1.FC Union Berlin |
Wuppertaler
SV |
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Trainer: Uwe
Neuhaus |
Trainer: Christoph John |
Im Berliner Jahn-Sportpark pfiff der WSV zumindest im Mittelfeld personell auf dem letzten Loch. Tim Jerat und Nermin Celikovic (beide Rückenprobleme) fielen aus, Marco Neppe biss auf die Zähne und hielt nur dank dreier Schmerztabletten eine Halbzeit durch, ehe ihn die schmerzhafte Sitzbeinverletzung zum Aus zwang.
Schließlich musste auch Mike Rietpietsch in der zweiten Halbzeit vorzeitig ausgewechselt werden, weil auch er über eine Blessur klagte.
Dafür schlug sich der WSV in der ersten Halbzeit einer insgesamt schwachen 3.Liga-Begegnung recht ordentlich. WSV-Sportdirektor Carsten Pröpper bezeichnete sie als „beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben.“ Damit lag er nicht ganz falsch, denn der WSV stand in der Defensive sicher und hielt Union oft vom eigenen Tor fern. Zudem zeigte die John-Elf gute Ansätze nach vorne, ließ aber die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen.
Mit dem Ausfall von Neppe verlor das Mittelfeld in der zweiten Halbzeit an Halt, Union bestimmte das Spiel. Nachdem Marcel Reichwein die einzige Chance zur WSV-Führung schwach vergeben hatte (50. Minute), entwickelten die Gastgeber immer mehr Druck. Ein Tor schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Aber der WSV hatte das Glück des Tüchtigen, denn nachdem ausgerechnet der ehemalige WSV-Spieler Hüzeyfe Dogan nach einem Zweikampf mit dem eingewechselten Stefan Markolf im Strafraum zu Boden ging und der schwache Schiedsrichter Schrempershauwe Elfmeter pfiff, schien die Partie entschieden. Doch Nico Patschinski nahm das Geschenk nicht an und schoss elegant am Tor vorbei. Dogan gab übrigens nach dem Spiel zu, dass „man diesen Elfmeter nicht hätte pfeifen müssen.“ Mit Mann und Maus verteidigte der WSV den aufgrund der kämpferischen Leistung verdienten Punkt.
Kampfkraft und Engagement sind ohnehin die Trümpfe des WSV. Spielästheten sind dagegen aufgrund der begrenzten kreativen Mittelfeldressourcen (noch) im falschen Film. Immerhin scheint die Mannschaft nach der unterirdischen Vorstellung in Stuttgart (0:2) und der darauf folgenden Aussprache ihre Lektion verstanden zu haben. „Seit Stuttgart ist mehr Stimmung und Aggressivität da, das ist richtig. Die Mannschaft hat kapiert, dass sie aktiv sein muss, mehr Emotionen und Leidenschaft zeigen muss. Dank des Teamgeistes haben wir den Punkt in Berlin geholt“, resümierte John.