Mit 3:2 über die U 23 des 1. FC Köln landet der WSV endlich wieder einen Heimsieg, zeigt aber erneut Licht und Schatten.„Den Yabo können wir uns nicht leisten, Trainer“, rief Präsident Friedhelm Runge nach der Pressekonferenz zum 3:2-Sieg des Wuppertaler SV gegen die U 23 des 1. FC Köln seinem Trainer Michael Dämgen scherzhaft zu. Der unterhielt sich noch mit FC-Coach Rainer Thomas, und dabei dürfte auch der am Samstag gefährlichste Kölner, Reinhold Yabo, eine Rolle gespielt haben.

Die gefühlte Zuschauerzahl schien unter 1000 zu liegen

Während der zweifache Torschütze Yabo, der auch bereits für die FC-Profis interessant ist, die wieder nicht sattelfeste WSV-Defensive durcheinanderwirbelte, boten die Wuppertaler vor offiziell nur noch 1164 Zuschauern im Stadion am Zoo (gefühlt waren es weniger) zumindest in der Vorwärtsbewegung einige gute Aktionen und konnten so nach zwei Heimniederlagen endlich wieder zu Hause jubeln.

Die Eroberung des – allerdings bedeutungslosen – sechsten Platzes ist der Lohn. Bedeutender dürfte die Ankündigung des designierten Sportvorstands Jörg Albracht an die eigenen Spieler sein, dass jeder noch die Möglichkeit habe, sich durch Leistung für einen neuen Vertrag anzubieten.

Bekim Kastrati hängt sich für einen neuen Vertrag voll rein

Das nutzte am Samstag vor allem Bekim Kastrati. Er agierte zwar mit seiner limitierten Technik im Abschluss erneut unglücklich, rackerte aber unermüdlich und arbeitete mit freundlicher Unterstützung von FC-Routinier Carsten Cullmann den Elfmeter heraus, der kurz vor der Halbzeit zur Führung durch Michael Holts neunten Saisontreffer führte. Zuvor waren die Kölner besser ins Spiel gekommen, nachdem der WSV stürmisch begonnen hatte.

Assauers Tor zum 3:1 (er hat noch Vertrag beim WSV) war das Eintrittsgeld wert. Von Michael Holt aus dem Mittelfeld heraus hervorragend bedient, legte er sich den Ball mit der Brust vor, spielte den heranstürzenden Cullmann und einen weiteren Kölner aus und schoss überlegt zu seinem zwölften Saisontreffer ein. Unverständlicherweise gelang es dem WSV danach wieder nicht, die Führung sicher über die Bühne zu bringen. Hätte der eingewechselte Kialka nach Yabos Anschlusstreffer kurz vor Schluss statt der Latte ins Tor getroffen, hätte es trotz der drei WSV-Treffer wieder nicht zum Heimsieg gereicht.

Jörg Albracht beobachtete auch die Defensivprobleme von der Trainerbank aus und meinte zum Thema Verträge nachher nur: „Das Spiel war das zweite von noch fünf Etappen.“ Bekim Kastrati kann sich allerdings nächste Woche nicht anbieten, denn er kassierte seine fünfte gelbe Karte – und ärgerte sich.