Wuppertaler SV - Borussia Dortmund Am.
0:4 (0:3)
Regionalliga Nord, 5.Spieltag 2004/2005



Datum: Samstag, 21.08.2004, 14:00 Uhr
Zuschauer: 3365 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Stephan Schwempershauwe (Hildesheim)
Tore:    0:1 (13.) Marcus Steegmann
             0:2 (17.) Marcus Steegmann
             0:3 (22.) Uwe Seggewiß
             0:4 (89.) Marcus Steegmann

Wuppertaler SV         Borussia Dortmund Am.
  • Kleinsteiber
  • Öztürk (83.Solga)
  • Sahin
  • M.Heitmeier
  • Seggewiß
  • Rammel
  • Brzenska
  • Sasy
  • Steegmann
  • Saglik (64.Saka )
  • Akgün (73.Issa)
Trainer: Werner Kasper
Trainer: Uwe Neuhaus



WSV steckt im Abstiegskampf
Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 23.08.2004

Mit 0:4 (0:3) bezog der Regionalligist eine ernüchternde Niederlage gegen den Nachwuchs von Borussia Dortmund.
So gerät selbst der Klassenerhalt in Gefahr.

Schon nach dem ersten Gegentreffer durch Markus Steegmann (13.) war der Wuppertaler SV Borussia total geschockt und mit seinem Latein am Ende. Dem Schock folgten zwei weitere Gegentreffer durch Steegmann (17.) zum 0:2 und Seggewiß (23.) zum 0:3. Die Schlappe, die nur den einen Vorteil hat, dass man sie nicht mehr schön reden kann, machte Steegmann mit seinem dritten Treffer kurz vor dem Abpfiff perfekt.

Groß waren die Hoffnungen der Wuppertaler vor dem Spiel. Mit Markus Bayertz und Karsten Baumann, die beide nach Verletzungen wieder in der Anfangsformation standen, sollte die Ruhe und Sicherheit in die WSV-Abwehr zurück kehren. Erklärtes Ziel war der erste Saisonsieg. Doch schon beim 0:1 ließen sich die Gastgeber durch eine simple Flanke von rechts aushebeln. Das 0:2 fiel im Anschluss an eine Ecke.

Beiden Toren gingen Zuordnungsprobleme in der WSV-Abwehr voraus, in der erstmals in dieser Saison Björn Mehnert, Karsten Baumann und Vladimir Hyza die Kette bildeten. Doch Vergleiche zu den hervorragenden Leistungen des Trios in der vergangenen Saison drängten sich in keiner Phase auf. Und wenn die Routiniers schon patzen, dann überträgt sich das zumeist auch auf die jungen Spieler. Lehrgeld musste Nils Pfingsten vor dem 0:3 zahlen, als er sich von Akgün an der Grundlinie austricksen ließ. Seggewiß verwandelte im Nachschuss nach einer Faustabwehr von Torhüter Christian Maly, der neben den eingewechselten Holger Gaißmayer und Marius Sowislo einziger Lichtblick im Team war.

Nach dem Seitenwechsel gingen die Dortmunder großzügiger mit ihren Torchancen und damit auch schonender mit dem WSV um. Das Debakel hätte sonst noch andere Formen annehmen können. Dabei waren die Amateure von Trainer Uwe Neuhaus ganz ohne Profis nach Wuppertal gereist. Nachwuchsstars wie Gambino oder Odonkor wurden beim Pokalsieg der BVB-Profis in Lübeck dringend benötigt. Dafür hatte es der WSV allerdings mit einer geschlossenen Einheit hungriger Talente zu tun.

Als Einheit erwies sich der WSV dagegen nicht. Routiniers wie Baumann, Kobylanski, Ebersbach und Bayertz tauchten unter. Hitzköpfe wie Kohout und Tavarez reagierten mit Frust. Ales Kohout steuerte in der für ihn in solchen Situationen typischen Mischung aus Frust und Motivation der gelb-roten Karte entgegen. Nach einigen überharten Einsätzen des Stürmers war es vollbracht zu allem Übel spielte der WSV auch noch in Unterzahl.

Eine echte Chance, das Spiel noch einmal zu drehen, hätte der WSV auch in voller Besetzung nicht gehabt. Schon früh gab es Pfiffe von den Rängen gegen Trainer Werner Kasper, aber auch höhnische Zurufe bei misslungenen Aktionen. Das ist das Szenario des Abstiegskampfs. Am Samstag erwartet der WSV den alten Rivalen Fortuna Düsseldorf im Stadion am Zoo. Fast alles muss besser werden, wenn gerade im Derby der erste Sieg gelingen soll. Doch mit den Gedanken an einen Sieg sollte sich der WSV erst beschäftigen, wenn man herausgefunden hat, wie man solche desillusionierenden Niederlagen vermeiden kann.