Trostloser kann eine Saison nicht zu Ende gehen. Nur noch 902 Zuschauer – davon noch 100 stimmgewaltige aus Kaiserslautern – wollten am Samstag das letzte Heimspiel des Wuppertaler SV im Stadion am Zoo gegen die Zweite des 1. FC Kaiserslautern sehen. So wenige waren es zuletzt 2002 in der Oberliga gegen Freialdenhoven bei klirrenden Minusgraden. Und auch der angekündigte Fanmarsch gegen die Vereinspolitik von Präsident Friedhelm Runge fiel mit rund 60 Teilnehmern, die dem Spiel anschließend fern blieben, zahlenmäßig überschaubar aus.

Während Runge einer Einladung zum Pokalfinale nach Berlin gefolgt war, zeigte sein WSV auf dem Rasen des Zoostadions noch einmal in allen Punkten auf, woran es in dieser Saison gemangelt hat. Zu wenig Durchschlagskraft, zu viele Fehler im Spielaufbau – und in der Abwehr ließ man sich von den flinken Lauterern zu leicht ausspielen. Für den streckenweisen Sommerfußball konnte auch nicht als alleinige Entschuldigung herhalten, dass der WSV mit dem letzten Aufgebot auf dem Platz stand, weil Bekim Kastrati (Achillessehnenreizung), Rashid El Hammouchi (Fußverletzung), Silvio Pagano und Sebastian Zinke (Infekte) nicht einsetzbar waren.

Nach ordentlichem Beginn und zwei guten Schüssen durch Michael Holt ebbte es beim WSV bereits ab. Der nach vorne zuletzt gefährlichste WSV-Spieler Holt war es dann aber auch, der im Mittelfeld einen katastrophalen Ballverlust produzierte, dem Lautern einen Konter und durch den Liga-Torschützenkönig Andrew Wooter das 1:0 folgen ließ (36.). Hätten die Gäste in der Folge ihre Konter konsequent zu Ende gespielt, wäre die Partie schon früher entschieden gewesen. Das Bemühen war dem WSV-Häuflein zwar nicht abzusprechen, und bei einem Pfostenschuss von Michael Holt wäre in der zweiten Halbzeit auch der Ausgleich möglich gewesen, insgesamt fehlte es aber überall an Qualität.

Jörg Albracht teilt mit, mit wem er nicht mehr plant

Gestern gab der designierte Sportvorstand Jörg Albracht bekannt, mit wem man für die kommende Saison – bei höheren sportlichen Ansprüchen, aber geringerem Etat – nicht mehr plant. Dazu gehört mit Waldemar Schattner auch ein Spieler, der noch Vertrag hat. Ihm wurde nahe gelegt, sich einen neuen Verein zu suchen

Eine Verlängerung mit Markus Heppke, Marcel Großkreutz, Daniel Keita-Ruel, Babacar M’Bengue und Adem Cabuk schließt Albracht zudem aus. „Mit Rashid El Hammouchi, Silvio Pagano, Sebastian Zinke und Bekim Kastrati sind wir bezüglich einer Vertragsverlängerung ziemlich weit, mit Tom Moosmayer bin ich mir einig“, sagte Albracht. Moosmayer macht sein Bleiben aber davon abhängig, ob es gelingt, eine stärkere Elf zusammenzubekommen. Dass die Mannschaft von nur noch etwa 50 Fans in der eigenen Kurve mit Beifall verabschiedet wurde, kommentierte er so: „Man kriegt das, was man sich erarbeitet hat.“