Als Schiedsrichter Lars Heitmann am Samstag nach exakt 90 Minuten am Flinger Broich die Partie des WSV bei der Zweiten von Fortuna Düsseldorf abpfiff, war es für Spieler, Verantwortliche und die nur noch rund 150 Fans, die die kurze Auswärtsfahrt mitgemacht hatten, wie eine Erlösung. 0:4 – „einfach blamabel, das Spiel und die Saison will ich ganz schnell vergessen“, meinte stellvertretend Torjäger Jerome Assauer, der mit zwölf Saisontoren zu den wenigen gehörte, die zumindest in Ansätzen die vor der Spielzeit gesetzten Erwartungen erfüllt hatte. Er hatte kurz vor Schluss auch die einzige halbwegs zwingende Möglichkeit gegen eine Fortuna gehabt, der ein bisschen Kampf zum verdienten Sieg, aber nicht mehr zum Klassenerhalt reichte.
Schon nach zwei Minuten war die Forderung von Trainer Michael Dämgen, das Prestigeduell wie ein Endspiel zu nehmen, konterkariert. Fortuna presste, gewann im WSV-Strafraum einen schon verlorenen Ball zurück, und Ben Abelski schob ein.
Auflösungserscheinungen und eine rote Karte
In der ersten Halbzeit hatte der WSV danach zwar mehr vom Spiel, war aber nie zwingend und zeigte in der zweiten Halbzeit, nachdem kurz vor dem Pausenpfiff das 0:2 nach einem Standard gefallen war, Auflösungeserscheinungen. Bezeichnend die völlig unnötige rote Karte für Tom Moosmayer nach einer Stunde.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel Aufräumarbeit
haben“, sagte WSV-Präsident Friedhelm Runge nacher. „Das war
für Wuppertal unwürdig“, sagte Trainer Dämgen, der der
Einzige der ursprünglichen sportlichen Leitung ist, der auch in
der kommenden Saison Verantwortung tragen soll. Auch er könnte nun
noch in die Kritik geraten.
Kevin Rauhut wird den WSV trotz eines gültigen Vertrags verlassen (müssen). Dies wurde dem Torhüter nach eigener Aussage am Freitag „unter der Dusche“ mitgeteilt. „Der Verein plant anders und will wohl noch einen erfahrenen Torhüter holen“, sagt Rauhut. Neben Sascha Samulewicz, Sebastian Sube (von den A-Junioren) könnte Patrick Nettekoven gemeint sein. Jörg Albracht, Vorstand Sport, sagt, dass man recht weit in den Verhandlungen mit Nettekoven sei. Der Keeper konnte wegen zu später Beantragung der Spielberechtigung für die Regionalliga im Winter nur in der Niederrheinliga für den WSV auflaufen.