FC Rot-Weiß Erfurt |
Wuppertaler
SV |
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Trainer:
Pawel Dochev |
Trainer: Wolfgang Jerat |
Wuppertal. Kollektives Versagen, Ausrutscher, Trotzreaktion. Vokabeln, die nach dem Desaster von Erfurt in WSV-Kreisen die Runde machten. So verteilte WSV-Trainer Wolfgang Jerat nach dem 1:5 die Last der Schuld auf viele Schultern. „Wir haben alle versagt – auf dem Platz und neben dem Platz, keinen ausgeklammert.“
Auch mit sich selbst ging er hart ins Gericht. „Marco Neppe war nicht auf dem Punkt. Er hat sieben Spiele in 14 Tagen gemacht, inklusive der Einsätze für die Bundeswehrauswahl. Ich habe den Fehler gemacht, ihn spielen zu lassen, obwohl ich vorher überlegt hatte, ihn draußen zu lassen. Aber ich halte ihn für defensiv stärker als Dennis Malura. Das muss ich auf meine Kappe nehmen“, sagte Jerat. Den Fehler korrigierte er erst zur zweiten Spielhälfte, als Neppe in der Kabine bleiben musste und für ihn André Wiwerink ins Spiel kam.
Doch zu diesem Zeitpunkt war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Erfurt führte bereits mit 3:0, wobei zwei Tore in ihrer Entstehung identisch waren. Die überragenden Brückner und Bunjaku setzten sich auf der linken Seite gegen Neppe durch und flankten nach innen, wo Rockenbach da Silva frei einschießen konnte.
Nur dem kleinen Neppe die Schuld für die Schlappe zu geben, wäre ungerecht. Neben seinen indisponierten Abwehrkollegen präsentierte sich auch das WSV-Mittelfeld schwach. Vor allem Hüzeyfe Dogan wirkte überfordert und konnte den verletzten Spielmacher Mike Rietpietsch nicht ersetzen. „Ich war mit meiner Leistung nicht zufrieden“, sagte Dogan. Viel zu spät wurde er durch Lucas Oppermann ersetzt.
Auch die übrigen Mittelfeldspieler präsentierten sich ungewohnt umständlich, fielen meist nur durch Fehlpässe oder mangelndes Zweikampfverhalten auf. Hin und wieder kam von Sven Lintjens ein Lebenszeichen. Doch seine Distanzschüsse verfehlten meist deutlich das Tor. Folglich hingen die WSV-Spitzen mit Tobias Damm und Mahir Saglik in der Luft. Aber auch bei ihren wenigen Aktionen agierten beide Stürmer meist schwach.
Was besser werden muss? „Alles. Wir standen nicht als Team auf dem Platz. Eine Fehlerkette reihte sich an die nächste. Wir sind auf dem Boden zurück. Alle wissen nun, dass es von alleine nicht läuft“, meinte Mittelfeldspieler Manuel Bölstler. Gleichzeitig zeigte er sich trotzig und schwor sich und sein Team auf das schon am Mittwoch anstehende Heimspiel gegen Union Berlin (19.30 Uhr) ein.
„Diese Niederlage bringt uns nicht aus dem Tritt. Das war ein Ausrutscher. Die Mannschaft hat einen guten Zusammenhalt und fängt fast alles auf. Ich habe keine Angst, dass wir am Mittwoch nicht gewinnen“, sagte Bölstler Den nächsten WSV-Gegner nahm Jerat am Freitag beim 2:2 gegen Rot-Weiß Essen unter die Lupe. „Wir wollen Berlin auf Distanz halten und gewinnen.“