Quelle:
Westdeutsche Zeitung vom
26.07.2013
Saisonstart
mit Verzögerung: Das für Sonntag angesetzte erste Ligaspiel
des Wuppertaler SV gegen Ratingen ist abgsagt worden. Ratingen hatte
das Spiel, zu dem mehrere hundert Wuppertaler Fans erwartet werden,
schon wegen erhöhter Sicherheitsauflagen nach Velbert ausgelagert.
Nun sieht sich auch Velbert nicht in der Lage, rechtzeitig die Auflagen
der Polizei zu erfüllen. Deshalb wird das Spiel nicht angepfiffen.
Bereits gekaufte Eintrittskarten können in der
Geschäftsstelle zurückgetauscht oder für einen
Nachholtermin aufbewahrt werden. Der Vorverkauf ist komplett gestoppt
worden. Damit wird das Heimspiel am 4. August 2013 gegen den FC Kray
das erste Ligaspiel für den WSV sein.
Spielabsage: Polizei rechnet mit bis zu 300 gewaltbereiten Fans
Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 27.07.2013
Die Polizei rechnet mit 300 gewaltbereiten Fans.
Am frühen Mittwochabend stand es fest: Das Auswärtsspiel des Wuppertaler SV gegen Germania Ratingen wird verlegt. Damit beginnt die Meisterschaft für die Oberliga-Elf des WSV erst am Sonntag, 4. August, gegen den FC Kray im Stadion am Zoo. Dort hat man Erfahrung mit größerem Zuschauerandrang. Die Ratinger dagegen kapitulierten vor den erwarteten Fanmassen aus Wuppertal und den Sicherheitsauflagen der „Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze“ (ZIS) der Polizei.
„Von Seiten der Polizei wurde mehrfach betont, dass dieses Spiel quasi der Test für das Wuppertaler Fanverhalten bei Auswärtsspielen in der Oberliga sei.“
Jens Stieghorst, Vorsitzender Germania Ratingen
Wie berichtet, geht die Polizei davon aus, dass mindestens 1000 Zuschauer den WSV bei seinem ersten Meisterschaftsspiel nach der Ära Friedhelm Runge unterstützen wollten. Der Haken: Die ZIS schätzt, dass bis zu 300 gewaltbereite Problemfans den WSV begleiten könnten. Sicherheitsstufe 4 wurde daher für das Spiel ausgerufen. Das bedeutet unter anderem Kontrollen am Einlass, getrennte Fanblocks und -eingänge.
Schon an diesem Montag war damit die Austragung des Spiels im Ratinger Stadion vom Tisch. Laut Ratingen-Vorstand Jens Stieghorst wünschte die Polizei die Verlegung des Spiels in die Christopeit-Arena in Velbert. Dort gab es am Mittwoch ein mehrstündiges Gespräch mit dem WSV, der SSVg Velbert, Germania Ratingen und der Polizei. Ergebnis: 70 Ordner hätte die Germania für den Kick organisieren müssen. Rund um das Stadion hätten Parkverbotszonen eingerichtet werden müssen – bis am Donnerstag, 14 Uhr.
Für Germania Ratingen reichte die Zeit nicht
Für die Ratinger war das nicht zu stemmen: „Selbst die regionalliga-erfahrenen Vertreter der SSVg Velbert benötigen für die Vorbereitung eines solchen Spiels im Regelfall zwei Wochen“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Germania-Vorstandes.
Ist ein Teil der WSV-Fans zu gefährlich für Fünftliga-Fußball? „Von Seiten der Polizei wurde mehrfach betont, dass dieses Spiel quasi der Test für das Wuppertaler Fanverhalten bei Auswärtsspielen in der Oberliga sei“, sagt Germania-Vorstand Jens Stieghorst. Prompt ging der zuständige Fußballverband Niederrhein am Donnerstag auf Konfrontationskurs zu den Ordnungshütern: „Wir möchten wissen, was die ZIS zu tun gedenkt, damit die Spiele gegen den WSV in Zukunft ohne solche Auflagen über die Bühne gehen können“, heißt es in einer Erklärung. Der Verband fürchtet, dass viele „kleine“ Vereine ihr Heimrecht abtreten werden. Man selbst habe keine Handhabe gegen „dieses Rowdytum einiger weniger Fans“, heißt es in der Erklärung. Und: „Hier ist klar die Polizei gefragt.“
„Hier ist klar die Polizei gefragt.“
Peter Hambüchen, Sprecher Fußballverband Niederrhein
Beim WSV war am Donnerstag die Enttäuschung über die Absage groß: „Wir haben bis zum Schluss jede Hilfe angeboten“, sagt Aufsichtsrat Thomas Richter, der unter anderem ganz pragmatisch versucht hatte, Parkverbotsschilder zu organisieren. Dass andere Vereine Angst vor einem Gastspiel des WSV haben, kann er nicht bestätigen: „Ich habe von unserem nächsten Auswärtsgegner SV Hönnepel-Niedermörmter gehört, dass man sich auf uns freut.“ Ähnliche Rückmeldungen habe es auch aus Hilden gegeben.
Richter
zur WZ: „Wir wollen Fußballfeste erleben und müssen auch mal
eine Niederlage betrauern – friedlich. Das ist mit unseren Fans
möglich.“ Wegen der Sicherheitsfragen bei künftigen
Auswärtsspielen sei man im Dialog mit den betroffenen
Oberliga-Vereinen und der Polizei.
Sicherheitsbedenken: Spiel gegen Ratingen auf Oktober verlegt
Quelle:
Westdeutsche Zeitung vom
27.07.2013
So richtig viel weiß man beim Wuppertaler SV nach wie vor nicht, was Ort und Zeit des Auswärtsspiels angeht. Immerhin: am heutigen Freitag teilte der Fußballverband Niederrhein (FVN) mit, dass die am Donnerstag wegen Risikobedenken abgesagte Partie im Oktober nachgeholt werden soll.
„Das Spiel muss vom Staffelleiter neu angesetzt werden, wenn das passiert ist, beschäftigen wir uns damit“, sagte WSV-Aufsichtsrat Thomas Richter gestern auf Nachfrage. Als Begründung für die Absage, des eigentlich für Sonntag angesetzten Spiels, wurde gestern auch noch das ebenfalls am Sonntag stattfindende Rheinderby 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf angegeben. Deswegen sei die Polizei anderweitig so stark eingebunden, dass deswegen in Ratingen die Sicherheit nicht hätte gewährleistet werden können.
„Das
höre ich jetzt zum ersten Mal“, kommentiert Richter
überrascht die Begründung. Bei der Sicherheitsbesprechung am
möglichen Ausweichstadion in Velbert, an der er am Mittwoch
teilgenommen hatte, sei das überhaupt kein Thema gewesen.
500 bis 1000 mitreisende WSV-Fans waren zum Oberligaauftakt erwartet
worden, nach Einschätzung der Zentralen Informationsstelle
Sporteinsätze (ZIS) hätten dartunter bis zu 300 gewaltbereite
Anhänger sein können.
Im übrigen bestätigte Richter die Darstellung der Germania Ratingen, die auf ihrer Website Ihre Absage begründet. Darin heißt es unter anderem , dass der WSV den Tausch des Heimrechts abgelehnt habe. "Wir verstehen das. Sie wollen ebenfalls eine generelle Lösung", erklärte dazu Ratingens Vorstandsvorsitzender Jens Stieghorst.