Wuppertaler SV - FC Wegberg Beeck
3:3 (3:1)
Oberliga Nordrhein, 3.Spieltag 2001/2002



Datum: Samstag, 01.09.2001, 15:30 Uhr
Zuschauer: 1193 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Martin Pier (Lüdinghausen)
Tore:   0:1 (06.) Markus Lehnen
            1:1 (13.) Jacques Goumai
            2:1 (17.) Jacques Goumai
            3:1 (21.) Jacques Goumai
            3:2 (77.) Markus Lehnen (Foulelfmeter)
            3:3 (78.) Nico Vanek

        Wuppertaler SV FC Wegberg Beeck
  • Schmitz
  • Hamacher
  • Jacobs
  • Ronca
  • Willms
  • O.Röder
  • Lehnen
  • M.Röder
  • Geerkens (46.Kastrati)
  • Vanek (81.)
  • Rhein
Trainer: Frantisek Straka
Trainer: Klaus Barth



Goumais Hattrick reichte nicht
Quelle: WZ vom 03.09.2001 

Nach einer 3:1-Führung verspielte der WSV gegen Wegberg-Beeck zwei Punkte. Beim 3:3 (3:1) erzielte Jacques Goumai einen lupenreinen Hattrick vor der Pause. 

Der WSV hätte gewarnt sein müssen. Im Pokalspiel am vergangenen Mittwoch lagen die Wuppertaler gegen Hamborn 07 schon mit 3:0 in Führung, ließen aber noch zwei Gegentreffer zu und brachten den 3:2-Sieg nur mit Mühe über die Runden. Im Punktspiel gegen Wegberg-Beeck nur drei Tage später wurde nun eine 3:1-Führung leichtfertig verspielt, weil die Mannschaft aus dem Pokalspiel keine Lehren gezogen hat.
Überhaupt scheinen sich Lerneffekte beim WSV nur sehr langsam einzustellen. So ging auch der Wende im Spiel am Samstag eine Situation voraus, wie man sie in den vergangenen beiden Jahren schon etliche erlebt hat. WSV-Stürmer Noel Kipre leistete sich eine Viertelstunde vor dem Abpfiff im Zweikampf einen unnötigen Rempler doch diesmal nicht im gegnerischen Strafraum, sondern vor dem eigenen Kasten. Mit ihren Stürmerfouls provozieren Noel Kipre und Ales Kohout in der Regel nur ärgerliche Ballverluste dieses Mal wurde das mangelhafte Zweikampfverhalten durch Lehnens Strafstoß zum 2:3 bestraft. Zwei Minuten später nutzte Vanek den Ärger und die Unordnung auf Seiten des WSV sogar mit einem schönen Schuss zum Ausgleich aus.
Es wäre aber zu einfach, Noel Kipre und Libero Daniel Janssen, der vor Lehnens erstem Treffer zum 0:1 (6.) gepatzt hatte, allein die Schuld für den verschenkten Sieg zu geben. Zu sehr ließ der WSV nach der Pause die Zügel schleifen. Nach dem Hattrick von Goumai zwischen der 10. und 21. Minute stellte sich zu schnell die Selbstzufriedenheit ein. Auch von der WSV-Bank kamen die falschen Signale. Der angeschlagene Jacques Goumai wurde Sekunden vor dem Pausenpfiff ausgewechselt. So konnten die fast schon geschlagenen Wegberger in der Kabine sich in Ruhe taktisch auf die neue Situation in der zweiten Halbzeit einstellen und Mut schöpfen. Die Auswechslung von Vladimir Hyza schwächte das WSV-Mittelfeld und wurde von einigen Spielern wohl als Signal zum Rückzug verstanden.
So blieb am Ende nur der Frust über einen verschenkten Sieg. Die guten Ansätze im Spiel des WSV, der eine Halbzeit lang auf beiden Flügeln für Druck sorgte, (Euler, Walbröhl) und der tolle Auftritt von Jacques Goumai rückten angesichts der verlorenen Punkte in den Hintergrund. Zumal auch der Vorwurf "Betonabwehr" auf die Gäste nicht zutraf. Im Gegenteil, mit den Brüdern Oliver und Michael Röder sowie zwei offensiven Mittelfeldspielern und einem nach der Pause aufrückenden Libero Michael Ronca hatte sich Wegberg gegen die bis zum Ausgleich nur noch reagierenden und extrem konterschwachen Hausherren den Punkt redlich verdient.
 

Unnötiger Elfmeter brachte die Wende

Straka: Auf Spielern lastet großer Druck 

Der Wuppertaler SV präsentierte wieder eine neue Vereinszeitschrift. "Zweitligareif und profihaft", bewertete der sportliche Leiter Jonny Hey die Erstausgabe von "WSV-aktuell", die Marketingleiter Christian Schindler konzipiert hatte. Präsident Friedhelm Runge, der geschäftlich in Frankreich weilte und nach Aussagen von Jonny Hey über die Leistung der Mannschaft stark verärgert war, nutzte bereits die Erstausgabe, um die technische Leitung und den Trainer-Stab darauf hinzuweisen, dass fünf Vormittage in der Woche zur Verfügung stehen, um Mängel zu beseitigen.
Und da der WSV von drei Spielen (davon zwei zu Hause), zwei nicht gewonnen hat, sind wohl einige Mängel vorhanden. Wann der Westdeutsche Fußball-Verband die Angelegenheit mit dem nicht spielberechtigten, aber gegen den WSV eingesetzten Velberter Akteur verhandelt, konnte Hey nicht beantworten. Damit bleibt auch noch unklar, ob Velbert oder Grevenbroich der nächste Pokalgegner ist. Jonny Hey eröffnete die Pressekonferenz mit einem Glückwunsch an Velbert, die beim Mittabellenführer Aachen 2:1 gewannen. Wegbergs Trainer Klaus Barth zum Spiel: "Es war von uns eine grandiose Mannschaftsleistung beim Meisterschaftsfavoriten. Wir hatten eh nichts zu verlieren und wollten uns daher nicht verstecken. Nach unserer Führung gab es leider eine Tiefschlafphase. Das Remis ist verdient, die Rote Karte für Vanek zu hart."
WSV-Coach Frantisek Straka: "In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir können. Warum sich die Mannschaft nach der Pause so passiv verhalten hat, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe eine aggressive Spielweise angeordnet. Das Foul von Kipre, das zum Elfmeter führte, war absolut unnötig. Es lastet ein großer Druck auf den Spielern. Sie sind im Kopf nicht frei. Vielleicht hat uns das Pokalspiel letzten Mittwoch gegen Hamborn doch einiges an Kraft gekostet. Sieben Tore in drei Spielen zu kassieren, ist einfach zu viel." Der WSV lief erstmalig in weißen, grün abgesetzten Trikots ohne HAKO-Werbung auf. Da Wegberg in blau-roter Kluft antrat, wurden die angebotenen WSV-Ausweichtrikots von Schiedsrichter Pier abgelehnt.