Wuppertaler SV | Borussia
Freialdenhoven |
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Trainer: Frantisek Straka |
Trainer:
Wilfried Hannes |
WSV
fand Trost im Fußball-Alltag
Quelle: WZ vom 17.09.2001
Die
Begeisterung über den 1:0-Sieg des WSV gegen Freialdenhoven hielt
sich bei den
knapp 900 Zuschauern am Zoo in Grenzen. Es war kein Tag für ein
großes
Fußballfest.
Wenn denn der Sport dazu
beitragen kann, vom Terror und
Schrecken in den USA abzulenken und den Menschen ein Stück Alltag
zu
vermitteln, dann hat die Austragung der Partie zwischen dem WSV und
Borussia
Freialdenhoven im Stadion Zoo diesen Zweck erfüllt. Nach einer
Gedenkminute,
die auch dazu diente, den Stellenwert der Partie zu relativieren,
stellte sich
zumindest der Wuppertaler Fußball-Alltag schnell wieder ein.Auf
dem
Platz standen Wuppertaler Spieler, deren berufliche Existenz ganz oder
zumindest zu einem großen Teil von Erfolgen oder Misserfolgen auf
dem grünen
Rasen abhängt. Entsprechend konzentriert gingen die Spieler trotz
der traurigen
Begleitumstände in die Partie. Gehemmter agierten die WSV-Fans,
die aber
spätestens nach einigen unglücklichen Entscheidungen von
Schiedsrichter Marco
Cremer ihre Zurückhaltung zum Teil aufgaben und die üblichen
"Schieber-Rufe"
skandierten.
Spielentscheidende
Fehler beging Cremer allerdings nicht. So war auch die gelb-rote Karte
gegen
Vladimir Hyza gerechtfertigt. Ein Trikotzupfer vor der Pause und ein
Tackling
in die Beine eines Gästespielers brachten den WSV in Unterzahl.
Fouls in der
Nähe der Mittellinie, die dem Schiedsrichter keine Wahl lassen,
scheinen
überhaupt eine Spezialität der Wuppertaler zu sein.
Geschickter
gingen die WSV-Spieler vor der Pause in Strafraumnähe in die
Zweikämpfe. Gegen
den früheren WSV-Abwehrrecken Ingo Menzel gewann Ales Kohout eine
Reihe von
Kopfballduellen, scheiterte jedoch am Gästekeeper. Nach einer der
vielen
gefährlichen Ecken von Thomas Euler war dann nach Kohouts (24.)
Kopfball aber
auch der starke Sascha Rodemers machtlos.
Der WSV dominierte
vor dem Wechsel die Partie klar. Auch weil die Taktik von Trainer
Frantisek
Straka mit einer variablen Abwehrkette, die Richard Mademann und Yasar
Kurt
zusammen hielten, aufging. Einzige Torchance für die harmlosen
Gäste: Nach
einem Ballverlust von Yasar Kurt vereitelte WSV-Torhüter Nils
Heese (42.) im
Herauslaufen gegen Gökhan Baslanti den Ausgleich. Zum Glück
für den WSV, denn
nach der Pause, als der WSV schon viel deutlicher führen musste,
wurden den
Spielern auf dem tiefen Rasen die Beine schwer. So blieb das Warten auf
den
Abpfiff, der wie eine Erlösung wirkte. Zumindest die eigenen
Probleme waren an
diesem Tag für Spieler und Zuschauer nicht größer
geworden.
"Nach
vorne fehlte einiges"
(MO). Mit
dem Bus der LTV-Handballer zum Kölner Geißbockheim konnte
das gut gehen? Es
ging schief. Borussia Wuppertal fuhr ohne Punkte zurück. "Es war
ein sehr
gutes Oberliga-Spiel", meinte Trainer Alfonso del Cueto und
erklärte:
"Wir haben ganz bewusst die Kölner kommen lassen, haben dann in
der
zweiten Halbzeit über den Kampf zum Spiel gefunden und hatten
durch Hartwig und
Kraft gute Chancen, um das Spiel noch umzudrehen. Schade, ein
Unentschieden
beim Spitzenreiter hätte uns vor dem Ortskampf gegen den WSV
gepasst. Nach
vorne fehlt uns noch einiges." Trainerkollege Christoph John, der den
Nachwuchs des 1. FC Köln trainiert, hatte vor der psychologischen
Belastung
seiner Kicker gewarnt: "Gerade bei den jungen Spielern habe ich nach
den
Vorkommnissen in Amerika eine große Betroffenheit ausgemacht.
Köln ist das
Paradebeispiel dafür, wie Spieler aus vielen Nationen zusammen
passen. Die
Borussen haben uns stark gefordert und vor allem kämpferisch
gegengehalten. Wir
sehen uns nicht als Top-Favorit, denken von Spiel zu Spiel. Der
Schwerpunkt bei
der U23 liegt in der Ausbildung. Aber natürlich dürfen wir
(im Gegensatz zur
letzten Saison, die Redaktion) aufsteigen." Einer der aufmerksamen
Beobachter in Köln war WSV-Trainer Frantisek Straka