1.FC Union Berlin - Wuppertaler SV
0:0
3. Liga, 5.Spieltag 2008/2009



Datum:  Samstag, 30.08.2008, 14:00 Uhr
Zuschauer: 5544 im Ludwig-Jahn-Sportpark
Schiedsrichter: Stefan Schempershauwe (Hildesheim)
Tore:  
             In der 65.Minute schießt Nico Patschinski einen Foulelfmeter über das Tor!

        1.FC Union Berlin
Wuppertaler SV
  • Glinker
  • Bemben
  • Göhlert
  • Ruprecht
  • Kohlmann
  • Younga-Mouhani
  • Gebhardt (83.Menz)
  • Mattuschka
  • Dogan (71.Antunovic)
  • Biran
  • Patschinski
Trainer: Uwe Neuhaus
Trainer: Christoph John



Mit dem Glück des Tüchtigen
Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 01.09.2008

3. Liga: Das 0:0 in Berlin lässt den WSV erst einmal durchatmen. Jetzt gilt es, verletzte Spieler wieder fit zu bekommen.

 Durchatmen und Wunden lecken lautet das Motto für den WSV in den kommenden 14Tagen. Nach dem 0:0 bei Union Berlin, dem ersten Auswärtspunkt der Saison, kommt die Länderspiel bedingte Pause bis zum nächsten Ligaspiel (13. September zu Hause gegen Wacker Burghausen) genau zum richtigen Zeitpunkt. „In den kommenden zwei Wochen muss ’was vorwärts gehen“, sagt Trainer Christoph John und meint damit vor allem die durch Verletzungen angespannte Personallage. „Unsere ganze Konzentration wird darauf liegen, die verletzten Spieler wieder fit zu bekommen.“

Im Berliner Jahn-Sportpark pfiff der WSV zumindest im Mittelfeld personell auf dem letzten Loch. Tim Jerat und Nermin Celikovic (beide Rückenprobleme) fielen aus, Marco Neppe biss auf die Zähne und hielt nur dank dreier Schmerztabletten eine Halbzeit durch, ehe ihn die schmerzhafte Sitzbeinverletzung zum Aus zwang.

Pröpper: Die bisher beste erste Hälfte dieser Saison

Schließlich musste auch Mike Rietpietsch in der zweiten Halbzeit vorzeitig ausgewechselt werden, weil auch er über eine Blessur klagte.

Dafür schlug sich der WSV in der ersten Halbzeit einer insgesamt schwachen 3.Liga-Begegnung recht ordentlich. WSV-Sportdirektor Carsten Pröpper bezeichnete sie als „beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben.“ Damit lag er nicht ganz falsch, denn der WSV stand in der Defensive sicher und hielt Union oft vom eigenen Tor fern. Zudem zeigte die John-Elf gute Ansätze nach vorne, ließ aber die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen.

Mit dem Ausfall von Neppe verlor das Mittelfeld in der zweiten Halbzeit an Halt, Union bestimmte das Spiel. Nachdem Marcel Reichwein die einzige Chance zur WSV-Führung schwach vergeben hatte (50. Minute), entwickelten die Gastgeber immer mehr Druck. Ein Tor schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Aber der WSV hatte das Glück des Tüchtigen, denn nachdem ausgerechnet der ehemalige WSV-Spieler Hüzeyfe Dogan nach einem Zweikampf mit dem eingewechselten Stefan Markolf im Strafraum zu Boden ging und der schwache Schiedsrichter Schrempershauwe Elfmeter pfiff, schien die Partie entschieden. Doch Nico Patschinski nahm das Geschenk nicht an und schoss elegant am Tor vorbei. Dogan gab übrigens nach dem Spiel zu, dass „man diesen Elfmeter nicht hätte pfeifen müssen.“ Mit Mann und Maus verteidigte der WSV den aufgrund der kämpferischen Leistung verdienten Punkt.

Kampfkraft und Engagement sind ohnehin die Trümpfe des WSV. Spielästheten sind dagegen aufgrund der begrenzten kreativen Mittelfeldressourcen (noch) im falschen Film. Immerhin scheint die Mannschaft nach der unterirdischen Vorstellung in Stuttgart (0:2) und der darauf folgenden Aussprache ihre Lektion verstanden zu haben. „Seit Stuttgart ist mehr Stimmung und Aggressivität da, das ist richtig. Die Mannschaft hat kapiert, dass sie aktiv sein muss, mehr Emotionen und Leidenschaft zeigen muss. Dank des Teamgeistes haben wir den Punkt in Berlin geholt“, resümierte John.