Zum
100-jährigen Bestehen des TSV zeigte sich der
Regionalligist auf den Südhöhen von seiner
volkstümlichen Seite.
Es war ein
gelungener Nachmittag in der Ronsdorfer Waldkampfbahn. Als kleine
Nachfeier des 100-jährigen Bestehens, das der TSV 2005 beging,
gastierte am Samstag der Wuppertaler SV Borussia auf den
Südhöhen und
machte nebenbei auch Werbung in eigener Sache. Einen Tag nach der
TestspielNiederlage gegen die Profis des 1. FC Köln gab sich das
Regionalliga-Team von seiner volkstümlichen Seite und trainierte
mit
Jugendspielern des TSV.
Cheftrainer Uwe Fuchs, Oberliga-Coach Joachim Hopp und die Spieler
Mike Rietpietsch und Markus Bayertz gaben den jungen
Fußballtalenten
Tipps für eine Karriere. Auch für die Ronsdorfer, die ihren
fußballerischen Zenit bereits überschritten haben, gab es
ein kleines
Bonbon. Einige Akteure der "Alten Herren" durften gegen WSV-Keeper
Christian "Bob" Maly Elfmeterschießen und zeigten sich dabei
teilweise
als durchaus treffsicher.
Fast genauso treffsicher präsentierte sich auch das
Landesliga-Team des TSV. Als sportlicher Höhepunkt des WSV-Besuchs
traten die Zebras nämlich gegen die Oberliga-Mannschaft des WSV
an. Und
trotz der zwei Ligen Unterschied legte der Außenseiter los wie
die
Feuerwehr.
Bereits nach 100 Sekunden knallte Timo Scherkenbach das
Leder aus zwölf Metern ins kurze Eck. WSV-Keeper Björn Kreil
am Vortag
gegen Köln noch der Fels in der Brandung hechtete vergeblich dem
Ball
hinterher.
"Das war ein Flatterball. Den hat er entweder sehr gut
getroffen oder es war einfach Zufall", vermutete der Schlussmann.
Schütze Scherkenbach sah das freilich etwas anders: "Der Ball ist
genau
dorthin geflogen, wo ich hingezielt habe", klärte der
22-Jährige
Mittelfeldspieler auf und machte dabei nicht den Eindruck, als sei
darüber zu diskutieren.
Zwar hatte der WSV durch Tobias Gensler (14.)
und Gustav Policella (38.) mit 2:1 das Ergebnis schnell wieder gerade
gerückt, doch so schnell gaben sich die Zebras nicht auf. Das 2:2
durch
Blerim Kastrati (50.) war der Lohn für den nimmermüden
Einsatz gegen
den WSV-Talentschuppen, bei dem sich Jean Louis Tavarez um Spielkultur
im Mittelfeld bemühte. Policella (53.), Paul Fudala (69.) und
Kadir
Umar (88.) sorgten aber dafür, dass der Sieg des WSV mit 5:2
standesgemäß ausfiel.
Mindestens ebenso viel Spaß wie die 31
eingesetzten Akteure hatte in der Zwischenzeit der TSV-Nachwuchs. So
war die meist gestellte Frage an die zuschauenden Regionalliga-Kicker:
"Habt ihr Autogrammkarten dabei?" Der 9-jährige Lukas aus der E 1
des
TSV, der sich seinen Fußball signieren ließ, hatte
unterdessen ein
anderes Problem: "Den kann ich jetzt nicht mehr benutzen. Das ist
doof", war Lukas hin und her gerissen.
Beim WSV spielte in der
zweiten Halbzeit Volkan Ünlü im Tor. Der ehemalige Schalker
(vier
Bundesliga-Einsätze) ist derzeit vereinslos und hält sich
beim WSV fit.
"Eine Verpflichtung ist kein Thema für uns", sagt WSV-Manager
Thomas
Richter.