WSV in Aue:
Hängen im Schacht
Nach der 0:1-Niederlage im Erzgebirge
beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz nur noch zwei Punkte.
Jetzt geht beim WSV mehr denn je die Abstiegsangst um. Nach der
0:1-Niederlage beim FC Erzgebirge Aue trennen den Drittligisten nur
noch zwei Punkte von Platz 16 – dem ersten Abstiegsrang.In den
verbleibenden Heimspielen vor der Pause gegen Erfurt (13. Dezember) und
Emden (20. Dezember) müssen Siege her, sonst droht das
Überwintern am
Abgrund.Doch wie soll der WSV diese Spiele gewinnen? In Aue
herrschte vor allem im offensiven Mittelfeld und Sturm Hängen im
Schacht. Nach einer schlechten ersten Halbzeit, in der so gut wie gar
nichts nach vorne ging, legte der WSV eine zweite ordentliche
Hälfte
hin. Doch es fehlte die Durchschlagskraft. Keine Frage, hier muss der
WSV den Hebel ansetzen und nachbessern.
Die Suche nach
Neuzugängen hat begonnen. Am Sonntag schaute sich Sportdirektor
Carsten
Pröpper die Partie Stuttgarter Kickers gegen Werder Bremen II an.
Zudem
trainiert am Montag Sven Lintjens beim WSV mit. Nach Knatsch mit
Ex-WSV-Trainer Wolfgang Jerat und Ex-Manager Georg Kreß hatte der
Mittelfeldspieler den Verein im Februar im Groll in Richtung Paderborn
verlassen.
WSV-Präsident Friedhelm Runge sagte damals:
„Reisende soll man nicht aufhalten.“ Pröpper kommentiert den
Trainingsgast so: „Er hat uns gebeten, bei uns mitzutrainieren. Das ist
kein Problem für uns. Wir schauen dann mal, was sich daraus
ergibt.“
In
Aue hätte der WSV nach der ersten Halbzeit weit höher als nur
durch das
Tor von Skerdilaid Curri (16. Minute) zurückliegen können.
Salih Altin
und Björn Weikl ist anzukreiden, dass sie den platzierten
Distanzschuss
des quirligen Mittelfeldspielers nicht verhinderten. Torhüter
Christian
Maly hatte Pech, dass der Ball vom Innenpfosten ins Tor sprang.
Aufgrund
der zahlreichen Ausfälle hatte WSV-Trainer Christoph John Jan
Hammes
als linken Verteidiger aufgeboten, doch der Linksfuß wurde nach
seiner
langen Verletzungspause einige Male überlaufen und konnte seine
Offensivstärken nicht einbringen.
Auch nach dem Wechsel ins
Mittelfeld blieb Hammes glücklos. Positiv verlief dagegen das
Drittliga-Debüt von Lars Marten als Innenverteidiger. Der
U23-Spieler
machte seine Sache defensiv sehr ordentlich. Auch bei dem
eingewechselten Glen Akama-Eseme war der Sprung von der sechsten in die
dritte Spielklasse nicht zu bemerken.
Dritter Spieler aus der U23 war der ebenfalls eingewechselte
Mo Najdi, der aber keine Akzente setzen konnte. Genau wie Nermin
Celikovic, der nicht den Eindruck hinterließ, alles geben zu
wollen.
„Es war schwierig für ihn, das Spiel in den Griff zu kriegen“,
verteidigte ihn John. Auch wenn er die Tabellensituation als
unbefriedigend bezeichnete, gewann er dem Spiel positive Aspekte ab.
„Wir
haben 45 Minuten das Spiel bestimmt. Ich hätte der Mannschaft hier
mehr
gegönnt. Unter dem Strich war es eine mutige Leistung“, sagte
John. Das
Mitwirken der drei U23-Spieler nannte er einen „Fingerzeig für
Wuppertal“. Zur Bewältigung der „Drucksituation“ (John) will er
die
erfahrenen Spieler in die Pflicht nehmen. „Die älteren Spieler
müssen
nun Flagge zeigen und vorne weggehen.“