Wuppertaler SV - FC RW Erfurt
0:2 (0:1)
3. Liga, 19.Spieltag 2008/2009



Datum: Samstag, 13.12.2008, 14:00 Uhr
Zuschauer: 2453 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Robert Kampa (Plüderhausen)
Tore:   0:1 (39.) Albert Bunjaku
            0:2 (65.) Massimo Cannizzaro

        Wuppertaler SV
FC RW Erfurt
  • Orlishausen
  • Schnetzler
  • Pohl
  • Möckel
  • Pinske
  • Wolf
  • Cinaz
  • Rockenbach da Silva (79.Stenzel)
  • Hauswald (89.Carolus)
  • Cannizzaro (86.Semmer)
  • Bunjaku
Trainer: Christoph John
Trainer: Karsten Baumann



Erfurt zeigt WSV die Grenzen auf
Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 15.12.2008
Mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage im Stadion am Zoo rutschen die Wuppertaler noch tiefer in die Abstiegszone.

Wie soll es weitergehen mit dem Wuppertaler SV? Eine Frage, auf die zurzeit wohl weder die sportliche Leitung des WSV noch die zornigen Fans eine Antwort wissen.
Was allerdings geschieht, wenn fußballerische Stärken und fußballerische Schwächen aufeinandertreffen, das war im Spiel zwischen dem WSV und RW Erfurt unschwer zu erkennen. Alarmierend ist, dass der 0:2-Endstand nicht einmal dem tatsächlichen Leistungsunterschied zwischen beiden Mannschaften entspricht.
„Absteiger, Absteiger“ rief eine große Fangruppe auf der Haupttribüne und streute nach jedem Gegentreffer Salz in die Wunden. Trotz der zuweilen feindseligen Stimmung wehrten sich die WSV-Spieler im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Doch diese Möglichkeiten sind zurzeit sehr begrenzt.
Fast allen Spielern war anzumerken, dass sie zunächst einmal Fehler vermeiden wollten. Kein Wunder, dass die Erfurter über weite Strecken der Partie wie eine Heimmannschaft auftrumpften.
Große personelle Alternativen gab es für Trainer Christoph John wegen einer Reihe verletzter, erkrankter oder in den Kader der U23 abgeschobener Spieler nicht. Trotzdem setzte John wieder den „Verschiebebahnhof“ in Gang.
Björn Weikl rückte aus dem Mittelfeld zurück auf die Position des Außenverteidigers, während Michael Stuckmann sich im defensiven Mittelfeld abmühte. Weikl stoppte zwar den kleinen, wendigen Hauswald, aber dafür brannte es im Sturmzentrum, wo es Benjamin Barg und Lars Marten mit dem abgezockten Sturmduo Bunjaku/ Cannizzaro zu tun bekamen.
Die beiden glänzend herausgespielten Treffer von Albert Bunjaku (39.) und Massimo Cannizzaro (65.) wurden durch Fehler der Innenverteidiger begünstigt. In beiden Situationen hätte man sich Stuckmann als dritten Mann in der Abwehrkette gewünscht, doch der fiel stattdessen vor der Abwehr durch Fehlpässe auf.
Erfurts Trainer Karsten Baumann freute sich über den verdienten Sieg seiner Mannschaft, die fast in Bestbesetzung dem WSV die Grenzen aufgezeigt hatte. Mit seinem früheren Verein ging Baumann pfleglich um. „Die Wuppertaler waren bei Standardsituationen stets gefährlich“, meinte er. Das war eine sehr freundliche Umschreibung dafür, dass die Gastgeber bis auf Reichwein keinen einzigen gefährlichen Torschuss abgegeben hatten.
WSV-Trainer Christoph John sprach von einer respektablen kämpferischen Leistung seiner Mannschaft. „Und das ist nicht so einfach, wenn man von den eigenen Fans ausgelacht wird.“ Ob sein eigener Stuhl vor dem Spiel gegen Kickers Emden wackelt, vermochte John nicht einzuschätzen. Entsprechende Andeutungen von WSV-Präsident Runge gab es jedenfalls nicht.