Wuppertaler SV | FC
Wegberg Beeck |
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Trainer: Frantisek Straka |
Trainer:
Klaus Barth |
Goumais
Hattrick reichte nicht
Quelle: WZ vom 03.09.2001
Nach
einer 3:1-Führung verspielte der WSV gegen Wegberg-Beeck zwei
Punkte. Beim 3:3
(3:1) erzielte Jacques Goumai einen lupenreinen Hattrick vor der Pause.
Der WSV hätte
gewarnt sein müssen. Im Pokalspiel am vergangenen
Mittwoch lagen die Wuppertaler gegen Hamborn 07 schon mit 3:0 in
Führung,
ließen aber noch zwei Gegentreffer zu und brachten den 3:2-Sieg
nur mit Mühe
über die Runden. Im Punktspiel gegen Wegberg-Beeck nur drei Tage
später wurde
nun eine 3:1-Führung leichtfertig verspielt, weil die Mannschaft
aus dem
Pokalspiel keine Lehren gezogen hat.
Überhaupt
scheinen sich Lerneffekte beim WSV nur sehr langsam einzustellen. So
ging auch
der Wende im Spiel am Samstag eine Situation voraus, wie man sie in den
vergangenen beiden Jahren schon etliche erlebt hat. WSV-Stürmer
Noel Kipre
leistete sich eine Viertelstunde vor dem Abpfiff im Zweikampf einen
unnötigen
Rempler doch diesmal nicht im gegnerischen Strafraum, sondern vor dem
eigenen
Kasten. Mit ihren Stürmerfouls provozieren Noel Kipre und Ales
Kohout in der
Regel nur ärgerliche Ballverluste dieses Mal wurde das mangelhafte
Zweikampfverhalten durch Lehnens Strafstoß zum 2:3 bestraft. Zwei
Minuten
später nutzte Vanek den Ärger und die Unordnung auf Seiten
des WSV sogar mit
einem schönen Schuss zum Ausgleich aus.
Es wäre
aber zu einfach, Noel Kipre und Libero Daniel Janssen, der vor Lehnens
erstem
Treffer zum 0:1 (6.) gepatzt hatte, allein die Schuld für den
verschenkten Sieg
zu geben. Zu sehr ließ der WSV nach der Pause die Zügel
schleifen. Nach dem
Hattrick von Goumai zwischen der 10. und 21. Minute stellte sich zu
schnell die
Selbstzufriedenheit ein. Auch von der WSV-Bank kamen die falschen
Signale. Der
angeschlagene Jacques Goumai wurde Sekunden vor dem Pausenpfiff
ausgewechselt.
So konnten die fast schon geschlagenen Wegberger in der Kabine sich in
Ruhe
taktisch auf die neue Situation in der zweiten Halbzeit einstellen und
Mut
schöpfen. Die Auswechslung von Vladimir Hyza schwächte das
WSV-Mittelfeld und
wurde von einigen Spielern wohl als Signal zum Rückzug verstanden.
So blieb
am Ende nur der Frust über einen verschenkten Sieg. Die guten
Ansätze im Spiel
des WSV, der eine Halbzeit lang auf beiden Flügeln für Druck
sorgte, (Euler,
Walbröhl) und der tolle Auftritt von Jacques Goumai rückten
angesichts der
verlorenen Punkte in den Hintergrund. Zumal auch der Vorwurf
"Betonabwehr" auf die Gäste nicht zutraf. Im Gegenteil, mit den
Brüdern Oliver und Michael Röder sowie zwei offensiven
Mittelfeldspielern und
einem nach der Pause aufrückenden Libero Michael Ronca hatte sich
Wegberg gegen
die bis zum Ausgleich nur noch reagierenden und extrem konterschwachen
Hausherren den Punkt redlich verdient.
Unnötiger
Elfmeter brachte die Wende
Straka:
Auf Spielern lastet großer Druck
Der
Wuppertaler SV präsentierte wieder eine neue Vereinszeitschrift.
"Zweitligareif und profihaft", bewertete der sportliche Leiter Jonny
Hey die Erstausgabe von "WSV-aktuell", die Marketingleiter Christian
Schindler konzipiert hatte. Präsident Friedhelm Runge, der
geschäftlich in
Frankreich weilte und nach Aussagen von Jonny Hey über die
Leistung der
Mannschaft stark verärgert war, nutzte bereits die Erstausgabe, um
die
technische Leitung und den Trainer-Stab darauf hinzuweisen, dass
fünf
Vormittage in der Woche zur Verfügung stehen, um Mängel zu
beseitigen.
Und da
der WSV von drei Spielen (davon zwei zu Hause), zwei nicht gewonnen
hat, sind
wohl einige Mängel vorhanden. Wann der Westdeutsche
Fußball-Verband die
Angelegenheit mit dem nicht spielberechtigten, aber gegen den WSV
eingesetzten
Velberter Akteur verhandelt, konnte Hey nicht beantworten. Damit bleibt
auch
noch unklar, ob Velbert oder Grevenbroich der nächste Pokalgegner
ist. Jonny
Hey eröffnete die Pressekonferenz mit einem Glückwunsch an
Velbert, die beim
Mittabellenführer Aachen 2:1 gewannen. Wegbergs Trainer Klaus
Barth zum Spiel: "Es war von uns eine grandiose Mannschaftsleistung
beim
Meisterschaftsfavoriten. Wir hatten eh nichts zu verlieren und wollten
uns
daher nicht verstecken. Nach unserer Führung gab es leider eine
Tiefschlafphase. Das Remis ist verdient, die Rote Karte für Vanek
zu
hart."
WSV-Coach Frantisek
Straka: "In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir können.
Warum
sich die Mannschaft nach der Pause so passiv verhalten hat, kann ich
nicht
nachvollziehen. Ich habe eine aggressive Spielweise angeordnet. Das
Foul von
Kipre, das zum Elfmeter führte, war absolut unnötig. Es
lastet ein großer Druck
auf den Spielern. Sie sind im Kopf nicht frei. Vielleicht hat uns das
Pokalspiel letzten Mittwoch gegen Hamborn doch einiges an Kraft
gekostet.
Sieben Tore in drei Spielen zu kassieren, ist einfach zu viel." Der WSV
lief erstmalig in weißen, grün abgesetzten Trikots ohne
HAKO-Werbung auf. Da
Wegberg in blau-roter Kluft antrat, wurden die angebotenen
WSV-Ausweichtrikots
von Schiedsrichter Pier abgelehnt.