Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 05. März 2007
In Ahlen gelingt der Treffer zum 1:1 durch Tobias Damm in Unterzahl.
Wuppertal. „Wer in
einem Loch sitzt, der sollte nicht weiter graben.“ Der WSV hat das von
dem ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gerne benutzte
Sprichwort vor dem Spiel in Ahlen offensichtlich beherzigt, rechtzeitig
die Suche nach den Schuldigen für die Heimschlappen gegen den HSV
II
und Mönchengladbach II beendet und zunächst einmal die
Defensive
gestärkt.
In Ahlen trat die Mannschaft als Einheit auf. Anders hätte sie
die
Nackenschläge durch den Platzverweis von André Wiwerink
(35.) und den
Gegentreffer von Kevin Großkreutz (53.) auch nicht verkraftet.
Eine
Woche vor dem Heimspiel gegen Osnabrück ist der WSV wieder
konkurrenzfähig. Der Ausgleichstreffer von Tobias Damm (77.) nach
einem
Abwehrschnitzer von Kaminski war glücklich, doch der Punktgewinn
geht
wegen der kämpferischen Leistung in Unterzahl in Ordnung. „Zwei
Punkte
haben wir weggeben und nicht verschenkt, denn den einen hat sich der
WSV verdient“, lobte auch Ahlens Trainer Heiko Bonan die Moral der
Wuppertaler.
Die schienen ganz, ganz unten im tiefen Loch angekommen zu sein. Es
spricht für den Teamgeist, dass es dem WSV gelang, das Spiel nach
dem
Rückstand noch einmal in die gegnerische Hälfte zu verlagern.
Da
fußballerisch auf beiden Seiten wenig zusammen lief, war es eine
Sache
des Willens. „Dieser Spielverlauf wird uns Selbstvertrauen und neuen
Mut geben“, meinte WSV-Trainer Uwe Fuchs erleichtert. Er dürfte an
Torhüter Manuel Lenz gedacht haben, der nicht nur bei
Schüssen von
Thioune tolle Reaktionen auf der Linie zeigte, sondern bei hohen
Bällen
Sicherheit auf die Vorderleute ausstrahlte.
Im Sturm rackerte Tobias Damm diesmal nicht vergeblich und erzielte
sein erstes Pflichtspieltor. Kapitän Mike Rietpietsch rieb sich
für die
Mannschaft auf und war das erhoffte Vorbild in einer Phase, als die
mitgereisten WSV-Fans den Kopf des Trainers forderten. „Wir lassen uns
nicht auseinander dividieren“, erteilte WSV-Präsident Friedhelm
Runge
allen Versuchen, Druck von außen auszuüben, eine klare
Absage.
Für Druck auf dem Platz hatte der WSV selbst gesorgt. Ungenaues
Spiel in die Spitze und gefährliche Ballverluste in der
Vorwärtsbewegung (Oslislo) waren ein Manko selbst in der starken
ersten
halben Stunde. Und wie schon in Lübeck beschwor Michael Stuckmann
mit
abgefälschten Bällen Gefahr herauf. Der zweite führte
zum Gegentreffer.
Das waren aber auch schon die einzigen Parallelen zum Debakel in
Lübeck. In Ahlen blieb der WSV nicht unten im Loch sitzen.