Wuppertaler SV |
SG
Dynamo Dresden |
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Trainer: Christoph John |
Trainer:
Ruud Kaiser |
Dass Christoph John vor dem hart umkämpften Arbeitssieg gegen
Dresden
eine unruhige Nacht verbrachte, lag nicht daran, dass er sich schon am
Samstag auf die Anfangsformation des WSV festgelegt hatte. „Wir sind
mit der Aufstellung ein hohes Risiko eingegangen, das hätte auch
in die
Hose gehen können“, meinte John, der sich mit einem grippalen
Infekt
herumschlägt, und nach dem Spiel sichtlich geschafft war.
Im
zentralen, defensiven Mittelfeld hatte er auf zwei Spieler gebaut,
hinter deren Namen bis zuletzt große Fragezeichen standen. Sowohl
Victor Hugo Lorenzón, der sein Saisondebüt gab, als auch
Neu-Kapitän
Tim Jerat fehlte nach seiner Verletzungspause die Spielpraxis. Doch
beide sorgten nach einer äußerst holprigen Anfangsphase
für
Zusammenhalt in einem Team, das sich die drei Punkte redlich verdiente.
Bei allen Unzulänglichkeiten und Abspielfehlern gab es doch keinen
echten Schwachpunkt in der Mannschaft, die sich auf den 13.Platz
verbessern konnte und nun wieder etwas Luft zu den Abstiegsplätzen
hat.
Die Kapitänsbinde hat in dieser Saison bisher weder Björn
Weikl noch
Tobias Damm Glück gebracht. Weikl fiel wegen einer
Achillessehnenverletzung aus, und Damm musste sich gestern
zunächst
einmal mit einem Platz auf der Bank begnügen. Für Tim Jerat
schien die
Kapitänsbinde dagegen keine Belastung zu sein. Nach einem
Flankenlauf
des starken Michael Lejan nahm er den abgewehrten Ball auf und traf mit
einem platzierten Vollspanschuss aus 18 Metern zum Tor des Tages.
„Vor dem Gegentreffer hatten wir 30 Minuten lang alles im Griff. Doch dann war alles weg und wir haben nur noch Flipper gespielt“, meinte Dresdens Trainer Ruud Kaiser entsetzt. Beim WSV lief es dagegen nach Jerats Befreiungsschlag besser. Kurz nach der Pause hätten Nermin Celikovic und Michael Stuckmann nachlegen können, aber das beruhigende 2:0 wollte nicht fallen.
„Und so haben wir bis zuletzt zittern müssen, obwohl es gar nicht nötig war. Auf der anderen Seite war es für die Zuschauer ein spannendes Kampfspiel“, sagte WSV-Präsident Friedhelm Runge, der auch mit Freude zur Kenntnis nahm, dass Victor Hugo Lorenzón und Dennis Schulp ihre Aufgaben ordentlich erfüllten. „Die Saison ist lang, wir werden noch alle unsere Spieler brauchen“, gab Runge zu bedenken.
Einen schweren Stand hatte Marcel Reichwein, der vor der Pause als einziger Stürmer eine weitere Großchance vergeben hatte. „Der Ball kam auf Umwegen zu mir und alle Dresdener Spieler reklamierten lautstark Abseits. Da habe ich mich etwas irritieren lassen und den Ball über das Tor gehoben. Insgesamt haben wir kompakter gestanden und nicht so viele Chancen zugelassen wie zuletzt“, meinte Reichwein.
Für ihn wurde Tobias Damm eingewechselt, der in der Schlussphase für Entlastung sorgte, als der WSV sich zu weit in die eigene Hälfte drängen ließ. Damm spielte stärker als zuletzt, scheiterte aber bei seiner besten Chance nach Pass von Celikovic an Dresdens Torhüter Axel Keller. Ein wenig Glück war auch noch im Spiel, denn Victor Hugo Lorenzón kratzte bei einer verunglückten Kopfballabwehr von Mitja Schäfer den Ball noch von der Linie. Und kurz vor dem Abpfiff war WSV-Keeper Christian Maly, der zuvor kaum geprüft worden war, nach einem Kopfball von Alexander Petrovic zur Stelle.
Unruhige
Tage stehen deshalb bei Dynamo Dresden bevor, während sich beim
WSV die
Lage vor dem Gastspiel am Samstag
bei Eintracht Braunschweig beruhigt
hat.