FC St.Pauli |
Wuppertaler
SV |
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Trainer:
Holger Stanislawski |
Trainer: Uwe Fuchs |
Zum Spiel: Der WSV in blauen Hosen und weißen Trikots und St. Pauli ganz in Schwarz lieferten sich von Anfang an ein intensiv geführtes und kampfbetontes Spiel. Uwe Fuchs bot bis auf die Hereinnahme von Heinzmann für Tavarez im Sturmzentrum die gleiche Aufstellung wie in Emden auf, was sich in der zweiten Halbzeit noch auszahlen sollte.
Die erste halbe Stunde des Spiels konnten die Rot-Blauen ausgeglichen gestalten, die Hamburger Chancen konnte sowohl die Abwehr als auch der gewohnt souverän agierende Christian Maly zu Nichte machen.
Im Mittelfeld waren es Tim Jerat und Markus Ortlieb, die den Spielaufbau von St. Pauli erfolgreich stören konnten, die in der 25. Minute durch Uwe Fuchs angeordnete Sonderbewachung von Charles Takyi meisterte Ortlieb perfekt.
Und auch in der Offensive konnte sich der WSV einige Chancen erkämpfen, einen Pass von Jerat feuerte Dirk Heinzmann direkt auf das Tor von Borger, der den Ball aber sichern konnte.
Gute zehn Minuten vor dem Pausentee musste Christian Maly auf dem Platz behandelt werden und wurde in der Halbzeitpause aufgrund einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt – für ihn kam Manuel Lenz zu seinem Saisondebüt.
Die verletzungsbedingte Nachspielzeit war es dann, die den selbsternannten „Freibeutern der Liga“ die 1:0 Pausenführung bescherte. Der WSV hatte den roten Faden des Spiels verloren und es brannte einige Male lichterloh im Wuppertaler Strafraum. So war es Luz, der die Probleme in der Abwehr ausnutzte und nach fehlgeschlagenen Klärungsversuchen von Ortlieb und Lejan den Ball nur noch ins Tor einschieben musste.
In der zweiten Halbzeit konnten sich die Rot-Blauen wieder ins Spiel zurück kämpfen und legten in der Schlussviertelstunde noch ein Schippe drauf. Zuvor standen auf Seiten von Pauli etliche Ecken und Torchancen zu Buche, die glücklicherweise nicht den Weg in das Tor von Manuel Lenz fanden, der in einigen Situationen mit dem Glück des Tüchtigen klären konnte. Die Nervosität vor dieser Kulisse Bob Maly vertreten zu müssen merkte man ihm bei einigen Standards und in der Strafraumbeherrschung an.
Dem in letzter Zeit eher glücklosen Dirk Heinzmann war es in der 78. Minute vorbehalten den verdienten Wuppertaler Ausgleich zu erzielen – eine Kopfballverlängerung in den Strafraum konnte Heinzi mit einem technisch brillanten Drehschuss in die Maschen hämmern.
Die gut 400 mitgereisten Wuppertaler Fans sorgten in der Schlussphase für eine tolle Stimmung und versuchten die Mannschaft noch zum Sieg zu schreien.
Am Ende blieb es beim unter dem Strich verdienten Unentschieden, auch wenn der WSV spielerisch nicht unbedingt viele Akzente setzen konnte und Pauli einige hochkarätige Chancen vergab.
Und nun kam es zu einem emotionalen Abschied auf beiden Seiten.
Nachdem die Mannschaft des WSV gemeinsam mit den Fans den Punkt feiern konnte bescherten sie Markus Bayertz den Abgang, den er nach seiner Einwechslung im letzten Spiel seiner aktiven Karriere verdient hat. Minutenlang schallte sein Name aus dem Wuppertaler Block, er wurde umarmt und abgeklatscht, was er den Wuppertaler Fans mit einer tiefen Verneigung dankte.
Die Südtribüne des Millerntorstadions wurde mit bengalischem Feuer in das entsprechende Licht gerückt, fällt Sie doch nach über 40 Jahren als erstes den Umbaumaßnahmen zum „Opfer“. Bei Klängen zu „You’ll never walk alone“ hielten Paulianer und Wuppertaler inne und sangen zum Abschied mit. Der neue Kapitän Mike Rietpietsch nutzte diese Stimmung um sich vor dem langjährigen Wuppertaler Kapitän per Kniefall zu bedanken.
Noch lange Zeit feierten die St.Pauli Fans im Anschluss sich selbst, das Millerntorstadion und auch die Gäste aus Wuppertal, die im Stadion verharrten. Unsere Mannschaft dankte es den Heimfans mit einer Welle vor ihrem Block – wieder einmal zeigte sich, warum Spiele auf dem Kiez absoluten Kultstatus besitzen.
Bis in die späte Nacht feierten Wuppertaler und Paulianer in
den
Kneipen das Spiel, und auch auf dem Weihnachtsmarkt von St.Pauli auf
der Reeperbahn mischten sich rot-blaue Farben in die Massen – wer nicht
dabei war hat etwas verpasst.
Quelle: www.wuppertalersv.com