Zunächst hatte es nicht den Anschein, dass
sich die WSV-Spieler für die schwache Leistung bei der
jüngsten 1:3-Heimspiel-Niederlage gegen den SV Elversberg
rehabilitieren wollten.
Beim 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg gegen die U23 von Borussia
Mönchengladbach spielte der WSV in der ersten Halbzeit pomadig und
verunsichert. Einzig Torhüter Sascha Samulewicz war es zu
verdanken, dass die jungen Borussen bei drei guten Chancen nicht jubeln
durften.
Albracht: „Die Mannschaft hat um ihre Zukunft beim WSV gespielt“
Angesichts des Machtwechsels auf sportlicher Führungsebene
schien es so, als wollte keiner der WSV-Spieler dem neuen sportlichen
Verantwortlichen Jörg Albracht (saß auf der Tribüne)
negative Angriffsflächen bieten.
Natürlich wissen auch sie, dass es in dieser Woche um ihre Zukunft
beim WSV geht. Albracht kündigte an, Gespräche mit allen
Akteuren führen zu wollen. „Dann werden erste Entscheidungen
fallen, wann genau, kann ich aber nicht sagen“, sagte Albracht, der
auch Gespräche mit potenziellen Neuzugängen
bestätigte.Zum Sieg gegen eine insgesamt enttäuschende
Fohlen-Elf meinte er: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die lebt und
engagiert ist. Sie hat um ihre Zukunft beim WSV gespielt.“
Bekim Kastrati könnte gute Karten bei Vertragsgesprächen haben
Äußerst glücklich ging der WSV durch Jerome Assauer in Mönchengladbach noch vor der Pause in Führung. Aus stark abseitsverdächtiger Position schob er frei stehend vor dem Torhüter den Ball in die Maschen.Es war der Hallo-Wach-Effekt für eine deutlich bessere Leistung nach der Pause, in der das Team befreiter und selbstbewusster aufspielte. „Wir haben nach einer Führung endlich einmal nicht die Ordnung verloren, dafür hat auch Marcel Großkreutz gesorgt.Der hat die gesamte Saison kaum gespielt und ist vom Trainer ins Spiel geworfen worden. Das hat er gut gemacht“, sagte WSV-Stürmer Bekim Kastrati lobend über den Ersatz für den verletzten Björn Weikl.Kastrati kann sich übrigens wie der Torschütze zum 2:0, Michael Holt, vorstellen, beim WSV zu bleiben. „Ich möchte noch drei, vier Jahre Fußball spielen“, sagt der 32-jährige Kastrati. „Es ist ja kein Geheimnis, dass mich Präsident Runge sportlich schätzt. Ich bin auch zuversichtlich, dass es unter der neuen sportlichen Leitung bessere Ergebnisse geben wird“, meint Kastrati.Dies will er aber nicht als Seitenhieb an die geschassten Achim Weber und Markus Bayertz (schaute sich das Spiel an) verstanden wissen. „Mir hat nur nach meinem Elfmeter-Fehlschuss gegen Fortuna die Unterstützung gefehlt, das hat mir wehgetan. Der Elfer war sicher ein Fehler von mir, den ich nicht noch einmal machen werde.“Dämgen: Kein Einfluss von außen auf die Mannschaftsaufstellung
WSV-Trainer Michael Dämgen war zufrieden mit der Leistung
seiner Mannschaft. „Nach den jüngsten Geschehnissen im Verein, was
ja nicht wenig war, hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit guten
Fußball gespielt. Wichtig war auch, dass wir zu Null gespielt
haben. Einfluss von außen gab es auf die Mannschaftsaufstellung
nicht. Wenn dies so weit kommt, würde ich aufhören“, sagte
Dämgen.
Nach Aussage von Albracht können die Spieler auch die
verbleibenden vier Partien bis zum Saisonende dazu nutzen, sich weiter
zu bewähren. Intern dürfte aber längst geklärt
sein, wer beim WSV eine Zukunft hat.