstler mit einer
Rettungsaktion auf der
Linie und Torhüter Christian Maly mit einigen guten Reflexen.
Mike
Rietpietsch sorgte dann in seiner alten Heimat mit einem kuriosen
Treffer für die Entscheidung, obwohl es bei ihm nach einer
Muskelverletzung noch nicht ganz rund lief. Doch genau wie der
WSV-Kapitän bissen gestern alle Wuppertaler auf die Zähne und
erarbeiteten sich ihren Erfolg.
WSV-Präsident Friedhelm Runge: „Die Mannschaft hat deutlich
gezeigt, wen sie als Trainer haben will."