"Das hat keinen Spaß gemacht"
Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 02. Oktober 2006
Niederlage in Magdeburg: "Das hat keinen Spaß gemacht"
Der WSV verliert verdient mit 0:1 in Magdeburg. Dem angeschlagenen
Spielmacher Mike Rietpietsch bot sich die einzige WSV-Chance.
Mike Rietpietsch ist ein Mann
der klaren Worte. Deshalb konstatierte er nach der 0:1-Niederlage des
WSV in Magdeburg was wohl die meisten seiner Mitspieler und auch die
mitgereisten WSV-Fans gedacht haben: "Das hat keinen Spaß
gemacht." Die
mangelnde Freude am Job bezog der Spielmacher in erster Linie auf seine
gesundheitlichen Probleme.
"Schon nach ein paar Minuten hatte ich Schmerzen im Oberschenkel
und in der Leiste. Ich dachte, wir würden hier irgendwie die 90
Minuten
überstehen. In den kommenden drei spielfreien Wochen hätte
ich die
Verletzung dann auskurieren können", so Rietpietsch, der die
"Nebenwirkungen" seines Bandscheibenvorfalls noch nicht überwunden
hat.
Er blieb somit von der ersten Minute an blass, konnte keine
spielerischen Akzente setzen. Dennoch hätte sein Einsatz den WSV
in
Magdeburg weiter bringen können. Kurz nach der Pause hatte der
32-jährige Ex-Bundesliga-Profi die einzige Torchance für den
WSV.
Frei vor FCM-Keeper Daniel Rothe wollte er diesen noch rechts
umkurven und den Ball einschieben, doch Rothe fischte ihm das Leder vom
Fuß. "Da habe ich zu lange überlegt und auf die lange Ecke
spekuliert.
Hätte ich das 1:0 gemacht, wäre das Spiel wahrscheinlich
anders
gelaufen.
Magdeburg hätte aufmachen müssen und wir kontern
können", meinte
"Riete", den WSV-Trainer Uwe Fuchs nach 64 Minuten mit seiner
Auswechslung erlöste. "Ihn zu bringen war kein Risiko, denn er
hatte ja
die dicke Chance zur Führung", sagte Uwe Fuchs nach dem Spiel.
In einer kampfbetonten und teilweise überhart geführten
Begegnung
ging Magdeburg als verdienter Sieger vom Platz, weil die Mannschaft
mehr Zweikämpfe für sich entschied und in der entscheidenden
Phase des
Spiels noch eine Schippe drauflegen konnten.
Schon vor dem 1:0 in der 76. Minute durch Stephan Pientak (ein
Stellungsfehler von Dennis Malura ging voraus), hatte Magdeburg drei
gute Chancen durch Andy Müller. "Wir haben in der zweiten Halbzeit
die
Orientierung verloren und sind nicht mehr als Team aufgetreten", meinte
Fuchs, der nur Christian Maly im WSV-Tor hervorhob.
Mit einem Sieg in Magdeburg wollte der WSV die Spielpause
eigentlich entspannt angehen. "Wir können keinen Gegner an die
Wand
spielen, sondern müssen kämpfen, kämpfen, kämpfen.
Um ganz oben dabei
zu sein, musst du auch mal auswärts gewinnen", schloss Rietpietsch
seinen Kommentar. Der jüngste Auswärtssieg datiert bereits
vom 9.
August (4:1 beim Hamburger SV II).