Wuppertaler SV - Borussia Freialdenhoven
1:0 (1:0)
Oberliga Nordrhein, 5.Spieltag 2001/2002



Datum: Samstag, 15.09.2001, 15:30 Uhr
Zuschauer: 977 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Marco Cremer (Elspe)
Tore:   1:0 (24.) Ales Kohout

        Wuppertaler SV Borussia Freialdenhoven
  • Rodemers
  • Durakovic
  • Stops
  • Menzel (46.Morton)
  • Baslanti (46.Mirbach)
  • Gradasevic
  • Zimmermann
  • Pobric
  • Hadzic
  • Blaum (69.Lochem)
  • Labas
Trainer: Frantisek Straka
Trainer: Wilfried Hannes



WSV fand Trost im Fußball-Alltag
Quelle: WZ vom 17.09.2001

Die Begeisterung über den 1:0-Sieg des WSV gegen Freialdenhoven hielt sich bei den knapp 900 Zuschauern am Zoo in Grenzen. Es war kein Tag für ein großes Fußballfest. 

Wenn denn der Sport dazu beitragen kann, vom Terror und Schrecken in den USA abzulenken und den Menschen ein Stück Alltag zu vermitteln, dann hat die Austragung der Partie zwischen dem WSV und Borussia Freialdenhoven im Stadion Zoo diesen Zweck erfüllt. Nach einer Gedenkminute, die auch dazu diente, den Stellenwert der Partie zu relativieren, stellte sich zumindest der Wuppertaler Fußball-Alltag schnell wieder ein.Auf dem Platz standen Wuppertaler Spieler, deren berufliche Existenz ganz oder zumindest zu einem großen Teil von Erfolgen oder Misserfolgen auf dem grünen Rasen abhängt. Entsprechend konzentriert gingen die Spieler trotz der traurigen Begleitumstände in die Partie. Gehemmter agierten die WSV-Fans, die aber spätestens nach einigen unglücklichen Entscheidungen von Schiedsrichter Marco Cremer ihre Zurückhaltung zum Teil aufgaben und die üblichen "Schieber-Rufe" skandierten.
Spielentscheidende Fehler beging Cremer allerdings nicht. So war auch die gelb-rote Karte gegen Vladimir Hyza gerechtfertigt. Ein Trikotzupfer vor der Pause und ein Tackling in die Beine eines Gästespielers brachten den WSV in Unterzahl. Fouls in der Nähe der Mittellinie, die dem Schiedsrichter keine Wahl lassen, scheinen überhaupt eine Spezialität der Wuppertaler zu sein.
Geschickter gingen die WSV-Spieler vor der Pause in Strafraumnähe in die Zweikämpfe. Gegen den früheren WSV-Abwehrrecken Ingo Menzel gewann Ales Kohout eine Reihe von Kopfballduellen, scheiterte jedoch am Gästekeeper. Nach einer der vielen gefährlichen Ecken von Thomas Euler war dann nach Kohouts (24.) Kopfball aber auch der starke Sascha Rodemers machtlos.
Der WSV dominierte vor dem Wechsel die Partie klar. Auch weil die Taktik von Trainer Frantisek Straka mit einer variablen Abwehrkette, die Richard Mademann und Yasar Kurt zusammen hielten, aufging. Einzige Torchance für die harmlosen Gäste: Nach einem Ballverlust von Yasar Kurt vereitelte WSV-Torhüter Nils Heese (42.) im Herauslaufen gegen Gökhan Baslanti den Ausgleich. Zum Glück für den WSV, denn nach der Pause, als der WSV schon viel deutlicher führen musste, wurden den Spielern auf dem tiefen Rasen die Beine schwer. So blieb das Warten auf den Abpfiff, der wie eine Erlösung wirkte. Zumindest die eigenen Probleme waren an diesem Tag für Spieler und Zuschauer nicht größer geworden. 

"Nach vorne fehlte einiges"

(MO). Mit dem Bus der LTV-Handballer zum Kölner Geißbockheim konnte das gut gehen? Es ging schief. Borussia Wuppertal fuhr ohne Punkte zurück. "Es war ein sehr gutes Oberliga-Spiel", meinte Trainer Alfonso del Cueto und erklärte: "Wir haben ganz bewusst die Kölner kommen lassen, haben dann in der zweiten Halbzeit über den Kampf zum Spiel gefunden und hatten durch Hartwig und Kraft gute Chancen, um das Spiel noch umzudrehen. Schade, ein Unentschieden beim Spitzenreiter hätte uns vor dem Ortskampf gegen den WSV gepasst. Nach vorne fehlt uns noch einiges." Trainerkollege Christoph John, der den Nachwuchs des 1. FC Köln trainiert, hatte vor der psychologischen Belastung seiner Kicker gewarnt: "Gerade bei den jungen Spielern habe ich nach den Vorkommnissen in Amerika eine große Betroffenheit ausgemacht. Köln ist das Paradebeispiel dafür, wie Spieler aus vielen Nationen zusammen passen. Die Borussen haben uns stark gefordert und vor allem kämpferisch gegengehalten. Wir sehen uns nicht als Top-Favorit, denken von Spiel zu Spiel. Der Schwerpunkt bei der U23 liegt in der Ausbildung. Aber natürlich dürfen wir (im Gegensatz zur letzten Saison, die Redaktion) aufsteigen." Einer der aufmerksamen Beobachter in Köln war WSV-Trainer Frantisek Straka