Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 04. Februar 2008
Im Spiel eins nach Bayern verliert der WSV bei Verbandsligist
Rhynern mit 1:2.
Wuppertal. Nur vier
Tage nach dem größten Spektakel in der Vereinsgeschichte,
dem
Pokal-Achtelfinalspiel gegen Bayern München, wollten am Samstag
gerade
einmal etwa 0,1Prozent der über 60000 Arena-Pilger das Testspiel
des
WSV beim westfälischen Verbandsligisten Hamm-Rhynern sehen.
Bei
der 1:2-Niederlage gab es dann auch nur eine „gute Trainingseinheit“ zu
sehen, wie es WSV-Trainer Wolfgang Jerat formulierte. Weitere
Erklärungen über die unbefriedigende Leistung reduzierten
sich auf die
Aussage: „Es ist immer schlecht, ein Spiel zu verlieren. Der Kunstrasen
war sehr ungewohnt.“
Freddy Mombongo-Dues spielte recht unglücklich
Man
mag ein gewisses Verständnis für die Spieler haben, die wegen
der
Partie gegen München über einen längeren Zeitraum eine
Spannung
aufgebaut haben, die gegen eine zwei Klassen tiefer spielende
Mannschaft nicht zu halten war. Westfalia Rhynern hingegen war voll
motiviert.
Beim WSV drängten sich die Akteure, die um einen
Stammplatz kämpfen, nicht auf. Stürmer Freddy Mombongo-Dues,
der
durchspielte und vermutlich die Alternative zu Mahir Saglik und Tobias
Damm werden soll, agierte, vorsichtig umschrieben, sehr
unglücklich.
Darüber, wer in zwei Wochen gegen Fortuna Düsseldorf nach dem
Weggang
von Sven Lintjens und den gesperrten Mike Rietpietsch (rote Karte aus
dem Spiel in Magdeburg) und Manuel Bölster (fünfte gelbe
Karte) im
Mittelfeld die Alternativen sein werden, ist nach der Leistung von
Rhynern offener denn je.
Westfalia Rhynern besaß die besseren
Tormöglichkeiten
Obwohl
Marc Narewsky und Victor Hugo Lorenzón zwei Kandidaten sind und
Praxis
benötigen, kamen sie nur eine Halbzeit zum Einsatz. Dennis Schulp
begann im Vierer-Mittelfeld, wo Mahir Saglik hinter den Spitzen
agierte, auf der rechten Seite und wechselte später für
Tobias Damm in
die Spitze. Linksfüßler Schulp erzielte mit einem haltbaren
20-Meter-Schuss den Ausgleich zum 1:1 (38.). Ansonsten fehlte noch die
Präzision bei den Anspielen.
Noch nicht angekommen beim WSV ist
Lorenzón. Die erhoffte Verstärkung scheint seine Situation
nicht so
richtig einzuschätzen. Mit seiner Effektivität lag er am
Samstag
sicherlich erheblich unter den Erwartungen, die der WSV an ihn stellt.
Der
WSV hatte beim Verbandsliga-Siebten zwar die größeren
Spielanteile.
Doch die defensiv eingestellten Gastgeber ließen den Bergischen
nur
wenige Entfaltungsmöglichkeiten. Beide Treffer der Gastgeber durch
Janusz Biela (25.) und Björn Traufetter (53.) wurden durch
unkonzentriertes Defensiv-Verhalten begünstigt.
Obwohl Andy Habl
(78.) mit einem Kopfball nur die Latte traf, besaß Rhynern mehr
Tormöglichkeiten. Beim WSV fehlten verletzungsbedingt Hüzeyfe
Dogan,
Dirk Heinzmann und Dennis Malura, während Manuel Bölster
wegen eines
grippalen Infekts nicht dabei war.