Wuppertaler SV |
FC
Carl Zeiss Jena |
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Trainer: Christoph John |
Trainer:
René van Eck |
Es war die mit Abstand schlechteste Heimleistung des WSV in dieser Saison. Ein Pfostenschuss von Lejan aus der ersten Hälfte und eine gute Chance von Damm nach Flanke Erfen vor der Pause - das war es, was die Wuppertaler offensiv zu Stande brachten.
Nach der Pause war es teilweise hilflos, wie der WSV den Weg zum gegnerischen Tor suchte. In einem Kampfspiel auf niedrigem spielerischem Niveau, langte den biederen Gästen eine gute kämpferische Leistung, um drei Punkte mitzunehmen.Das Tor von Hähnge in der 73. Minute war allerdings auch ihre einzige wirklich gefährliche Szene nach vorne, sieht man von einem Konter in der Schlussminute ab, als die Gastgeber alles nach vorne warfen.
Die gut 3.000
Wuppertaler Zuschauer unter den 4.300 im Stadion am Zoo war
maßlos
enttäuscht. Die zahlreichen Gästefans konnten zufrieden die
400
Kilometer lange Heimreise antreten.
Das stellten WSV-Präsident Friedhelm Runge und
sein Berater Dietmar Grabotin gegenüber der WZ klar. Sportdirektor
Carsten Pröpper befindet sich zurzeit im Urlaub.
In früheren Jahren hatte sich WSV-Präsident Runge in
ähnlich
schwierigen Situationen mit öffentlicher Kritik stets bis zur
Winterpause zurückgehalten. Von dieser Linie wich Runge nach der
enttäuschenden Leistung bei der 0:1-Niederlage gegen Jena ab. Kurz
nach
dem Spiel kündigte er an, dass sich der WSV in der Winterpause mit
drei
bis vier neuen Spielern verstärken werde, sollten die Akteure im
aktuellen Kader den Ernst der Lage nicht endlich erkennen.
Gegebenenfalls werde sich der WSV von einigen Spielern trennen. Namen möglicher Kandidaten wurden nicht genannt. Friedhelm Runge zur WZ: „Unser Ziel ist ein Mittelplatz. Wenn dieser in Gefahr gerät, werde ich handeln. Wir werden jetzt genauestens die Einstellung der Spieler beobachten.“
Ähnlich schätzt Runges Berater Dietmar Grabotin die Lage ein: „Nach dem Gegentreffer eine Viertelstunde vor dem Abpfiff blieb noch genügend Zeit für eine Trotzreaktion. Genau die habe ich von den Spielern völlig vermisst. Wir sind nicht schlechter als die anderen Vereine besetzt, es liegt also an der mangelnden Einstellung. Die richtige Einstellung zum Existenzkampf in der 3. Liga habe ich aber auch schon bei der Niederlage gegen den VfB Stuttgart II nicht gesehen.“
Sowohl Friedhelm Runge als auch Dietmar Grabotin wollen den Hebel bei der Mannschaft ansetzen. „Bei uns wird keine Trainerdiskussion geführt“, sagt Dietmar Grabotin. „Die Spiele werden alle auf Video analysiert. Es wird auf Fehler hingewiesen und über die Abstellung gesprochen,“ sagt Runge und stärkt seinem Coach Christoph John den Rücken.
Der hatte direkt nach der Partie ebenfalls Unverständnis darüber geäußert, dass Jena dem WSV im Stadion am Zoo kämpferisch überlegen gewesen sei. Eine Beobachtung, die auch vielen WSV-Fans gemacht hatten. Sie wanderten deshalb entweder vorzeitig ab oder begleiteten ihre Mannschaft mit einem Pfeifkonzert in die Kabine. John reagierte, in dem er vorerst alle trainingsfreien Tage strich.
Bleibt die Frage,
welche Ursachen die Leistungsschwankungen des WSV in den vergangenen
Wochen haben. Dietmar Grabotin vermisst zum Beispiel einen Spieler auf
dem Platz, der in schwierigen Phasen die Richtung vorgibt. Ob Tim Jerat
diese Rolle ausfüllen kann, der gegen den VfR Aalen in zwei Woche
wieder dabei sein wird?
Ex-Nationalspieler Jürgen Kohler, als Trainer in Aalen bisher
noch ohne Erfolg, kündigte an, dass er seine Negativserie gegen
Wuppertal beenden will. Pikanterweise hatte Kohler in der Sommerpause
neben Christoph John zum Kandidatenkreis als Nachfolger von Wolfgang
Frank gezählt.