Quelle: Westdeutsche
Zeitung vom 02. April 2007
Die 1:3 (1:1)-Niederlage gegen den Aufsteiger sorgt für
große
Ernüchterung im Stadion am Zoo. Man versinkt wieder im
großen Pulk der
Mannschaften, die sich Chancen auf die Aufstiegsplätze ausrechnen
dürfen.
Wuppertal. Dem WSV
fehlte am 29. Spieltag die Kraft und geistige Frische, um mit den
kleineren und größeren Widrigkeiten des Liga-Alltags fertig
zu werden.
Statt die gute Ausgangsposition nach fünf Spielen ohne Niederlage
auszubauen, versinkt der WSV nach der 1:3-Pleite gegen den 1. FC
Magdeburg zunächst wieder im großen Pulk der Mannschaften,
die sich
Chancen auf die Aufstiegsplätze ausrechnen dürfen.
Während unten die Bälle auf dem holprigen Rasen
versprangen, wurden
sie oben von böigen Winden verweht. Das waren widrige
Umstände, von
denen sich der WSV an einem besseren Tag nicht hätte beirren
lassen.
Doch am Samstag breitete sich die fehlende Ruhe am Ball wie ein Virus
aus.
Selbst der glückliche Führungstreffer durch Gaetano Manno
sorgte
nicht für Sicherheit. Und als Magdeburgs Stürmer Aleksandar
Kotuljac zu
großer Form auflief, wussten die kopflosen Wuppertaler keine
Antwort.
Der WSV erlitt einen schweren Rückfall, denn die Mannschaft
wirkte
spätestens nach dem 1:2 durch den dreifachen Torschützen
Kotuljac
führungslos und verkrampft. „Solche Spiele muss man bis zur Pause
ohne
Gegentor überstehen. Dann hätten wir auch Konterchancen
bekommen und
das 2:0 gemacht“, beschrieb WSV-Trainer Uwe Fuchs einen möglichen
Spielverlauf, den Kotuljac vereitelte.
Dabei half der WSV kräftig mit. Vor dem Ausgleichstreffer
ließ sich
André Wiwerink verladen und beim 1:2 sah Manuel Bölstler im
entscheidenden Zweikampf wie ein Anfänger aus. Das 1:3 schaffte
Kotuljac dann im Alleingang gegen vier Wuppertaler. Bitter vor allem
für Dennis Malura, dem es nicht gelang, Kotuljac abzublocken. Der
traf
mit links in die Torwartecke.
Die Gäste ließen solche Alleingänge dagegen nicht
zu. Nachdem
Gaetano Manno in der Anfangsphase mehrfach seinen Gegenspieler Marcel
Probst im Mittelfeld schwindelig gespielt hatte, änderten die
Magdeburger ihre Gangart und traten den WSV-Torjäger über den
Haufen,
bis sein Knöchel geschwollen war.
Schiedsrichter Christian Fischer beließ es bei Ermahnungen.
Mit
Mannos dickem Knöchel erlahmte der Offensivgeist des WSV, der sich
oft
selbst im Weg stand und eine Mischung aus Konzentrationsmängel und
Übereifer bot. Den Magdeburgern genügte eine ordentliche
Abwehrleistung, um sich im Kreis der Aufstiegskandidaten zu etablieren.
„Wir waren nicht überragend“, stellte Trainer Dirk Heyne fest
und
versetzte damit dem Favoriten einen Seitenhieb. „Vielleicht ist es
wichtig, dass wir jetzt mit beiden Füßen auf dem Boden
stehen“, seufzte
Uwe Fuchs.