1.FC Magdeburg - Wuppertaler SV
2:0 (1:0)
Regionalliga Nord, 19.Spieltag 2007/2008



Datum: Samstag, 24.11.2007, 14:00 Uhr
Zuschauer: 7288 im Stadion Madgeburg
Schiedsrichter: Stefan Schempershauwe (Hildesheim)
Tore:   1:0 (27.) Frank Gerster
            2:0 (69.) Ivica Jarakovic

        1.FC Magdeburg
Wuppertaler SV
  • Unger
  • Grundmann
  • Kallnik (83.Prest)
  • Probst
  • Neumann
  • Müller
  • Gerster
  • Manai
  • Lindemann
  • Jarakovic (75.Kullmany)
  • Agyemang (86.Kukulies)
Trainer: Dirk Heyne
Trainer: Wolfgang Jerat



Jede Menge Ärger und keine Punkte

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 26. November 2007

Das 0:2 in Magdeburg wirft den WSV auf den fünften Platz zurück.

Wuppertal. Platz fünf statt Herbstmeisterschaft, ein Kapitän der die rote Karte sieht und ein Trainer, der sich auf „Liebesbriefe" vom DFB freuen darf. Nach der 0:2-Niederlage von Magdeburg ist die Liste der WSV-Probleme nicht kleiner geworden. 

Mit einem Sieg in Sachsen-Anhalt hätte der WSV wieder von der Spitze grüßen können, stattdessen gab es den Absturz auf den fünften Tabellenplatz. Ebenfalls bedenklich: Nach der neuerlichen Niederlage im Osten ist der Vorsprung auf den wichtigen zehnten Platz auf vier Zähler zusammengeschmolzen. Die Konkurrenz von unten rückt nach. Die Liga spielt wieder verrückt, jeder kann jeden schlagen.

Das Phänomen ist nicht unbekannt: In Unterzahl wachsen einer Mannschaft manchmal Flügel. Das traf im Falle des WSV zwar nur bedingt zu, aber immerhin konnte der WSV nach einer erneut schwachen ersten Hälfte, der roten Karte gegen Mike Rietpietsch und dem 0:1-Rückstand (Gerster traf nach 27 Minuten per Freistoß) im zweiten Abschnitt einen Gang nach oben schalten.

Der WSV bestimmte über weite Strecken des zweiten Spielabschnitts die Partie, doch zwingende Chancen blieben Mangelware. Und so trafen die Magdeburger per Konter zum 2:0 durch Jarakovic (69.).

Mike Rietpietsch hatte sich unmittelbar nach dem Halbzeitpfiff zu einer Beleidigung gegen Schiedsrichter Stefan Schrempershauwe hinreißen lassen. Auslöser war ein Freistoß an der Magdeburger Strafraumgrenze, den der Referee aber nicht mehr ausführen ließ. Es kam zur Rudelbildung und wütenden WSV-Protesten. 

„Da hätte er mehr Fingerspitzengefühl zeigen können", warf WSV-Trainer Wolfgang Jerat Schrempershauwe vor. „Ein Schiedsrichter sollte ein Spiel nicht entscheiden. Um dann zu relativieren: „Insgesamt lag es nicht am Schiedsrichter. Wir haben verloren und tragen dafür die Verantwortung ganz alleine." 

Das nötige Fingerspitzengefühl ließ aber auch Jerat vermissen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Er zeigte den „Stinkefinger" in Richtung Tribüne und muss nun mit einer Strafe rechnen.

Wie schon in Dresden, präsentierte sich der WSV in der ersten Halbzeit viel zu harmlos im Abschluss, spielte ohne den nötigen Biss gegen einen Gastgeber, der heißer war. Stark vermisst wurde der gesperrte Mahir Saglik, der im Gegensatz zu dem erneut glücklosen Tobias Damm für Torgefahr hätte sorgen können. 

Damm hatte lediglich in der ersten Halbzeit eine Kopfball-Chance. In der zweiten Halbzeit bot sich Jan Hammes, der ansonsten enttäuschte, die beste Möglichkeit, aber er scheiterte an Torhüter Unger. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt", musste denn auch Jerat eingestehen. Für das kommende Auswärtsspiel in Lübeck will Jerat auf der Leistung der zweiten Halbzeit von Magdeburg aufbauen. 

„Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht", schloss er seine Ausführungen. Das zumindest dürften die gut 200 mitgereisten WSV-Fans ein bisschen anders gesehen haben.