Wuppertaler SV - RW Essen
5:2 (2:0)
Regionalliga West, 9.Spieltag 2011/2012



Datum: Samstag, 08.10.2011, 14:00 Uhr
Zuschauer: 5685 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Torben Siewer (Drolshagen)
Tore:   1:0 (02.) Christian Knappmann
            2:0 (30.) Jerome Assauer
            2:1 (48.) Suat Tokat
            3:1 (53.) Thomas Schlieter
            4:1 (63.) Christian Knappmann
            4:2 (74.) Güngör Kaya
            5:2 (83.) Bekim Kastrati

Wuppertaler SV         RW Essen
  • Lamczyk
  • Kuta
  • Heppke
  • Jasmund
  • Grund (28.Schneider)
  • Avci  (73.Grummel)
  • Brauer
  • Lemke (66.Kaya)
  • Tokat
  • Enzmann
  • Koep
Trainer: Hans-Günter Bruns
Trainer: Waldemar Wrobel



Ein Derby-Sieg für die WSV-Seele

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 10.10.2011

5:2 gegen Rot-Weiss Essen versöhnt die Fans und begeistert mit tollen Toren.Als Derby bezeichnet der Sportfachmann ein Spiel, in dem zwei rivalisierende Vereine einer Region aufeinandertreffen, das für die Fans eine hohe symbolische Bedeutung hat und große Emotionen weckt. Schön, dass solche trockenen Definitionen in der Praxis immer wieder prall mit Leben gefüllt werden. Am Samstag profitierte davon der zuletzt gebeutelte Wuppertaler SV. Beim 5:2 (2:0) im Traditionsduell gegen Rot-Weiss Essen ergriff der WSV die Gelegenheit, einen ersten Schritt zu tun, um seine zuletzt enttäuschte Fangemeinde zurückzugewinnen.

5685 Zuschauer bilden eine ordentliche Kulisse

5685 Besucher – davon gut 2000 aus Essen – bedeuteten zwar den schwächsten Besuch bei einem Aufeinandertreffen beider Westrivalen in der jüngeren Vergangenheit, waren aber aufgrund des Fehlstarts des WSV durchaus beachtlich. Ihnen und sich selbst machten die WSV-Spieler deutlich, dass doch mehr in ihnen steckt, als sie bisher geboten hatten.
Von Beginn an war der WSV zwar nicht unbedingt die bessere Mannschaft, aber „die, die unbedingt gewinnen wollte“, formulierte es später ein enttäuschter Essener Trainer Waldemar Wrobel.
Sein Gegenüber Hans-Günter Bruns war in seinem ersten Heimspiel auf der WSV-Bank zudem hohes Risiko eingegangen, als er auf eine Dreier-Abwehrkette umgestellt hatte, die unter Fußballfachleuten als veraltet und anfällig gilt, aber eben auch die Möglichkeit für Überzahl in der Offensive bietet. Das, gepaart mit Aggressivität und einem Schuss Genialität, führte schon nach zwei Minuten zur Führung. Ben Abelski, der von Anfang an eine Chance erhielt und hinter den Spitzen ein gutes Spiel machte, zwang die Essener Abwehr zu einem Querschläger. Den nahm Torjäger Christian Knappmann auf und lupfte den Ball über Torwart Lamczyk hinweg ins lange Eck.

Knappmanns Traumtor sorgt für ein frühes Erfolgserlebnis

Dieses Traumtor war vor allem für die Fans ein „Brustlöser“ und gab Selbstvertrauen. Nach einer kurzen Schockphase erholte sich Essen allerdings gut und war besonders bei Standards gefährlich. 8:1-Ecken für RWE lautete die Zwischenbilanz, und die WSV-Abwehr vor dem jungen Bastian Sube wirkte nicht immer sattelfest. Doch Sube, der zunächst den ein oder anderen Ball fallenließ, und seine Vorderleute hatten diesmal das Glück der Tüchtigen.

Hinten hilft ein wenig Glück, vorne die Stärke bei Standards

Vorne konnte sich der WSV endlich auf seine langen Kerle bei den Standards verlassen, die noch unter der Woche geübt wurden. Beim 2:1 verlängerte der in die Innenverteidigung zurückgekehrte Kapitän Stefan Lorenz eine Ecke auf Assauer. Beim 3:1, das die Essener Hoffnungen nach dem Anschlusstreffer (Moosmayer hatte nach 48 Minuten gepatzt) gleich wieder im Keim erstickte, fand Rechtsaußen Marcel Landers mit einem Freistoß den Kopf von Thomas Schlieter. Auch das 5:2 durch den eingewechselten Bekim Kastrati resultierte aus einer Ecke.

Und dann war da ja noch Christian Knappmann, der sich nicht nur wie immer vorne in jeden Ball warf, sondern noch einmal knipste. Das 4:1, als er nach einem Querschläger der Essener wieder gedankenschnell reagierte, war schon sein zehntes Saisontor.

„Wir könnten ja jetzt sagen, wir greifen oben an, aber völliger Blödsinn, wir müssen erst sehen, dass wir uns weiter stabilisieren“, versuchte Trainer Bruns Umfeld und Spieler bei aller Freude nachher auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Dort steht aktuell Tabellenplatz 14 zu Buche. Doch natürlich will auch Bruns mehr: „Wir warten mal ab, wie viele Punkte wir im Dezember haben, dann sehen wir weiter.“ Ein Derby wie am Samstag gibt es bis dahin nicht mehr – leider.



Friedliches Derby in Wuppertal

Beim Fußballspiel zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiß Essen gab es nach Auskunft der Polizei keine größeren Ausschreitungen. Mehr als 2000 lautstarke Fans von RWE waren zum Spiel in Wuppertal angereist. Sie sahen einen weitestgehend ungefährdeten 5:2-Sieg des WSV. Spannung kam nur kurz auf, als die Essener kurz nach der Halbzeit zum 2:1-Anschlusstreffer kamen. Ein Großaufgebot der Polizei sorgte dafür, dass sich die Fans beider Lager nicht begegneten.

Während des Spiels kam es zu vereinzelten Würfen mir Bierbechern aus dem Essener Block Richtung Haupttribüne des WSV. Die Polizei geleitete daraufhin einige Unruhestifter aus dem Stadion. Anzeigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung könnten folgen. Sechs Fans wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, weil sie Platzverweisen durch Polizeibeamte nicht gefolgt waren. Nach Abpfiff wurden die Männer aus dem Gewahrsam entlassen. Etwa 600 Fans der Kategorie B und C - also gewaltbereite und gewalttätige Fans - aus beiden Lagern hatte die Polizei im Vorfeld des Derbys erwartet.