VfR Aalen |
Wuppertaler
SV |
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Trainer:
Jürgen Kohler |
Trainer: Christoph John |
Die Negativ-Beispiele Essen und Braunschweig aus
der vergangenen Saison haben aber gezeigt, wie schwer es ist, sich aus
einer Abwärtsspirale herauszuwinden. Einzig WSV-Berater Dietmar
Grabotin schlug nach dem 0:1 gegen Jena deutliche Töne an. „Wir
befinden uns im Abstiegskampf.“
Mit derartigen Aussagen will sich WSV-Trainer Christoph John nicht
beschäftigen. Dabei sendet die Tabelle bereits deutliche
Warnsignale.
Der WSV hat auf Rang 14 mit nur neun Punkten aus zehn Spielen schon
einen kleinen Rückstand auf das untere Mittelfeld mit Vereinen wie
Dresden und Offenbach, die auf den Rängen elf und
zwölf bereits 14
Zähler aufweisen.
„Ich halte nichts davon, dieses Horrorszenario
heraufzubeschwören. Dann tritt es nämlich irgendwann ein. Wir
arbeiten
daran, besser zu werden und sind sehr enttäuscht, das Spiel nicht
gewonnen zu haben“, sagte John nach der Partie bei den Schwaben.Dass es
am Ende wieder nichts aus dem ersten Auswärtssieg wurde, war
einer Mischung aus mangelnder Spielkultur, Pech, guter
Torhüterleistung
aber auch taktischen Fehlern geschuldet.
Die Voraussetzungen
waren nicht schlecht, gegen eine schwache Aalener Mannschaft den ersten
Auswärtsdreier einzufahren. 40 Minuten war der VfR gegen einen nur
in
der Defensive überzeugenden WSV das aktivere Team. Die Dominanz
erledigte sich nach der Sense von Pascal Bader gegen Michael Lejan,
für
die der Aalener zurecht vorzeitig in die Kabine musste (45.).
In
Überzahl verpasste es der WSV in der zweiten Halbzeit trotz guter
Möglichkeiten von Dirk Heinzmann und Tim Erfen, das erlösende
Tor zu
machen. Zweimal kratzte der Aalener Mannschaftskapitän Christian
Alder
den Ball von der Linie.
Doch die beste Phase im Spiel der Gäste
war zu kurz. Zu wenig konstanten Druck übte der WSV auf die nur
noch
konternden Gastgeber aus. Das lag auch daran, dass der schwache Marcel
Reichwein (schenkte auf der rechten offensiven Seite zu viele
Bälle ab)
und der überforderte Salih Altin im vorderen Mittelfeld (wirkte
nach
seiner langen Verletzungspause auch physisch schwach) zu spät
ausgewechselt wurden.„Wir haben mit den Wechseln lange gewartet, weil
wir überlegen
waren. Bei Reichwein hofft man immer nochmal auf eine Aktion. Er ist im
Tief, aber wir haben keine Alternative für ihn. Altin hat gute
Ansätze
gezeigt. Er hat versucht, etwas zu machen“, sagte John. Dem
daheimgebliebenen Mike Rietpietsch attestierte er, dass er nach seiner
Verletzungsphase „nicht in der Lage gewesen wäre, 30 Minuten Tempo
zu
gehen“. Dem widersprach Rietpietsch am Sonntag.
Dass der Druck
auf Aalen zu früh abebbte, erklärte John damit, dass
Fußballer Kraft
und Glauben verlieren, wenn es ihnen nicht gelingt, ein Tor zu machen.
Die
Partie in Aalen machte auch deutlich, dass Tim Erfen auf der Position
des rechten Verteidigers verschenkt ist, im Mittelfeld für mehr
Druck
nach vorne sorgen kann. John musste allerdings den Ausfall von
Björn
Weikl (verletzt) kompensieren.
Ein ordentliches Debüt über 90
Minuten gab Mittelstürmer Dirk Heinzmann, enttäuschend
dagegen Tim
Jerat, der viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung hatte und
schwach
aus der Distanz schoss. Bester WSV-Spieler war Michael Lejan, der
permanent für Druck nach vorne sorgte, zudem gefährlich
flankte.
Im Flutlicht-Heimspiel am kommenden Freitag gegen den Tabellenvorletzten Werder Bremen II muss ein Sieg her, sonst droht dem WSV ein Abstiegsplatz.