Dass beim WSV mal wieder der Trainer auf der Kippe stehen
würde, war spätestens am vergangenen Samstag nach dem
0:4-Debakel des Regionalligisten bei Fortuna Düsseldorf II klar.
Von Arbeitsverweigerung war die Rede, davon, dass Coach Michael
Dämgen die Mannschaft nicht mehr erreichen würde. Mit einem
enttäuschenden achten Platz schloss der WSV eine auch sportlich
katastrophale Saison ab.
Vertrag von Dämgen hätte sich mit Platz sechs um eine Saison verlängert
Am Montag endete dann auch fast zwangsläufig die nur einjährige Tätigkeit von Dämgen am Zoo. Allerdings nicht mit einem Rauswurf. Beide Parteien einigten sich auf Wunsch Dämgens auf eine Trennung zum 30. Juni, ohnehin das fixierte Vertragsende des 50-jährigen Westerwälders.Nur bei Erreichen des sechsten Tabellenrangs hätte sich sein Kontrakt um eine Saison verlängert. Der WSV spart also eine mögliche Abfindung und ist einen Trainer los, der zwar sympathisch rüberkam, dem aber im Umfeld des Vereins nicht das notwendige „Feuer“ attestiert wurde, um eine Mannschaft weiter nach vorne zu bringen. Für die kommende Saison peilt der WSV bekanntlich den Aufstieg in die 3. Liga an. Am Sonntagnachmittag stand Dämgens Entschluss nach einem Gespräch mit WSV-Präsident Friedhelm Runge, Jörg Albracht (Vizepräsident Sport), Dietmar Grabotin (Verwaltungsrat-Mitglied) und dem ursprünglich als neuen Co-Trainer vorgesehenen Karsten Hutwelker bereits fest. Dämgen überschlief noch eine Nacht seine Entscheidung und bestätigte am Montag gegenüber Albracht seinen Entschluss. „Ich musste nicht gehen“, betont Dämgen. „Aber ich habe meine eigene Meinung und zu der stehe ich. Wir waren bei der Kaderplanung nicht einer Auffassung. Ich war nicht bereit, alle Kompromisse einzugehen.“
Seine Zeit beim WSV bezeichnet er als „spannend und intensiv“. Nach der Anfangseuphorie zu Beginn der Saison wären die Rückschläge mit der jungen Mannschaft nicht unerwartet gekommen.
Zudem seien wichtige Spieler ausgefallen. „In der Rückrunde lief es dann stabiler und wir hatten Phasen, in denen wir gut gepunktet haben. Aber zum Schluss gab es aufgrund der Personalsituation innerhalb des Teams keinen Konkurrenzkampf mehr. Da war es schwer für mich, von außen auf die einzuwirken, die spielten“, sagt Dämgen. „Dennoch hat es mir insgesamt beim WSV Spaß gemacht.“